Zahlreiche Bayern-Stars sollen gehen – doch bekommen die Bosse alle los?
München - Antreten, Männer! Der Sommerurlaub ist vorbei, seit Samstag bereitet sich der FC Bayern am malerischen Tegernsee auf die kommende Saison vor.
Abgeschlossen sind die Personalplanungen für die neue Saison noch nicht, im Gegenteil: Harry Kane soll als Königstransfer von den Tottenham Hotspur kommen. Auch die Verpflichtung von Neapels Abwehr-Kante Kim Min-jae, der seinen Medizincheck schon bestanden haben soll, ist noch nicht offiziell verkündet.
Streichliste des FC Bayern: Nicht nur Sadio Mané soll gehen
Auf der Abgangsseite wird sich nach dem Verkauf von Lucas Hernández zu Paris Saint-Germain noch einiges tun. Insbesondere Sadio Mané, im vergangenen Jahr als Königstransfer verpflichtet, soll von der Gehaltsliste.
Doch auch einige von den anderen Spielern, die sich aktuell mit im Trainingslager befinden, könnten den Verein noch verlassen. Aber findet sich auch für jeden davon ein Abnehmer? Die AZ checkt Bayerns Verkaufskandidaten:
Yann Sommer

Der Vertreter von Manuel Neuer hat seinen Job erledigt und müsste sich in der neuen Saison mit einer Reservistenrolle zufriedengeben. Zu wenig für die Ansprüche des Keepers, der mit Blick auf die EM im nächsten Jahr Spielpraxis braucht. Laut übereinstimmenden Berichten wurde ihm bei seiner Verpflichtung im Winter mündlich zugesichert, den Verein in diesem Sommer für eine Ablöse in ähnlicher Höhe, wie sie Bayern im Januar an Borussia Mönchengladbach gezahlt hat – die Rede ist von acht bis zehn Millionen Euro –, wieder verlassen zu dürfen.
Das Problem: Neuer ist noch immer nicht richtig fit und wird neben der Asien-Tour auch den Bundesliga-Auftakt bei Werder Bremen verpassen. Laut Trainer Thomas Tuchel ist ein Verkauf von Sommer daher vorerst vom Tisch. "Ich glaube, auf der Torhüterposition macht es momentan keinen Sinn, etwas zu machen, weil die Situation zu unklar ist. Die besten Entscheidungen trifft man dann, wenn die Rahmenbedingungen klar sind", so der Bayern-Coach.
Alexander Nübel

Alexander Nübel und der FC Bayern, das hat nie so wirklich gepasst. In diesem Sommer soll das Kapitel endgültig abgeschlossen werden. Der Keeper darf den Verein definitiv verlassen, laut "Sky Sport" für eine überschaubare Ablöse von acht bis zehn Millionen Euro. Interesse gibt es von Klubs aus England. Auch der VfB Stuttgart würde ihn wohl gerne verpflichten, kann sich die Ablöse aber nicht leisten und hofft auf ein Leihgeschäft. Für Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist die Sache klar: "Wenn er einen neuen Klub findet, kann er gehen."
Benjamin Pavard

Weltmeister-Spezl Lucas Hernández ist schon weg und auch Benjamin Pavard würde gerne den Abflug machen, doch das gestaltet sich bislang schwierig. Der Wechselwunsch des Franzosen ist bereits länger bekannt. Zwischendurch gab es Gerüchte um einen Wechsel zum FC Barcelona, wirklich konkret wurden diese aber nie.
Laut "Sky" meldeten zuletzt Manchester City, Manchester United und Juventus Turin Interesse an. Bayern soll bereit sein, Pavard für eine Ablöse von 35 bis 40 Millionen Euro abzugeben. Gelingt das nicht, drohen die Münchner auf ihrem Abwehrspieler sitzen zu bleiben und ihn im nächsten Jahr nach Vertragsende ablösefrei ziehen lassen zu müssen.
Bouna Sarr

Der senegalesische Rechtsverteidiger galt schon in den vergangenen Jahren als Verkaufskandidat, verkam aber zum Ladenhüter. Im Falle eines Wechsels müsste er deutliche Abstriche beim Gehalt machen, wozu Sarr wohl nicht bereit ist. Ob ihn die Bayern in diesem Jahr von der Payroll bekommen, ist fraglich. Die Verantwortlichen würden ihn wohl für eine Ablöse im niedrigen einstelligen Millionenbereich ziehen lassen.
Noussair Mazraoui

Der marokkanische Nationalspieler könnte ein Jahr nach seiner Verpflichtung von Ajax Amsterdam schon wieder den Abflug machen. Mazraoui war mit seinen Einsatzzeiten während seiner Debütsaison unzufrieden und machte seinem Unmut gleich mehrfach öffentlich Luft. Bayern würde ihn aber nur verkaufen, wenn externer Ersatz verpflichtet wird. Seit Wochen halten sich Gerüchte um Kyle Walker, zuletzt herrschte im Poker um den Rechtsverteidiger von Manchester City allerdings Stillstand. Im Zweifel wird Mazraoui in München bleiben müssen – ob er will oder nicht.
Marcel Sabitzer

Der Österreicher kehrt nach halbjähriger Leihe zu Manchester United wieder nach München zurück. Dass er dort bleibt, scheint aber unwahrscheinlich. Im Mittelfeldzentrum ist die Konkurrenz nach der Verpflichtung von Konrad Laimer sogar noch größer als im vergangenen Jahr. Mit Sabitzer wird daher nicht mehr geplant, er soll den Klub laut "Sky Sport" für rund 15 Millionen Euro verlassen dürfen. Als potenzieller Abnehmer gilt die AS Rom, die schon im vergangenen Sommer Interesse gezeigt haben soll.
Sadio Mané

Auf der Liste der potenziellen Abgangskandidaten ist Mané der prominenteste und sicher auch spannendste Name. Laut "Sky Sport" haben die Bosse den Angreifer bereits in einem Gespräch darüber informiert, dass er den Verein verlassen soll. Da der Senegalese selbst aber bleiben will, wollen die Verantwortlichen demnach noch ein weiteres Gespräch mit ihrem Spieler suchen.
Kein Wunder: Mané wurde im vergangenen Jahr als Königstransfer verpflichtet und mit einem Top-Vertrag ausgestattet, der ihm inklusive aller Boni ein Jahresgehalt von bis zu 25 Millionen Euro einbringen soll. Damit gehört der 31-Jährige zu den absoluten Spitzenverdienern beim Rekordmeister. Auf dem Platz konnte er die enorm hohen Erwartungen aber nicht ansatzweise erfüllen, daneben sorgte er mit seiner Kabinen-Prügelei mit Leroy Sané sogar für einen handfesten Skandal.
Mit Blick auf die geplante Verpflichtung von Harry Kane soll Mané unbedingt von der Gehaltsliste. Seine enorm schwache Saison scheint jedoch andere Top-Klubs abgeschreckt zu haben, viele Interessenten gibt es jedenfalls nicht. Zuletzt gab es Gerüchte um einen Wechsel nach Saudi Arabien.