Zufriedene Bayern - nur Robben schiebt Frust

Die Siegesserie von Bayern München ist gerissen. Doch trotz des 0:0 bei 1899 Hoffenheim waren beim Rekordmeister fast alle zufrieden – alleine Superstar Arjen Robben war sauer.
SID |
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Arjen Robben im Spiel gegen Hoffenheim.
dapd Arjen Robben im Spiel gegen Hoffenheim.

Nach zehn Pflichtspielsiegen in Folge ist die Siegesserie von Bayern München gerissen. Doch trotz des 0:0 bei 1899 Hoffenheim waren beim Rekordmeister fast alle zufrieden – alleine Superstar Arjen Robben war sauer.

Sinsheim - Das 0:0 bei 1899 Hoffenheim konnte die Freude der Profis von Fußball-Rekordmeister Bayern München über den Besuch des Oktoberfestes am Sonntag nicht trüben, nur Superstar Arjen Robben schob einmal mehr Frust. Der Vize-Weltmeister verließ nach äußerst schwachen 45 Minuten in der zweiten Halbzeit schmollend und kommentarlos die Rhein-Neckar-Arena, nachdem er wie zuletzt schon gegen Bayer Leverkusen und Manchester City nicht in der Startelf gestanden hatte.

Wie speziell der Fall Robben bei den Bayern ist, bewies nach Spielende insbesondere Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der äußerst dünnhäutig auf die Frage reagierte, warum der 27-Jährige erneut nicht von Beginn an auflief. „Erstens ist das eine Frage für den Trainer und nicht für mich. Zweitens kommt so eine Frage nur von Journalisten, die keine Ahnung haben“, sagte Rummenigge und sprintete förmlich aus den Katakomben.

Dass Bayern-Coach Jupp Heynckes zu allem Überfluss auch noch dem an der Wade verletzten Franck Ribery den Vorzug vor dem Niederländer gab, sorgte bei den Münchner Fans für große Verwunderung. Vergleiche mit der Situation bei Bayer Leverkusen im Vorjahr, als „Don Jupp“ den lange verletzten Michael Ballack nur sehr langsam wieder an das Team heranführte und so bei den Rheinländern für reichlich Wirbel sorgte, verbat sich der 66-Jährige allerdings.

„Der Spieler in Leverkusen hatte zwei schwere Verletzungen, Arjen Robben ist gerade mal vier Wochen ausgefallen. Deshalb ist der Vergleich absolut unzulässig“, sagte Heynckes: „Es war eine Entscheidung von uns beiden zusammen, dass Arjen nicht von Anfang an spielt. Er hat mir klipp und klar gesagt, dass er sich noch nicht fit für die Startelf fühlt. Wenn er sich fit gefühlt hätte, dann hätte er auch von Anfang an gespielt.“

Der Trainer erkannte selbst, dass Robben nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit sehr schwach agierte. Mit aller Macht versuchten die Bayern-Bosse, das brisante Thema Robben kleinzureden. Vielmehr stand der traditionelle Besuch der Wiesn am Sonntag und die Weltklasse-Leistung von Manuel Neuer im Blickpunkt. Der Nationalkeeper rettete den Bayern vor allem bei einem Kopfball von Marvin Compper (22.) in der ersten Halbzeit den mehr als glücklichen Punkt im Kraichgau. „Den Ball hat Manuel absolut großartig gehalten“, meinte dann auch Compper, der allerdings lieber zum ersten Sieg gegen die Bayern beigetragen hätte: „Denn wir waren ganz nah an dem Sieg dran.“

Strahlend präsentierte sich indes Neuer, der nun in allen Wettbewerben seit 1018 Minuten ohne Gegentor ist – damit hat er den historischen Bayern-Rekord von Oliver Kahn überboten (1012 Minuten). Zudem ist er auf dem besten Weg, den acht Jahre alten Bundesligarekord von Timo Hildebrand zu brechen. Mit 658 Minuten ohne Bundesliga-Gegentor liegt Neuer auf Rang vier der Liste der längsten Serie. Nur zwei Torhüter hielten ihren Kasten länger sauber. „Ich freue mich natürlich über diese Serie, aber es ist auch meine Aufgabe, den Kasten sauberzuhalten“, sagte der ehemalige Schalker. Den Rekord hält noch Hildebrand, der seine weiße Weste mit dem VfB Stuttgart 2003 saisonübergreifend 884 Minuten behielt. Oliver Kahn schaffte mit den Bayern zwei längere Serien als Neuer. 2002/03 musste er 802 Minuten, 1998/99 736 Minuten nicht hinter sich greifen. Damit fehlen Neuer noch etwa zweieinhalb Spiele ohne Gegentor bis zum Hildebrand-Rekord.

„Drei Punkte waren möglich, aber auch wegen Neuers Leistung haben wir es verpasst, am Ende über die Ziellinie zu gehen. Für mich zählt nicht, ob wir das Spiel 1:0 hätten gewinnen können. Viel wichtiger ist, dass mein Team nach der Niederlage in Köln gegengesteuert und eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt hat“, sagte 1899-Coach Holger Stanislawski. „Leider hat nur der finale Ball oder Pass gefehlt. Aber ich will nicht das Haar in der Suppe suchen.“

 

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