Bayern-Basketballer lassen Euroleague-Favorit Istanbul abblitzen
Trinchieri: "Wir mussten über unsere Limits gehen"
Das Team von Trainer Andrea Trinchieri gewann einen Krimi gegen das Topteam vom Bosporus um den deutschen Türkei-Legionär Tibor Pleiß trotz eines zwischenzeitlichen 15-Punkte-Rückstandes nach großem Kampf mit 80:79 (37:46).
"Wir haben gegen die aktuell beste europäische Mannschaft gespielt, das habe ich auch während des Spiels so empfunden. Sie bestrafen jeden Fehler, den du machst, sie sind so effizient. Wir mussten über unsere Limits gehen", sagte Trinchieri. "Wir hatten Probleme, aber wir wollten nicht aufgeben. Und langsam, sehr langsam konnten wir einige Dinge ändern, Spieler tauschen und haben erneut ein Comeback geschafft. Wir hatten Big Plays am Ende, sie aber auch."
Euroleague: Bayern-Basketballer setzen sich von Verfolgern ab
Bei nunmehr 19:11 Siegen setzte sich München im Rennen um einen Platz in der Runde der besten Acht vorerst etwas von den Verfolgern ab. Bislang hat noch kein Bundesliga-Team die Playoffs in der europäischen Königsklasse erreichen können.
"Ich bin extrem stolz auf uns alle", sagte Münchens Nationalspieler Paul Zipser bei "Magenta Sport" nach dem umjubelten Spielende: "Wir haben bewiesen, dass wir in die Playoffs gehören. Alle großen Mannschaften legen in der Endphase der Saison noch einmal zwei, drei Schippen drauf, und das haben wir getan."
Vladimir Lucic verwandelt entscheidende Freiwürfe
München geriet nach seiner Auftaktführung gegen den Favoriten immer weiter in Rückstand. Allerdings bewiesen die Hausherren große Moral, wandelten ein 31:46 vor der Pause bis zur Mitte der zweiten Halbzeit zunächst mehrfach in hauchdünne Führungen um und stürzten schließlich nervenstark den hohen Favoriten, der sich vergeblich gegen seine elfte Saisonniederlage auf internationaler Bühne stemmte, vom Sockel.
Münchens bester Werfer war mit 18 Punkten Vladimir Lucic. Der Serbe machte den Erfolg der Gastgeber in den Schlusssekunden mit zwei verwandelten Freiwürfen auch perfekt. Zipser kam auf zwölf Zähler.
FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic war beeindruckt: "Manchmal hast du keine Chance und dann ist das deine einzige Chance. Wir haben im positiven Sinne eine verrückte Mannschaft, ich muss meinen nicht vorhandenen Hut ziehen angesichts dessen, was sie zu leisten imstande ist. Schon wieder lagen wir klar hinten, dazu hatte Wade das ganze Spiel Foulprobleme, Sisko ebenfalls, so dass wir das zweite Viertel praktisch ohne Point Guard gespielt haben. Ich bin überwältigt und stolz."