Zank um Noch-Bayer Lucio!
MÜNCHEN - Im Transfer-Theater um Franck Ribéry ist vorerst Ruhe eingekehrt, aber um Lucio ist beim FC Bayern ein Meinungsstreit ausgebrochen.
Während Präsident Franz Beckenbauer den Kapitän der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft nicht verkaufen will, stellt Uli Hoeneß dem 31 Jahre alten Abwehrspieler eine vorzeitige Freigabe in Aussicht.
„Es liegt an ihm, wie es weitergeht. Wenn er zu uns kommt und sagt, er möchte dahin oder dorthin, werden wir uns damit beschäftigen“, zitiert „Kicker“ den Bayern-Manager. Lucios Vertrag beim FC Bayern läuft noch bis Saisonende 2010.
Am Mittwoch kehrt Lucio, der mit Brasilien den Confederations-Cup in Südafrika gewonnen hat, nach seinem Sonderurlaub nach München zurück und quartiert sich einen Tag später mit der Mannschaft im Trainingslager in Donaueschingen ein. Dort wird es wahrscheinlich Gespräche darüber geben, ob die Bayern den Innenverteidiger vorzeitig aus seinem Vertrag lassen.
Beckenbauer sprach sich mehrfach gegen einen Weggang von Lucio aus. „Keiner will ihn verkaufen, keiner will ihn los haben. Jeder weiß, wie wichtig er ist“, betonte der Aufsichtsratschef. „Lucio ist ein bisschen empfindlich. Aber ich denke, wenn er zurückkommt, wird sich das legen.“
Lucio war in der vergangenen Woche mit Manchester City in Verbindung gebracht worden. Doch die Gerüchte um einen bevorstehenden Wechsel in die englische Premier League bestätigten sich bisher nicht. Der Brasilianer kokettiert schon seit längerem mit einem vorzeitigen Abschied aus München.
Erst hatte er sich über die angeblich geringe Wertschätzung der Bayern-Boss geärgert. Jetzt muss er um seinen Stammplatz bangen, nachdem der neue Trainer Louis van Gaal deutlich gemacht hatte, dass sich auch Lucio dem internen Konkurrenzkampf stellen müsse.