Yasuhiko Okudera - der erste Japaner in der Bundesliga

Schon 1977 holte Hennes Weisweiler Yasuhiko Okudera in die Bundesliga – viele weitere sollten folgen.
Patrick Strasser |
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Usami wird als erster Japaner in Diensten des FC Bayern vorgestellt.
dpa Usami wird als erster Japaner in Diensten des FC Bayern vorgestellt.

München - Es gibt sie, diese Mode-Trends, auch auf dem Transfermarkt der Bundesliga. Zwischen 1996 und ’99 kamen zehn Ukrainer, Voronin etwa. 1997-99 waren plötzlich Iraner en vogue. Bayern verpflichtete Stürmer Ali Daei, in Teheran ein Volksheld, 2004/05 wurde Vahid Hashemian zur Eintagsfliege.

Der Japaner-Trend dürfte nachhaltiger sein. Der erste Kicker aus Nippon in der Bundesliga war Yasuhiko Okudera. Der Flügelstürmer wurde 1977 von Hennes Weisweiler zum 1. FC Köln geholt und schoss den Klub zur Meisterschaft. Vier Jahre Köln, ein Jahr 2. Liga bei Hertha, fünf Jahre Werder Bremen – 234 Ligaspiele, 26 Tore. Der Vater aller Liga-Japaner.

Und nun hat auch der FC Bayern „seinen“ Japaner. Dass Jupp Heynckes auch von Talent und Fleiß dieser Spieler schwärmt, hat tatsächlich mit Weisweiler zu tun, unter dem der heutige Bayern-Coach einst in Gladbach in den 60er und 70er Jahren spielte. Selbst die Kontakte von Dettmar Cramer, einer der ersten deutschen Trainer in Japan, später sogar in die japanische Fußball-Ruhmeshalle aufgenommen, verhalfen den Bayern nicht zu einem Transfer.

Schon zwei Mal scheiterte ein Japan-Import, bei Junichi Inamoto und Yoshito Okubo. Erst jetzt mit Takashi Usami klappte es. Gudio Buchwald, selbst jahrelang Spieler und Trainer in der japanischen J-League, kennt die Vorzüge der Nippon-Profis: „Sie sind technisch stark, schnell und spielen einen etwas anderen Fußball. Die Spieler kommen vor allem in die Bundesliga, um zu lernen, verfügen aber schon jetzt über eine unheimlich hohe Qualität. Das werden sie auch schnell unter Beweis stellen beziehungsweise haben es ja schon gezeigt.“

Buchwald hat Recht: Shinji Kagawa verzückte im Trikot von Borussia Dortmund mit seiner spektakulären Spielweise und seinen Toren, bevor sein Mittelfuß brach. Makoto Hasebe spielt seine vierte Saison für Wolfsburg, stabilisiert das Mittelfeld und wurde deutscher Meister. Atsuto Uchida kam im vorigen Sommer zu Schalke und ist aus der Viererkette kaum noch wegzudenken. Bei Freiburg darf Kisho Yano immer mal wieder mitstürmen. In der 2. Liga steht Takahito Soma in der Abwehr von Cottbus seinen Mann, bei Bochum ist Chong Tese, nordkoreanischer Nationalspieler mit japanischen Wurzeln, mit neun Treffern der beste Torschütze. In der Winterpause folgten Tomoaki Makino, den Finke zu Köln lotste, der von Leverkusen verpflichtete und an Augsburg verliehene Hajime Hosogai und Shinji Okazaki dem Ruf aus der Bundesliga.

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