Bayern-Boss Hainer glaubt an Verbleib von FCBB-Erfolgscoach Trinchieri

München - Nach dem Euroleague-Rausch folgte für die Basketballer des FC Bayern erst mal der Bundesliga-Kater. Dort mussten sie sich am Samstag nämlich überraschend in Gießen beim Tabellenletzten mit 94:95 geschlagen geben. Einer guten Ausgangsposition für die Meisterplayoffs war die zweite Liga-Niederlage in Serie und damit schon die sechste insgesamt freilich ganz und gar nicht zuträglich. Als Tabellendritter verliert der FCBB etwas den Anschluss an Alba Berlin (vier Niederlagen) und Ludwigsburg (zwei).
Chefcoach Andrea Trinchieri, der nach der historischen Qualifikation seiner Bayern für die Euroleague-Playoffs angekündigt hatte, in einen "olympischen Pool voller Rotwein" eintauchen zu wollen, erlebte die Ernüchterung in Gießen gar nicht erst mit. Der Italiener ließ sich, wie der Klub mitteilte, "aus triftigen familiären Gründen" von seinem Landsmann und Co-Trainer Adriano Vertemati vertreten. Nicht zum ersten Mal in dieser BBL-Saison.
Hainer will Trinchieri unbedingt halten
Ein Luxus, den sich der 52-Jährige bei Bayern längst erlauben kann – erst recht, nachdem er den FCBB als erstes deutsches Team überhaupt unter die besten Acht Europas geführt hat. Die Münchner wollen ihren Erfolgstrainer, dessen Vertrag bislang nur bis Saisonende gilt, nämlich unbedingt behalten. Und Präsident Herbert Hainer hat, wie er auf der Vereinshomepage sagte, in Gesprächen mit Trinchieri den Eindruck gewonnen, "dass es auch ihm bei uns und in München recht gut gefällt. Ich denke, es ist nicht nur bei uns der Wunsch vorhanden, dass wir uns demnächst zusammensetzen und über eine Zusammenarbeit über die Saison hinaus reden".
Die Entscheidung für Trinchieri im Sommer sei "ein Glücksfall und die absolut richtige Wahl" gewesen, führte Hainer aus: "Der Charakter und der Wille, den der Trainer dieser Mannschaft einverleibt hat, passen ideal zum FC Bayern München: Mia san mia!"
FC Bayern Basketball am Dienstag gegen Bayreuth
Die vergangene Saison hatten die Münchner noch als Vorletzter auf Platz 17 der Tabelle beenden müssen. Nun stehen sie mit Trinchieri in den Playoffs. "In so kurzer Zeit in die europäische Phalanx einzubrechen – das hat für mich die Wertigkeit eines Titels", sagte Hainer: "Und die Reise ist ja noch nicht zu Ende. Ich traue diesem Team alles zu."
Erst mal geht es für den FCBB aber am Dienstagabend (19 Uhr) im Liga-Alltag gegen Bayreuth weiter. Wieder mit Trinchieri und hoffentlich ohne Kater.