„Wir kriegen das hin“ – bloß wann und wie?

Das 0:0 beim HSV wirft die Bayern weiter zurück. Der Pfosten bewahrt sie sogar vor einer Pleite. Doch Rummenigge sagt: „Wir kommen langsam in Fahrt.“ Zeit wird’s – sonst ist der Titel weg.
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Hamburgs Jonathan Pitroipa (l) und Bayerns Danijel Pranjic kämpfen um den Ball.
dpa Hamburgs Jonathan Pitroipa (l) und Bayerns Danijel Pranjic kämpfen um den Ball.

HAMBURG - Das 0:0 beim HSV wirft die Bayern weiter zurück. Der Pfosten bewahrt sie sogar vor einer Pleite. Doch Rummenigge sagt: „Wir kommen langsam in Fahrt.“ Zeit wird’s – sonst ist der Titel weg.

Wie wichtig ein Sieg in Hamburg wäre, das hatten sie alle gesagt: Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Präsident Uli Hoeneß, Sportdirektor Christian Nerlinger, die Spieler, die Fans. Einfach alle. Und was wurde daraus? Ein mickriges 0:0 beim HSV. Ein Punkt statt des erhofften Wendepunkts. Der FC Bayern dümpelt weiter im Niemandsland. Neunter sind sie, bis auf Platz 12 können sie am Wochenende runtergereicht werden.

Da ist die Sicht von Karl-Heinz Rummenigge doch einigermaßen schwer nachzuvollziehen. „Wir kommen langsam in Fahrt“, sagte der Vorstandsboss. „Wir kriegen das hin, ich bin optimistisch.“ Und wenn Dortmund und Mainz am Wochenende gewinnen? „Das macht nix. Wir haben erst den neunten Spieltag.“

An dem die Bayern nur schwer ins Spiel kamen. Nicht nur bei Bastian Schweinsteiger häuften sich Fehlpässe und verlorene Zweikämpfe. Der HSV war überlegen. In Führung hätten die Bayern dennoch gehen müssen. Hamburgs Torwart Frank Rost parierte jedoch Thomas Müllers Schuss von der Strafraumgrenze (14.). Es häuften sich die Chancen für den HSV: Ruud van Nistelrooy versetzte Danijel Pranjic (21.). Jonathan Pitroipa weigerte sich aus vier Metern, den Ball zu versenken (30.). Und die Bayern? Nur bei Kontern gefährlich. Problem: die Chancenverwertung. Denn Hamit Altintop verzog kläglich (31.), Toni Kroos drosch drüber (41.).

Bayerns früherer Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld stellte in der Halbzeit völlig zutreffend fest: „Man spürt, dass da jeder Spieler weiß: Heute darf man nicht verlieren. Da ist ein enormer Druck da.“ Auch nach dem Wechsel wurde das Spiel nicht ansehnlicher. Der HSV weiter überlegen. Ein Schüsschen des Ex-Bayern Marcell Jansen (53.), ein Versuch von Piotr Trochowski (74.). Gut, in Minute 63 versperrte Aushilfs-Verteidiger Anatolij Timoschtschuk dem von van Nistelrooy getretenen Ball den Weg zum Tor. Und in Minute 81 vergab Pitroipa – nach herrlichem Steilpass schoss er unbedrängt an den Pfosten. Die beste Chance des Spiels.

Die letzte Viertelstunde gehörte dennoch den Bayern, in den letzten fünf Minuten durfte sogar noch Ivica Olic ran – mit Gesichtsmakse wegen der gebrochenen Nase. Es half alles nichts – 0:0. Trainer van Gaal fand’s dennoch okay: „Ich habe zur Mannschaft gesagt: Schade, dass wir nicht gewonnen haben. Ich hatte das Gefühl, dass in diesem Spiel mehr drin war. Hamburg war in den letzten 15 Minuten kaputt, da hätten wir die Tore machen müssen. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Leidenschaft, aber ich bin nicht zufrieden, dass wir kein Tor gemacht haben.“

Kapitän Philipp Lahm klang sogar noch zufriedener: „Natürlich wollten wir drei Punkte hier mitnehmen, aber wenn die Hamburger in der 80. Minute so eine Chance haben, dann muss man zufrieden sein mit dem Punkt.“

So kann man’s sich schön reden. Wie hatte Hoeneß noch vor Anpfiff gesagt: „Das Spiel muss man gewinnen, sonst wird es immer schwieriger, Meister zu werden.“ Das aber will jetzt keiner mehr wahrhaben. Dass „wir das hinkriegen“, wie Rummenigge sagt, möchte man ja gerne glauben – bloß wann und wie?

jos

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