"Wir haben das größte Fußballstadion zwischen Salzburg und München"

"Ein Traum wird wahr“: Am Samstag um 15 Uhr tritt der FC Bayern zum Freundschaftskick beim Bayern-Fanclub „De Rodn Waginga“ an. Ein Gespräch mit Manfred Strasser, dem Fanclub-Präsidenten.
AZ: Herr Strasser, am Samstag herrscht wohl Ausnahmezustand im 6000-Einwohner-Städtchen Waging am See: Frühschoppen mit den „3 Zwidern“, das große Spiel gegen Bayern und danach „Traum-Party“ mit den „Dorf-Oxn". Eine ziemliche Konkurrenz für das parallel stattfindende Feuerwehrfest, oder?
Strasser: Das kann man wohl sagen. Seit einer Woche bauen wir das Dorfstadion des TSV Waging um. Statt der üblichen 200 oder 250 Zuschauer, die zu einem Kreisliga-Spiel kommen, werden 15.000 da sein. Wir haben zurzeit das größte Fußballstadion zwischen Salzburg und München.
Respekt! Wie haben Sie das denn geschafft?
Strasser: Mit ungefähr 700 freiwilligen Helfern, die Urlaub nehmen und alle ehrenamtlich mitarbeiten. Für die vier Tribünen haben wir fast 700 Tonnen Stahl bewegt, alles mit der Hand.
Wann haben Sie die Zusage vom FC Bayern bekommen?
Strasser: Ende März. Wir hatten ein Bewerbungsvideo gedreht und hatten prominente Fürsprecher: Der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück ist aus der Gegend, der Langläufer Tobi Angerer und der ehemalige Weltklasse Biathlet Fritz Fischer haben ein gutes Wort für unseren 1700 Mitglieder starken Fanclub eingelegt.
Gratulation. Wieviel Arbeit macht die Organisation eines solchen Spiels?
Strasser: Wir haben ja so einiges gemacht: Flyer, Plakate, Kappis, sogar eine Fan-Hymne haben unsere Jungs von der Band „Die Springer“ komponiert. Von den ganzen Aufbauten wie VIP-Zelt gar nicht zu reden.
Ein VIP-Zelt?
Strasser: Na klar. Der Uli Hoeneß sitzt ja nicht mehr auf der Bank. Und dann kommen noch viele Sportler hier aus dem Chiemgau. Und der Dettmar Cramer mit seinen 84 Jahren kommt aus Reit im Winkl.
Wer wird denn überhaupt auflaufen gegen die Profis?
Strasser: In der ersten Hälfte wird ein Team unseres Fanclubs spielen und in der zweiten Halbzeit der TSV Waging, Kreisliga 2. Wir wollen uns nicht nur hinten reinstellen, sondern mit offenem Visier antreten. Unser Ziel: nicht zweistellig und mindestens ein Tor schießen. Die Abwehr der Bayern steht ja noch nicht so richtig...
Greifen Sie auch ins Geschehen ein?
Strasser: Schweren Herzens: nein. Ich kümmere mich lieber um unsere Gäste und schaue, dass alles klappt. Dabei könnte ich im offensiven Mittelfeld schon dafür sorgen, dass der Butt und der rensing sich warm anziehen müssen. Ich hab’ eine unglaubliche linke Klebe.
Interview: Thomas Becker