An der Null drehen: Playoffs-Quali wird für FC Bayerns Basketballer zur Herkulesaufgabe

Auch wenn Bayerns Basketballer in der Bundesliga gegen Crailsheim ihre Pflicht erfüllt haben, in der Euroleague hat sich die Pleitenserie fortgesetzt. Die Quali für die Playoffs wird zur Herkulesaufgabe.
von  Ruben Stark
Schwierige Situation: Den Bayern-Basketballern um Augustine Rubit gehen die Spiele gerade nicht leicht von der Hand.
Schwierige Situation: Den Bayern-Basketballern um Augustine Rubit gehen die Spiele gerade nicht leicht von der Hand. © IMAGO/Aleksandar Djorovic

München - Da waren sie nun endlich dabei, die beiden Neuzugänge, die den Bayern Basketballern eine weitere Dimension im Spiel geben sollen: Isaac Bonga und Elias Harris.

Am Ergebnis allerdings änderte ihr Mitwirken erst einmal nichts – jedenfalls nicht in der Euroleague. Bei der 88:77-Bundesliga-Pflichtnummer am Sonntag gegen die Merlins Crailsheim (Top-Scorer Andreas Obst mit 25 Punkten) setzten die beiden Nationalspieler positive Akzente, besonders Harris mit 21 Zählern. Ihr Einsatz hatte aber, nun ja, keinen essenzielle Notwendigkeit. Gegen die Baden-Württemberger hätte die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri – ohne despektierlich zu sein – wohl auch auf Bonga und Harris verzichten können und dennoch gesiegt.

Bayern-Coach Trinchieri: Bonga und Harris könnten "das Gesicht unseres Teams verändern"

Es sind die Spiele auf internationaler Bühne und die Duelle mit den Titelkonkurrenten in der BBL, in denen das Duo den Unterschied machen soll. Bonga und Harris, das erwähnte auch Trinchieri, könnten "das Gesicht unseres Teams verändern", was nichts anderes heißt, als dass sie beide enorme Verstärkungen sind und Schlüsselrollen erhalten, wenn sie dann ihr Potenzial ausschöpfen.

Beim 72:78 bei Roter Stern Belgrad bekamen die Münchner vorgeführt, wie wichtig ein Zugewinn an Qualität ist – um endlich mehr als ein Punktelieferant in Europas Königsklasse zu sein. Auch Bonga und Harris brauchen nach ihrer Verletzungspause eine gewisse Anlaufzeit.

"Wir machen zu viele individuelle Fehler", sagte Trinchieri nach der Pleite in Serbien, die den FC Bayern nach fünf Spieltagen als einziges siegloses Team ganz ans Ende der Tabelle beförderte. In der nächsten Partie gegen Anadolu Efes Istanbul, dem Euroleague-Champion der letzten beiden Spielzeiten mit dem deutschen Center Tibor Pleiss, wird es am Donnerstag (20.30 Uhr/Magentasport) keinen Deut leichter.

Playoffs-Qualifikation des FC Bayern Basketball: Es braucht eine kleine Siegesserie

Trinchieri braucht für sein Team so langsam die richtigen Antworten. Antworten auf die Probleme, die ihnen die Kontrahenten machen, sonst ist die Playoffs-Qualifikation ganz schnell außer Reichweite für den FC Bayern. Schon in der aktuellen Konstellation wird es eine Herkulesaufgabe, noch Platz acht zu erreichen – es wird mindestens eine kleine Siegesserie nötig sein.

Einige zentrale Aspekte müssen sich ändern – unabhängig vom Vermögen eines Bonga oder eines Harris. Am Brett waren die Bayern in Belgrad unterlegen, holten wesentlich weniger Rebounds als der Gegner.

Die Dreierquote war mit 23 Prozent auf einem inakzeptablen Niveau und zehn Assists sprechen für zu geringen Offensiv-Ideenreichtum.

Immerhin reduzierten sich die Ausfälle nicht nur um die Debütanten Bonga und Harris, sondern auch um Augustine Rubit, der vor allem rund um den Korb ein wichtiger Faktor ist. Nur Othello Hunter und Zan Marko Sisko hatte Trinchieri am Wochenende noch nicht zur Verfügung.

Sportdirektor Daniel Baiesi sieht eh keinen Anlass zu größerer Besorgnis. Der Start sei so kompliziert verlaufen wie bei den Bayern erwartet. "Wir haben fünf von 34 Spielen hinter uns und wir reden von der besten Euroleague der letzten 15 Jahre", beschwichtige Baiesi. Harris ergänzte am Sonntag bei Magentasport: "Wir spielen noch nicht allzu lang zusammen, wir müssen noch unseren Spielfluss und die Teamchemie finden." Stimmt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.