Zum Nagelsmann-Auftakt beim FC Bayern: In einem Bereich drückt gleich der Schuh

Davies beim Gold Cup, Hernández verletzt und die EM-Fahrer im Urlaub: Insbesondere in der Defensive wird der neue Bayern-Trainer Julian Nagelsmann während der Vorbereitung improvisieren müssen. Sorgen bereitet ihm die dünne Personaldecke aber nicht.
von  Bernhard Lackner

München - Antreten, Männer: Am Mittwochnachmittag bat der neue Bayern-Coach Julian Nagelsmann seine Spieler erstmals auf den Trainingsplatz an der Säbener Straße. Zumindest die, die da waren.

Allzu viele Stars standen dem 33-Jährigen zum Trainings-Aufgalopp nämlich nicht zur Verfügung. Die zahlreichen EM-Teilnehmer werden erst in den kommenden zwei, drei Wochen in den Trainingsbetrieb einsteigen. Vor allem in der Defensive ist die Personaldecke nach den Abgängen von David Alaba und Jérôme Boateng dünn. Alphonso Davies wird in den kommenden Wochen mit der kanadischen Nationalmannschaft im Einsatz sein und kehrt im ungünstigsten Fall erst wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen den Bremer SV (7. August) zurück.

Nagelsmann zu dünnem Bayern-Kader: "Das ist auch eine Chance"

Zudem hat sich Lucas Hernández während der Europameisterschaft am Knie verletzt und wird wochenlang ausfallen. Die EM-Fahrer Niklas Süle und Benjamin Pavard befinden sich außerdem noch im Sonderurlaub und werden im Laufe des Juli zurückerwartet.

Zur Ausrede taugt die dünne Personaldecke für Nagelsmann aber nicht. Dass nach großen Turnieren zum Trainingsauftakt nicht alle Spieler zur Verfügung stehen, sei bei Top-Klubs ganz normal, meinte der neue Übungsleiter bei seiner Vorstellung am Mittwoch. "Das gilt aber für viele weitere Vereine. Wir füllen den Kader mit Nachwuchsspielern auf, das ist auch eine Chance", meinte der gebürtige Landsberger.

Nagelsmann: Nianzou kann "ein herausragender Spieler" werden

In Abwesenheit der etablierten Stars können sich nun also Spieler aus der zweiten Reihe beweisen. "Wir haben sehr talentierte Spieler", sagte Nagelsmann und verwies dabei unter anderem auf Abwehr-Juwel Tanguy Nianzou, der laut Nagelsmann "alle Fähigkeiten" mitbringt, um "ein herausragender Spieler zu werden". Der 19-Jährige hatte nach seiner Verpflichtung im Sommer vergangenen Jahres immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen und soll nun endlich durchstarten. Während der Vorbereitung hat er die Chance, sich zu empfehlen.

Nianzou ist aber nicht das einzige Abwehrtalent, das sich zum Start unter Nagelsmann präsentieren darf. So steht etwa Chris Richards, der während seiner Leihe zur TSG Hoffenheim in der Rückrunde auf Bundesliga-Niveau zu überzeugen wusste, nach seiner Rückkehr zur Verfügung. Mit Josip Stanisic, der zuletzt mit einem Profivertrag ausgestattet wurde, findet sich ein weiterer Nachwuchsspieler für die Defensive im Kader. Dazu kommen Neuzugang Omar Richards und Bouna Sarr für die Außenverteidigerpositionen.

Gut für Nagelsmann: Mit Dayot Upamecano steht ihm in München nach beigelegtem Vertrags-Zoff mit RB Leipzig gleich zu Beginn ein alter Bekannter zur Verfügung. "Upa kenne ich bereits sehr lange, ich weiß was seine Stärken sind und woran er noch arbeiten muss", sagte der neue Bayern-Coach am Mittwoch. Bis er alle seine neuen Spieler kennengelernt hat, muss er sich vorerst aber noch gedulden.

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