Wozu noch spielen?

Wer deutscher Meister wird? Die Bundesliga-Trainer sind sich da einig: Alle tippen auf den FC Bayern als alten und neuen Meister. Deren Manager aber nervt das.
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Hoeneß vergleicht ihn mit Oliver Kahn: Jürgen Klinsmann.
dpa Hoeneß vergleicht ihn mit Oliver Kahn: Jürgen Klinsmann.

Wer deutscher Meister wird? Die Bundesliga-Trainer sind sich da einig: Alle tippen auf den FC Bayern als alten und neuen Meister. Deren Manager aber nervt das.

MÜNCHEN Gäbe es in der Bundesliga Punkte für Originalität, dann wäre die Tabelle eine einzige Abstiegszone.

Das ist das niederschmetternde Ergebnis einer Umfrage, mit der sich die „Deutsche Presseagentur“ abgemüht hat. Die hat alle 18 Trainer befragt, wen sie denn für den kommenden Meister halten. Die Kollegen hätten das Fragen nach der ersten Antwort einstellen können; es blieb ja immer dieselbe: Bayern. Kein einziger Coach traut sich, einen anderen Topfavoriten zu benennen. (Entschuldigt sei allein Jürgen Klinsmann, der naturgemäß auf Bayern setzen muss.)

Übrig bleiben da nur noch zwei Fragen: Wozu noch spielen? Und: Will wenigstens jemand Vizemeister werden?

Dass sich niemand, weder ein Thomas Schaaf in Bremen noch ein Fred Rutten in Schalke, offensiv zum Favoriten kürt, kann selbst einen wie Uli Hoeneß nerven. „Ich gebe auf solche Umfragen nichts“, sagte der Bayern-Manager gestern. „Es ist das Einfachste, die Verantwortung nur auf Bayern zu schieben. Da lässt es sich für die anderen in unserem Schatten leichter arbeiten. Natürlich sind wir Favorit. Wir haben uns ja nicht verschlechtert, was den Kader betrifft. Viele haben letztes Jahr gesagt, die Mannschaft braucht noch Zeit. Jetzt hat sie sich entwickelt.“

Hoeneß relativierte aber auch: „Wenn wir aber wie derzeit einige Verletzte haben wie Ribéry oder Luca Toni, dann schaut die Welt schon wieder ganz anders aus.“

Wenigstens schont es wohl Hoeneß’ Nerven, dass sich der frühere Bayern-Kapitän Lothar Matthäus in der Meisterfrage noch nicht zu Wort gemeldet hat. Dem Manager hat schon gelangt, dass Matthäus, jetzt Trainer bei Maccabi Netanya in Israel, abschätzig über Klinsmann gesprochen hatte. Dafür werde Lothar nicht mehr zur Bayern-Weihnachtsfeier eingeladen, ließ Hoeneß via „Spiegel“ wissen.

Hoeneß gestern: „Ich habe nichts gegen Lothar, ich will auch keinen Krieg mit ihm anfangen. Aber er muss eines bedenken: Wenn er jetzt über Jürgen herzieht, dann zieht er auch auch über den FC Bayern her. Das geht nicht. Jürgen Klinsmann ist jetzt ein Teil des FC Bayern, wie es früher Oliver Kahn war. Ich wünsche Lothar bei seiner neuen Aufgabe alles Gute. Wenn er Ruhe gibt, dann sind auch wir ruhig.“

Bestimmt fast so ruhig und bescheiden wie 17 Bundesliga-Trainer.

ill, ps

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