Bayern-Basketballer vor Pokal-Aufgabe in Weißenfels: Erst durchschnaufen, dann liefern

München - Dieses kurze Verschnaufen vor der ersten Titelchance kommt den Bayern-Basketballern sehr gelegen. Das schmucklose 70:56 im Bundesliga-Heimspiel gegen die Frankfurt Skyliners war das achte Spiel innerhalb von 19 Tagen, fast durchweg musste die Mannschaft von Trainer Gordon Herbert bis dahin alle 48 Stunden ran, das hat auch Spuren bei der Leistung hinterlassen.
"Die letzten drei Spiele waren mühsam, wir haben wenig Flow in unserem Offensivspiel", räumte der Weltmeistercoach ein mit Blick auf die Pflichtübung vom Dienstag gegen die Hessen, die Niederlage in Vechta (65:79) und den hart erkämpften Euroleague-Erfolg gegen Villeurbanne (76:67).
Bayerns Basketballer haben nun vier Tage Zeit zur Regeneration
Nun sind es aber vom Ende des Frankfurt-Spiels bis zum Tip-Off des Pokal-Halbfinales in Weißenfels am Samstag (16 Uhr) knapp vier Tage - und damit mehr Zeit zur Regeneration als zuletzt üblich. "Das ist jetzt ganz gut", sagte Elias Harris, der weiß, dass in Sachsen-Anhalt "das volle Pensum" vonnöten ist: "Wir freuen uns alle drauf und müssen alles raushauen."
Gegen den Tabellenvorletzten der BBL ging es auch darum, "die Kräfte zu verteilen", ergänzte Harris. Einzig Vladimir Lucic spielte gut 25 Minuten, von den zehn eingesetzten Profis keiner weniger als zwölf. Auch wenn Herbert mit einigen Aspekten im Spiel unzufrieden war, weiß der Coach, dass seine Schützlinge in dieser Saison bisher zumeist geliefert haben, wenn es zählte. "Wir brauchen etwas Rhythmus", meinte er aber.
Auf die Bayern warten ungewohnte Bedingungen
Das Programm der Münchner bis zur Anreise zum BBL-Top-Four ist überschaubar. Der Mittwoch war frei, am Donnerstag wird knackig trainiert (Stichwort Rhythmus) und am Freitag startet der Titelverteidiger in Richtung Mitteldeutschland mit der Absicht, am Sonntag zum dritten Mal in Folge den Pott zu holen.
Aber Vorsicht, warnte Harris, es gibt mögliche Stolpersteine. "Der Favorit zu sein", erläuterte der 35-Jährige, "ist nicht immer leicht, weil du liefern musst und es auch erwartet wird."
Zudem wird es ungewohnt, mit den Bedingungen in der kleinen Stadthalle (3000 Zuschauer) umzugehen. Der Gastgeber und Halbfinalgegner war dort im Ligaduell Spielverderber (79:75), das soll sich nicht wiederholen. Im Finale winkt ein schnelles Wiedersehen mit Frankfurt - oder ein Duell mit Bamberg.