Zwist zwischen FC Bayern und BR: Chapeau & Chapeau

München - Der FC Bayern spielt in Deutschland in seiner ganz eigenen Liga. Sportlich, indem man sich durch den – verdienten – Triumph im Pokalfinale in Berlin zum elften Mal zum Double-Gewinner gekrönt hat. Chapeau!
Aber auch finanziell. Der Verein präsentiert fast jedes Jahr Rekordumsätze, als Trostpflaster für das bittere Aus im Halbfinale der Champions League gegen Atlético Madrid sackte der Münchner Finanz-Krösus stolze 93 Millionen Euro ein. Alle Neiddiskussionen sind da vollkommen fehl am Platz. Die Bayern liefern Jahr für Jahr sportlich ab, das gehört honoriert – und auch im Millionenspiel Fußball ist die einzig harte Währung eben das Geld.
Doch es ist ein schmaler Grat zwischen smartem Wirtschaften und einer Raffzahn-und-Hand-auf-Mentalität. Dass Vorstandsboss Rummenigge nie müde wird, zu betonen, dass die Bayern im Vergleich zu anderen Ligen (insbesondere der englischen Premier League) zu wenig Geld für die Übertragung der Spiele erhalten, ist das Eine, jetzt eine sechsstellige Summe vom Bayerischen Fernsehen zu fordern, damit der Sender die Pokalsause in die bayerischen Wohnzimmer überträgt, hat eine neue, eine gar unschöne Dimension.
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Es geht um (unser) aller Geld, mit dem ein öffentlich-rechtlicher Sender eigentlich einen im Grundgesetz verankerten Programmauftrag zu erfüllen hat. Letztlich damit ein mehr als florierendes Wirtschaftsunternehmen wie den FC Bayern zu subventionieren, ist falsch, wäre nicht redlich. Das Bayerische Fernsehen hat die Doublefeier daraufhin boykottiert und von einer Übertragung abgesehen. Auch da gilt: Chapeau!