Wozu noch spielen?

Das Pokalfinale scheint schon entschieden. Der Kontrast der beiden Pokalfinalisten des kommenden Samstags könnte kaum größer sein. Drei Gründe, es dennoch zu genießen.
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Feierten nach dem 3:1 in Frankfurt auf den Knien: Bastian Schweinsteiger (vorne) vor den Mitspielern Michael Rensing, Andreas Ottl,(vorne) vor den Mitspielern Michael Rensing, Andreas Ottl,(vorne) vor den Mitspielern Michael Rensing, Andreas Ottl,Luca Toni, Christian Lell, Daniel van Buyten und Lucio (von links).
Rauchensteiner/Augenklick Feierten nach dem 3:1 in Frankfurt auf den Knien: Bastian Schweinsteiger (vorne) vor den Mitspielern Michael Rensing, Andreas Ottl,(vorne) vor den Mitspielern Michael Rensing, Andreas Ottl,(vorne) vor den Mitspielern Michael Rensing, Andreas Ottl,Luca Toni, Christian Lell, Daniel van Buyten und Lucio (von links).

Das Pokalfinale scheint schon entschieden. Der Kontrast der beiden Pokalfinalisten des kommenden Samstags könnte kaum größer sein. Drei Gründe, es dennoch zu genießen.

Hier in Frankfurt, dort in Dortmund. Nach Spielende liefen beide Mannschaften, die Bayern- wie die BVB-Profis, zu ihren Fans in die Kurve. Der Kontrast der beiden Pokalfinalisten des kommenden Samstags (20 Uhr, ZDF live) hätte kaum größer sein können. Aus einem 0:1 hatten die Bayern ein 3:1 in Frankfurt gemacht, da gab Bastian Schweinsteiger den Vortänzer. Ausgelassen hüpften die Fast-Schon- Meister zu den Jubelgesängen der Fans.

Fast zeitgleich ein ganz anderes Bild in Dortmund. Als die BVB-Profis sich nach dem miserablen 1:3 gegen Dortmund vor der gewaltigen Südtribüne für die Unterstützung bedanken wollten, gab’s böse Pfiffe.

Noch schlimmer waren die Sprechchöre zuvor gewesen. Die Fans von Hannover 96 hatten den Finalsong umgetextet und die Gastgeber verhöhnt: „Berlin, Berlin, was wollt ihr in Berlin?“ Die Dortmunder Anhänger stimmten ein. Aus Frust übers eigene Team. Im Bewusstsein des 0:5-Debakels bei der Pokalfinal-Generalprobe am Sonntag in München. Und aus Angst vor Samstag. Denn tatsächlich stellt sich die Frage vor dem Endspiel der Extreme: Wozu noch spielen?

Aus Sicht der Dortmunder geht es nur noch um eine mögliche Sensation. „Wir liegen am Boden. Wir haben zwei volle Geraden aufs Auge bekommen“, sagte Trainer Thomas Doll, „jetzt kannst du liegen bleiben, oder du stehst auf und kämpfst.“ Und aus Sicht der Bayern? Drei Gründe, sich auf das Pokalfinale zu Freude – und es auch zu gewinnen:

Zum Spaß

„Das Endspiel wird ein großartiges Erlebnis“, sagte Manager Uli Hoeneß, „Schwarz-Gelb gegen Rot, die alten Rivalen der vergangenen20 Jahre – das wird eine tolle Sache mit Gänsehaut-Stimmung.“ Über 20 000 Bayern- Fans werden im Berliner Olympiastadion sein. Doch abgesehen von der Atmosphäre glaubt Hoeneß nicht an einen einfachen Sieg: „Wenn wir leichtsinnig werden, wird’s schwer. Das Spiel wird nicht so leicht werden wie am Sonntag.“ Denn: „Die Dortmunder werden jetzt total auf Understatement machen und sagen: ,Wir? Wir haben gar keine Chance!’ Das ist das Problem.“ Führen die Bayern schnell, könnte es aber ein Spaß-Finale werden.

Fürs Selbstvertrauen

Jeder Sieg bringt Sicherheit. Daher wollen die Bayern in den letzten vier Wochen der Saison bis zum Schluss am 17. Mai nicht nachlassen. Und Sieg an Sieg reihen. Ohne sich beirren zu lassen. „Wir müssen einfach ausblenden, dass wir 5:0 gegen Dortmund gewonnen haben“, forderte Kapitän Oliver Kahn. Damit es keinen Rückschlag gibt, schließlich steht fünf Tage nach dem Pokalfinale das Halbfinal- Hinspiel im Uefa-Cup gegen St. Petersburg an.

Für die Vitrine

„Bei einem Sieg im Pokalfinale hätten wir das erste Etappenziel auf dem Weg zum Triple erreicht“, sagte Hitzfeld, „wenn wir nicht gewinnen, wäre es auf jeden Fall ein Dämpfer. Aber dies wollen wir unbedingt vermeiden.“ Damit sie am Saisonende drei Trophäen an der Säbener Straße ausstellen können. Das Triple wäre ein Vereinsnovum. Geschichte wird gemacht, Rekorde aufgestellt. Den einzigen Rekord, den die Dortmunder derzeit halten, ist folgender: 53 Gegentreffer nach 29 Spieltagen ist der schlechteste Wert der Liga, die Bayern kassierten mit 17 weniger als ein Drittel. Also: Wozu noch zweifeln am Pokaltriumph der Bayern?

Patrick Strasser, Marcus Bark

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