Basketballer des FC Bayern München nach Sieg gegen Galatasaray weiter
München - Reggie Redding konnte gar nicht so richtig glauben, was ihm da beim 86:78 der Bayern-Basketballer gegen Galatasaray Istanbul gelungen war.
Konkret waren das 19 Punkte, zehn Rebounds und sieben Assists. "Ich dachte schon, das wäre ein Scherz und ihr habt meine Ballverluste mitgezählt", sagte der 29 Jahre alte US-Amerikaner, nachdem er nur um drei weitere Assists an einem Triple-Double, also drei zweistelligen Werten, vorbeigeschrammt war.
Auch seinem Coach Sasa Djordjevic war aufgefallen, dass Redding "ein wirklich gutes Spiel geliefert hat". Er würde sich "manchmal wünschen, dass Redding mehr Vertrauen in seinen Wurf hat", sagte er: "Wenn er mehr Egoist wäre, würde das Team noch mehr von ihm profitieren." Gegen Galatasaray war das auch so der Fall. Vor allem Redding, Devin Booker (17 Punkte) und Nihad Djedovic (13) hatten die Bayern es zu verdanken, dass am Ende der sechste Sieg im sechsten Eurocup-Spiel gelang. Damit hat der FCBB die Top16-Runde bereits erreicht.
"Das ist nicht fair"
Mit dem Erfolg im Rücken können sich die Bayern, auch in der Liga Tabellenführer, nun auf das Topspiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Bamberg konzentrieren. "Wenn wir das gewinnen sollten, wären wir in einer sehr guten Position in Richtung Playoffs", sagte Präsident Uli Hoeneß dem Merkur. Die Bamberger meldeten sich am Mittwoch mit einem Comebacksieg gegen den FC Barcelona, bei dem sie 26 Punkte Rückstand aufholten, zurück. Vor der Partie in München müssen sie am Freitag in der Euroleague aber noch in Mailand antreten. "Das ist nicht fair. Da fehlt das Fingerspitzengefühl", sagte ausgerechnet Hoeneß: "So eine Planung ist amateurhaft."
Die eigenwillige Planung im Basketball, die Terminkollisionen mit dem Fußball in Kauf nimmt, missfällt Hoeneß ohnehin, etwa beim Pokal-Turnier der BBL. "Der Hammer war ja: Letztes Mal war das Turnier in Berlin – und wir spielten am selben Tag, an dem auch die Fußballer in Berlin gespielt haben."
"Wir werden uns immer fetzen"
So ganz auf Kuschelkurs mit Bamberg will Hoeneß aber dann doch nicht gehen. "Wir werden uns immer fetzen", sagte er über sein ansonsten "gutes Verhältnis" zu deren Klubmäzen Michael Stoschek. Beide seien schließlich "sehr ehrgeizig": "Die Sticheleien gehören dazu." Und seien Hoeneß gar "viel zu selten, deshalb ist der Basketball nicht im Gespräch".
Eine erlaubte sich Stoschek, als er im Sommer Bayerns Kapitän Bryce Taylor nach Bamberg lotste. "Ich vermisse ihn sehr", sagte Redding, der in Kontakt mit Taylor steht, zur AZ: "Er hat vier Jahre lang hier gespielt, war Kapitän und Teil der Meistermannschaft 2014. Ich hoffe, dass die Fans ihn mit großem Applaus begrüßen werden."
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