Zauber-Bayern gegen Schalke: Torstopp - aus Mitleid

Nach einer halben Stunde steht es für die Bayern schon 4:0. Doch Trainer Pep Guardiola denkt auch an Schalke – und erteilt in der Halbzeit ein Zauberverbot. „Wir haben gesagt, dass wir das Spiel seriös zu Ende spielen sollten“, verrät er.
Florian Bogner, Filippo Cataldo |
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Nach einer halben Stunde steht es für die Bayern schon 4:0. Doch Trainer Pep Guardiola denkt auch an Schalke – und erteilt in der Halbzeit ein Zauberverbot. „Wir haben gesagt, dass wir das Spiel seriös zu Ende spielen sollten“, verrät er.

München - Es hätte ein Schützenfest allererster Güte werden können. Schon nach 28 Minuten führte der FC Bayern München gegen Schalke 4:0. „Nur noch sechs!“, skandierten die Bayern-Fans in der Südkurve, träumten frech von einem zweistelligen Ergebnis.

Doch dann hatte Trainer Pep Guardiola Mitleid. „Unsere Performance in der ersten Halbzeit war gut. In der Pause haben wir dann gesagt, dass wir aus Respekt vor dem Gegner und den Fans das Spiel seriös zu Ende spielen sollten“, meinte der Bayern-Trainer nach dem Spiel. Pep erteilte seinen Stars also Zauberverbot!

Die zweite Halbzeit ging folgerichtig 1:1 nach Toren aus. Der Eindruck: Den Bayern ist ihre Überlegenheit fast schon peinlich, deswegen gingen sie vom Gas. „Unterbewusst schaltet man nach der Halbzeitpause vielleicht einen Gang runter“, sagte Toni Kroos.

Unterbewusst oder bewusst – das ist die Frage. Kroos weiter: „Beim Blick auf die Tabelle fehlen die Argumente, um zu sagen, dass wir Verfolger haben. Da brauchen wir uns nicht in Tasche zu lügen. Trotzdem müssen wir die Spannung bis zum Saisonende hoch halten.“

Gegen Schalke hatten sich die Bayern auch ohne die geschonten Philipp Lahm und Jérôme Boateng zunächst „in einen Rausch“ (Kroos) gespielt. Vier Tore in den ersten 28 Minuten – das war ihnen in der Liga zuletzt im April 2008 gelungen (5:0 gegen Dortmund). „Das war eine der besten Halbzeiten, die ich je erlebt habe“, schwärmte Dreifach-Torschütze Arjen Robben. „Das war so ein hohes Tempo, da war so viel drin, so viel Aggressivität. Die sind gar nicht ins Spiel gekommen, wir haben sie überlaufen.“ Lahm meinte: „Es war schön anzusehen. Nach dem 4:0 habe ich mir keine Gedanken mehr über das Warmmachen gemacht...“

Das passte, weil Pep eh zum vorzeitigen Feierabend rief, um den Unterschied nicht zu groß aussehen zu lassen. Um die Debatte, ob Bayern mit seiner Übermacht die Liga killt, nicht noch weiter anzufachen. Der Konkurrenz bleibt derzeit ohnehin schon nichts anderes übrig, als zu jammern. „Das war ein Zwei-Klassen-Unterschied“, stöhnte Schalkes Sportvorstand Horst Heldt.

Worte, die Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge nicht gerne hört. „Wir sind nicht so arrogant zu glauben, dass wir da in den nächsten zehn Jahren eine Dauerveranstaltung draus machen“, sagte er im „ZDF“ zum Thema Meisterschaft. „Wir spielen ohne Frage eine unglaubliche Saison“, meinte er, wehrte sich aber gleichsam gegen den Vorwurf, Bayern würde die Liga mutwillig zum Langweiler machen: „Das Ziel des Sports ist und bleibt, dass man gut spielt und gewinnt. Der Trainer, die Mannschaft erfüllen dieses Ziel in einer Art und Weise, wie ich es auch noch nicht erlebt habe.“ Seiner Meinung nach sei die Liga auch gar nicht langweilig: „Die Liga hat doch Spannung“, sagte er: „Um die Champions-League und Europa-League-Plätze, um die Abstiegsplätze...“

 

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