"Wir reden Jonker nicht rein"

Der dickköpfige Louis van Gaal ist Geschichte als Bayern-Trainer, der Vorstand will seinem Nachfolger dennoch alle Freiheiten überlassen.
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Karl-Heinz Rummenigge findet Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal "nicht pflegeleicht".
dpa Karl-Heinz Rummenigge findet Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal "nicht pflegeleicht".

München - Nach dem Wirbel um die Entlassung von Louis van Gaal als Trainer beim FC Bayern hat Karl-Heinz Rummenigge im "Blickpunkt Sport" ausführlich Stellung genommen. Dort sprach der Vorstandsvorsitzende über:

...van Gaals "Abstieg" im Verein: "Ich glaube, wir hatten alle totales Verständnis, dass die Hinrunde nicht so gut für uns gelaufen ist. Nach der WM war es klar, dass der Bundesliga-Start nicht so einfach wird. Aber es gab ab dem 1. Januar keine Ausrede mehr - wir haben gehofft, dass die Rückrunde ganz anders läuft. Alles hat an Dramatik gewonnen, als van Gaal ohne Not den Torwart gewechselt hat und Jörg Butt, der ein guter Rückhalt war, aus dem Tor genommen hat. Es ist eine Unruhe in den ganzen Klub gekommen. Der Moment des Umdenkens ist uns in der letzten Woche gekommen. Und wenn man dann auf die Tabelle schaut, auf die Wettbewerbe, in denen wir ausgeschieden sind, dann ist irgendwann die Diskussion zu Ende zu führen. Und dann muss man sagen: Es geht nicht mehr."

...van Gaals Charakter: "Er war nie pflegeleicht, aber es hat zuletzt Höhepunkte gegeben, bei denen gar keine Zusammenarbeit mehr möglich war. Das hat sich hochgeschaukelt. Letzte Woche hat es den Höhepunkt gegeben, als es Gespräche mit den Spielern gab, die auf ihn zugegangen sind, um ihn auf taktische Dinge anzusprechen. Aber sie wurden von ihm einfach abgewürgt. Van Gaal hört sich andere Meinungen zwar an, aber am Ende des Tages zählt nur seine Meinung. Wir haben ihm heute die Gelegenheit gegeben, sich von der Mannschaft zu verabschieden. Er hat eine Rede gehalten, aber sehr ruhig und nicht so sehr emotional."

...Nachfolger Andries Jonker: "Andries hat eine große Loyalität zu Louis van Gaal gepflegt - und war auch oft anderer Meinung als Louis. Aber das hat selten zu etwas geführt. Ich würde Jonker als bescheiden, sympathisch und mit einem klaren Plan beschreiben. Er muss jetzt nicht alles dramatisch verändern. Er ist der richtige Mann, weil er weiß, was gut war und was verändert werden muss. Die Offensive hat unter van Gaal gut funktioniert, aber wir haben zu viele Tore hinten rein bekommen. Wir haben Jonker ganz deutlich gesagt:Trainingsleitung, Taktik und Mannschaftsaufstellung sind exklusiv in seiner Verantwortung. Niemand von uns wird ihm die Aufstellung im Hotel unter der Tür durchschieben."

...die Torwartfrage: "Ich will Thomas Kraft nicht ans Kreuz nageln. Der arme Kerl, der jetzt in die Kritik gerät, kann ja gar nichts dafür. Das wurde ihm so beigebracht, dass er ein mitspielender Torwart sein soll, der in solchen Situationen (dem von ihm verschuldeten 1:1-Ausgleich in Nürnberg, d.Red.) den Ball zum Mitspieler chippt."

...die derzeitige Situation: "Die Champions League-Quali ist spätestens seit Samstag in großer Gefahr. Der Blick auf die Tabelle ist ernüchternd. Wenn der FC Bayern zum jetzigen Zeitpujnkt Vierter ist und die Champions League-Quali in Gefahr ist, dann ist das unbefriedigend. Es geht in dieser Situation nicht nur um Spaß am Fußball. Der Ein-Punkte-Rückstand auf Hannover ist in den nächsten fünf Spielen aufzuholen. Die Mannschaft ist in den letzten Wochen aus atmosphärischen Gründen nicht an ihre Leistungsgrenze gekommen. Ich hoffe, dass wir am Sonntag (im Spitzenspiel gegen Leverkusen, d. Red.) einen einheitlichen FC Bayern sehen, wo der Funke vom Rasen auf die Fans überspringt."

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