Wölfe wittern ihre Chance gegen Bayern: "Guter Zeitpunkt" - Nächster Bayern-Gegner

Der VfL Wolfsburg freut sich auf das Duell mit Bayern München. Die momentane Schwächephase des Rekordmeisters sehen der neue VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer und Trainer Bruno Labbadia als klaren Vorteil.
von  SID

Wolfsburg - Bruno Labbadia hatte viel zu sagen. 32 Minuten, solange wie noch nie in seiner Amtszeit als Trainer des VfL Wolfsburg, hielt der 52-Jährige Hof und beantwortete geduldig die vielen Fragen der Journalisten. Dass es dabei hauptsächlich um den großen Gegner Bayern München, seinen Ex-Klub, auf den er am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, AZ-Liveticker) trifft, ging, störte ihn nicht.

Labbadia: "Außergewöhnliche Situation" beim FC Bayern

"Die derzeitige Situation ist für den Gegner außergewöhnlich", sagte Labbadia, der als ehemaliger FCB-Profi wisse, "wie es ist, bei den Bayern zwei Spiele nicht zu gewinnen. Jetzt sind es vier." Er erwarte aber keinesfalls, dass die Münchner mit "Fracksausen" anreisen.
Dennoch: Beim Rekordmeister kriselt es, das will Wolfsburg nutzen. "Sie sind nach wie vor brandgefährlich, aber man hat auch gesehen, dass man auch gegen so eine Top-Mannschaft etwas reißen kann", betonte Labbadia: "Das wollen wir auch."

Deshalb freut sich Sportdirektor Marcel Schäfer über die Ansetzung

Der neue Sportdirektor Marcel Schäfer glaubt an einen weiteren Vorteil für die Wölfe. "Ich denke, dass es ein guter Zeitpunkt ist, Bayern München nach einer Länderspielpause zu Gast zu haben", sagte er im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Mit ihren vielen Nationalspielern habe das Münchner Team "keine lange Vorbereitungszeit auf das Spiel", meint Wolfsburgs Rekordfeldspieler, der seit Anfang Juli die Geschicke des VfL als Sportdirektor an der Seite von Geschäftsführer Jörg Schmadtke leitet.

Krisen-Wiesn: Den Bayern fällt das Lachen schwer

Doch auch wenn der Fußballriese aus dem Süden seit drei Spielen in der Bundesliga auf einen Sieg wartet und auf Tabellenplatz sechs abrutschte, hält Schäfer die aufkeimende Diskussion um Bayern-Coach Niko Kovac für unangemessen. "Das ist schon ein wenig verrückt. Noch drei Wochen zuvor hieß es, dass Bayern München sowieso Meister wird und dass es wieder eine langweilige Bundesliga-Saison gibt. 14 Tage später wird er infrage gestellt", betonte Schäfer: "Das geht deutlich zu schnell."

Man müsse bei den letzten Partien der Bayern differenziert betrachten, was über die Spiele der Bayern gesagt wird und wie sie tatsächlich waren, betonte Labbadia unterdessen: "Gegen Gladbach hatten sie zu Beginn wie die Feuerwehr losgelegt, so dass man sich gefragt hat, wie hoch Gladbach aus dem Stadion geschossen wird."

Seit Mitte Sepember hat Wolfsburg nicht mehr gewonnen

Dennoch steht das erfolgsverwöhnte Team von Kovac mit 13 Punkten nur drei Plätze und vier Zähler vor dem VfL. Dort sehnt man sich nach drei Remis und zwei Niederlagen seit Mitte September nach einem Sieg. Bei Betrachtung der Leistung in den letzten fünf Spielen habe man einfach zu wenig Punkte geholt, sagte der 34-Jährige Schäfer.

In den richtigen Momenten fehle der Mannschaft noch das richtige "Gefühl für Coolness und Abgezocktheit", sagte Labbadia. Trotz Punktedürre spielt man aber in Wolfsburg wieder Fußball mit Spielfreude und Leidenschaft, die Mannschaft gebe laut Schäfer "ein ganz anderes Bild ab als in der vergangenen Saison". Das wollen die Wölfe am Samstag unter Beweis stellen.

100 Tage Niko Kovac: Erst Traumstart - dann böses Erwachen!

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.