Bayerischer "Handschuhpapst" träumt von Torwart-Deal mit Manuel Neuer

Vor sechs Jahren hat Christoph Nowak alias der "Handschuhpapst" die Firma "Pope´s" gegründet. Heute rüstet er Profitorhüter wie Loris Karius, Marwin Hitz oder Christian Früchtl aus.
Kilian Kreitmair
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Stattet Keeper Loris Karius aus: Torwarthandschuh-Hersteller Christoph Nowak.
Stattet Keeper Loris Karius aus: Torwarthandschuh-Hersteller Christoph Nowak. © privat

München - Seine Spieler heißen Loris Karius (30), Christian Früchtl (24) oder Marwin Hitz (36). Christoph Nowak ist aber nicht etwa Spielerberater. Der bayerische Schwabe, besser bekannt unter dem Namen "Handschuhpapst", stattet die Keeper mit Torwarthandschuhen aus. Mit seiner Firma "Pope´s" will er sich neben Giganten wie Adidas oder Puma auf dem Markt etablieren. "Es ist immer ein großer Kampf", betont Nowak im Gespräch mit der AZ. 

Handschuhpapst Nowak kennt seine Keeper persönlich

Kennt er die großen Unternehmen aus eigener Erfahrung. In den 90ern war Nowak selbst für Adidas und Puma als Berater tätig. "Aber das war nicht meine Welt", sagt er. "Meine Stärke ist es, mit den Torhütern in Kontakt zu treten." Und das schon seit seiner frühen Kindheit. Als kleiner Bursche hat er die Nähe zu Keepern gesucht, sammelte die originalen Handschuhe von bekannten Torhütern. 

Aus den Handschuhen wurden mittlerweile Trikots. Der Grund: Die Handschuhe verfallen mit der Zeit. Doch die Begeisterung für das Torwartspiel ist ihm geblieben. Vor sechs Jahren kam Nowak dann die Idee, ein eigenes kleines Label zu gründen. "Das ist aus Leidenschaft entstanden", erzählt der 50-Jährige, der mit gleichem Engagement die Geschicke beim Kreisligisten SSV Dillingen lenkt. Das Besondere: Nowak kennt seine Keeper allesamt persönlich, tauscht sich mit ihnen regelmäßig aus. "Man kann ihn immer anrufen, wenn man etwas braucht", erzählt Karius der AZ. 

Trend geht zu hautengen Torwarthandschuhen 

Der ehemalige Torwart des FC Liverpool trägt seit Jahren die Handschuhe von Nowak. "Jeder Keeper hat eine andere Vorliebe, mit der er sich wohlfühlt", so Karius. "Das wird bei ihm umgesetzt." Der 30-Jährige selbst mag es, einen Handschuh mit dünnem Haftschaum zu tragen. "Das ist eher ein klassisches Modell", sagt Nowak. Der Trend geht mittlerweile aber zu hautengen Handschuhen, getreu dem Motto: Das Produkt soll eins mit dem Torwart werden. 

Nowak ist aber kein Fan von solchen Handschuhen: "Wenn der Handschuh eng ist, rutscht dir eher mal ein Ball raus und die Nähte reißen schneller." Zwar ist Karius noch kein Ball rausgerutscht, doch in seiner Zeit bei den Reds machte er sich für einen Patzer im Champions-League-Finale 2018 gegen Real Madrid (1:3) einen Namen. Völlig unbedrängt warf Karius den Ball direkt auf den Schlappen von Karim Benzema (36), der das zwischenzeitliche 0:1 erzielte. 

FC Bayern diskutierte im Winter 2023 den Namen Karius 

"Wer weiß, was passiert wäre, wenn er das Champions-League-Finale nicht gehabt hätte", erzählt Nowak. "Dann wäre er vielleicht heute noch bei Adidas." So trägt Karius "Pope´s". Auch der Verein ist beim gebürtigen Baden-Württemberger nicht mehr derselbe. Zuletzt stand er für Newcastle United zwischen den Pfosten, doch sein Vertrag lief im Sommer aus.  Wo genau es ihn hinzieht, weiß er aber noch nicht. "Ich habe noch keine Entscheidung in irgendeine Richtung getroffen", sagt er der AZ. "Bis jetzt ist alles offen." 

Bei solchen Zukunftsentscheidungen holen sich Keeper aber auch Vereine gerne mal den Rat von Nowak ein. Der Hintergrund: Er kennt die Torwartbranche in Deutschland wie kaum ein Zweiter, steht neben den Keepern mit zahlreichen Torwarttrainern der Bundesliga in ständigem Austausch. Wo Karius im Sommer einen neuen Vertrag unterschreibt, kann auch er noch nicht sagen. 

Nowak würde gerne Manuel Neuer ausstatten 

Vor über einem Jahr wäre er aber beinahe beim FC Bayern gelandet. Wie die AZ erfuhr, gab es im vergangenen Winter durchaus Überlegungen, den Keeper unter Vertrag zu nehmen. Karius sollte durch die Verletzung von Platzhirsch Manuel Neuer (38) vorübergehend die Nummer zwei hinter Sven Ulreich (35) werden. Doch heiß wurde das Thema nie, auch weil der damalige Sportvorstand Hasan Salihamidzic (47) abblockte. Bekanntermaßen entschied man sich letztlich für einen Transfer von Yann Sommer (35). 

Einen Bayern-Keeper ausrüsten, das wäre auch noch ein Wunsch von Nowak. "Ich würde schon nochmal gerne Manuel Neuer ausstatten", sagt er. Beide kennen sich lange und schätzen sich. Doch, dass der Deal zum aktuellen Zeitpunkt nicht realistisch ist, dass weiß auch Nowak. "Aber, wenn Adidas ihn nicht mehr möchte, vielleicht ergibt sich nochmal was." Lange Zeit bleibt aber wohl nicht mehr. Denn schon die kommende Spielzeit könnte die letzte von Neuer sein.

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