Basketballer des FC Bayern München in Berlin: Komfortzone verboten

Bayerns Basketballern fehlt nach dem 72:66 über Alba Berlin nur noch ein Sieg zum Titel. "Du musst Sachen machen, die wehtun", sagt Geschäftsführer Marko Pesic.
Julian Buhl |
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"Der Schlüssel ist die Aggressivität", sagt Bayerns Danilo Barthel nach dem Sieg über Berlin vor den Augen von Klubpräsident Uli Hoeneß.
dpa, Rauchensteiner/Augenklick "Der Schlüssel ist die Aggressivität", sagt Bayerns Danilo Barthel nach dem Sieg über Berlin vor den Augen von Klubpräsident Uli Hoeneß.

München - Wenn Uli Hoeneß dieses spezielle Lächeln in seinem Gesicht trägt, dann weiß man sofort: Es ist irgendetwas außergewöhnlich Positives für den FC Bayern und damit gleichzeitig etwas wenig Erfreuliches für den Kontrahenten passiert. Am Sonntagabend war es wieder da, dieses Hoeneß-Lächeln, dieses Mia-san-mia-und-wer-seid-ihr?-Lächeln.

Der Bayern-Präsident konnte – und wollte – seine unbändige Freude gar nicht verbergen. Der 72:66-Erfolg seines Herzensprojekts FC Bayern Basketball, das er mit ganz viel Geld in dieser Saison vorangetrieben hat, in Spiel drei der Best-of-five-Finalserie gegen Alba Berlin hat dem Pokalsieger (im Finale gegen Alba) und Hauptrunden-Meister die erhofften – und eigentlich erwarteten – zwei Matchbälle beschwert.

Bayern-Basketballer wollen in Berlin alles klar machen

"Das war kein Selbstläufer", sagte Hoeneß, der nach der Partie die Spieler abklatschte, "in Berlin stehen die Chancen jetzt 50:50. Berlin wird alles versuchen, um seine letzte Chance zu nutzen. Spätestens am Mittwoch bin ich dann eh wieder unruhig."

Nur noch ein Sieg, dann schweben die Bayern im Basketball-Himmel. Es wäre der vierte Titel der Vereinsgeschichte, der erste seit dem Titelgewinn 2014. Der damalige Gegner hieß übrigens Alba Berlin. Spiel vier steigt am Mittwoch (20 Uhr) in der Hauptstadt. Danach werden die Bayern wissen, ob Berlin – wie schon in Spiel zwei – eine Reise wert war. Sollte es zur fünften und entscheidenden Partie kommen, findet die am Samstag (20.30 Uhr) wieder im heimischen Audi Dome statt.

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"Wir wollen es natürlich gleich in Berlin klar machen", sagte Danilo Barthel, "aber wir können nicht zufrieden sein, wie wir am Ende gespielt haben. Der Schlüssel zum Erfolg ist unsere Aggressivität, wir müssen den Gegnern wieder auf den Füßen stehen, sie aus ihrem Spielkonzept zwingen."

46:29 hatten die Bayern zur Pause geführt, am Ende wurde es beim 72:66 aber eben noch mal eng. "Wir sind körperlich jetzt alle am Limit", sagte Geschäftsführer Marko Pesic, "mental geht es noch, aber die Jungs müssen jetzt wieder zu Kräften kommen, es ist meine Aufgabe, alles von ihnen fernzuhalten, was die Konzentration stören kann. Alba hat hier um sein Leben gespielt, sie werden es daheim wieder tun. Wir sind noch nicht Meister."

Bayern-Basketballer: Das Orakel von der Siegenburger Straße

Im Büro von Pesic hängt ein Bild der Meister-Mannschaft von 2014. Sie ist für den Geschäftsführer Motivation und Mahnung zugleich. "Immer, wenn ich an dem Foto vorbeigehe, frage ich mich, was man machen muss, um Meister zu werden." 

Das Orakel von der Siegenburger Straße. Es scheint vor drei Monaten zu Pesic gesprochen und ihm geraten zu haben, die Reißleine beim damaligen Trainer Sasa Djordjevic zu ziehen und Dejan Radonjic als Chefcoach zu installieren. "Wir haben es in den letzten drei Monaten geschafft, die Spieler aus ihrer Komfortzone zu schieben", sagte Pesic, "einige hier waren schon mit ihrer Situation zufrieden. Wenn man aber Meister werden will, musst du aus deiner Komfortzone raus. Du musst Sachen machen, die wehtun, vielleicht nicht so viel Spaß machen. Den Extraschritt zu gehen, die letzten zehn Prozent, die jetzt rausgeholt werden. Das wäre vor drei Wochen nicht passiert."

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