Wirtz und ein Schnäppchen: So ist der Transfer-Plan des FC Bayern für diesen Sommer
München – Die jüngste Kritik von Leverkusen-Boss Fernando Carro in der Causa Florian Wirtz wurde beim FC Bayern nach AZ-Informationen gelassen aufgenommen.
Carro trage sein Herz auf der Zunge, und er wolle eben um seinen besten Spieler kämpfen, heißt es von der Säbener Straße, nachdem Leverkusens Geschäftsführer das öffentliche Werben der Münchner um Wirtz als "eine Show" bezeichnet hatte.
"Die erzählen so viel, eigentlich gehört sich das nicht", wetterte Carro. Bayern habe sich "mit uns nicht in Verbindung gesetzt", ergänzte er, es gebe überhaupt kein konkretes "Angebot von Bayern". Klar ist: Bayer Leverkusen will Wirtz unbedingt über den Sommer hinaus halten und den bis 2027 gültigen Vertrag des Offensivstars verlängern. Klar ist auch: Bayern will Wirtz im Sommer unbedingt verpflichten, er ist das oberste Transferziel.
AZ-Info: Wirtz hat noch keine Zukunftsentscheidung getroffen
Was noch nicht klar ist: Was Wirtz wirklich will. Wie die AZ erfuhr, hat der 21-Jährige bislang keine finale Entscheidung getroffen, wie es für ihn ab der kommenden Saison weitergehen soll. Bleibt er in Leverkusen? Verlängert er seinen Vertrag? Möchte er zum FC Bayern wechseln? Oder wagt er den Schritt ins Ausland zu den stark interessierten Klubs Manchester City oder Real Madrid?
"Ich rechne damit, dass er bleibt", sagte Carro, der gleichzeitig einen "kleinen bis mittleren" Umbruch in Leverkusens Kader erwartet. Abwehrstar Jonathan Tah wird sicher gehen, weitere Stammspieler könnten folgen. Und ebenso Trainer Xabi Alonso, der mit Real Madrid in Verbindung gebracht wird als Nachfolger von Carlo Ancelotti.
Dies alles dürfte Einfluss auf Wirtz haben. Denn ohne Alonso und ein starkes Team würde es deutlich weniger Argumente geben, weiter für Leverkusen zu spielen.
Es wird letztlich auch ums Finanzielle gehen, Wirtz' Marktwert liegt bei 140 Millionen Euro. Bayern hofft darauf, den Wunschspieler für eine geringere Summe zu bekommen.
FC Bayern stuft Wirtz-Transfer intern als machbar ein
Generell sind die Münchner bereit, für Wirtz bis an die Grenzen zu gehen. Und sogar darüber hinaus. "Wenn wir den Spieler wollten, dann müssten wir über eine Finanzierung nachdenken", sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der schon mehrere Gespräche mit Wirtz' Vater und Berater Hans geführt hat, der AZ. "Unser Festgeldkonto ist gerade nicht mehr so üppig, wie es mal war."
Das Eigenkapital des Klubs beträgt allerdings mehr als 550 Millionen Euro, weshalb ein Transfer intern als machbar eingestuft wird.
Neben Wirtz soll es übrigens keinen weiteren Riesentransfer im Sommer geben. Nach AZ-Infos konzentriert sich Bayern auf einige wenige Anpassungen im Kader und hält nach Schnäppchen Aussicht. Insgesamt ist man in der sportlichen Führung um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund mit dem Aufgebot zufrieden.
Ohne die vielen Verletzungen (Alphonso Davies, Jamal Musiala, Dayot Upamecano, Manuel Neuer, Aleks Pavlovic) in der entscheidenden Saisonphase, so heißt es im Klub, wäre man in der Champions League wohl weiter als bis ins Viertelfinale gekommen.
Zahlreiche Bayern-Stars dürfen im Sommer gehen
Erste Verkaufskandidaten sind nun die Außenstürmer Kingsley Coman (Vertrag bis 2027) und Serge Gnabry (bis 2026), wobei Gnabry gern bleiben würde. Gleiches gilt für Leon Goretzka (2026). Bei Minjae Kim (2028) und João Palhinha (2028) wartet der Klub ab, ob gute Angebote eingehen. Sacha Boey (2028) und Bryan Zaragoza (2029/derzeit an Osasuna verliehen) sollen laut "Sport Bild" abgegeben werden.
Sollten Kim und Boey wechseln, könnte sich auch in der Defensive etwas tun. Leverkusens Tah, für den es in der Bayern-Spitze schon im Sommer 2024 keine Mehrheit gab, ist nach AZ-Informationen aber erneut kein heißer Kandidat.