Bayerns Basketballer am Limit: Trainer Andrea Trinchieri nennt die Gründe

München - Es war die Chance für Bayerns Basketballer, ihrer internationalen Saison erneut eine entscheidende positive Wendung zu geben. Nutzen konnte sie der FCBB allerdings nicht.
Nach dem Pflichtsieg gegen Schlusslicht Kaunas am Dienstag (74:65) verpassten die Münchner nur zwei Tage später gegen AS Monaco ihren zweiten Heimsieg. Wie schon im Hinspiel mussten sie sich erneut - diesmal mit 78:83 - geschlagen geben.
Bayern-Coach Trinchieri: "Wir hatten am Ende nicht mehr die ausreichende Energie"
Damit verpasste es der FCBB, mit Anadolu Efes Istanbul (9:10), das aktuell Rang acht und damit den letzten Playoff-Rang belegt, gleichzuziehen und liegt stattdessen nun gleichauf mit Monaco (jeweils sieben Siege und elf Niederlagen) auf Rang elf der Tabelle.
"Gratulation an Monaco. Ich glaube, dass wir getan haben, was wir tun konnten", sagte FCBB-Chefcoach Andrea Trinchieri. Trotzdem bekam sein Team vom Gegner erneut Grenzen aufgezeigt. Bayern am Limit! Trinchieri sah dafür allerdings eher kurzfristige Ursachen. "Wir haben vor 48 Stunden gespielt, und wenn es nur für ein Team Double Week heißt, siehst du das. Wir hatten am Ende nicht mehr die ausreichende Energie", führte der Italiener aus.
FCBB befolgt gegen AS Monaco den Gameplan nicht
"Wir haben die Rebounds kontrolliert, hatten mehr Assists, weniger Turnover und jeder würde denken, wir haben wegen Mike verloren, der unglaubliche Körbe gemacht hat. Aber wenn ich gegen James spiele, bin ich für seine 25 Punkte bereit, plane sie ein", sagte Trinchieri über den US-Amerikaner, dem an diesem Abend sogar 26 Zähler gelangen, und haderte stattdessen mit der Abwehrleistung gegen James' Mitspieler: "Das war ganz klar in unserem Gameplan, aber wir haben ihn nicht befolgt, und das hat uns das Spiel gekostet."
Darüber hinaus habe der auch Corona-bedingt äußerst problematische Saisonstart seine Spuren hinterlassen. "Wir haben jetzt Monate ohne vier Spieler gespielt, andere mussten einspringen, wir zahlen jetzt den Preis dafür", klagte Trinchieri.
Am Sonntag gastiert Tabellenführer Bonn in München
Nicht der einzige Nachteil, den der 53-Jährige für sich und seine Mannschaft ausgemacht hat. "Wir sind das einzige Team in der Euroleague ohne Fans, das ist ebenfalls ein großes Problem", sagte er: "Es gibt einige Dinge, die größer sind als das Spiel, als das Coaching, als die Spieler, aber damit muss ich umgehen. Fans haben immer einen Einfluss, aber was soll ich machen?"
Nick Weiler-Babb sagte: "Unsere Situation könnte eine bessere sein, aber wir haben noch eine Menge Spiele vor uns, müssen als Team zusammenhalten und weiter kämpfen."
Das gilt als Nächstes für das BBL-Topspiel gegen Überraschungstabellenführer Bonn, der am Sonntag (15 Uhr) in München zu Gast sein wird. Die nächste Chance für die Bayern, um in eigener Halle für eine positive Wendung in dieser Spielzeit zu sorgen.