"Wir dürfen nicht sagen: Hey, das ist ja der Herr Ribéry"

Chemnitz-Coach Steffen spricht in der AZ über das Pokalduell. "Müller gefällt mir besonders".
München - Horst Steffen (48) ist seit Sommer Trainer des Chemnitzer FC. Als Spieler war er unter anderem für Gladbach aktiv.
AZ: Herr Steffen, am Samstag trifft Ihre Mannschaft auf den FC Bayern. Was überwiegt: Anspannung oder Vorfreude?
HORST STEFFEN: Diese Aufgeregtheit und Ehrfurcht vor Bayern habe ich nicht. Ich bin als Trainer schon im Pokal auf Wolfsburg und Dortmund getroffen, habe als Spieler mehrmals gegen Bayern gespielt.
Sie sagen es: Als Profi von Uerdingen, Gladbach und Duisburg sind Sie Bayern begegnet. An welche speziellen Momente erinnern Sie sich?
Ich habe mal einen Elfmeter gegen Oliver Kahn verwandelt, das war mit Uerdingen in der Saison 1994/95. Und dann gab es ein besonderes Spiel mit Gladbach im Olympiastadion zwei Jahre zuvor. 2:2 ging die Partie aus, wir haben lange Zeit in Unterzahl gespielt. Kurz vor Schluss macht Martin Max den Ausgleich. Daran erinnere ich mich gern.
Wie soll Ihr Team Bayern packen? Sie haben gesagt, dass zu viel Spaß nicht gut wäre.
Wenn wir keine Ernsthaftigkeit zeigen, passieren Fehler. Deswegen dürfen wir uns keine Lockerheit erlauben. Wir dürfen nicht nur sagen: Hey, das ist ja der Herr Ribéry. Bei aller Freude müssen wir konzentriert und diszipliniert spielen.
Wie werden Sie die Spieler heiß machen?
Es wird keine Kunst sein, die Jungs zu motivieren. Die Anspannung wird bis zum Anpfiff steigen.
Was erwarten Sie konkret von Ihrem Team?
Ich würde mich Freude, wenn meine Mannschaft ans Limit kommt. Wir müssen sehr viele Dinge richtig machen und gut verteidigen. Jeder Spieler weiß, dass der FC Bayern ein anderes Niveau ist.
Können die Fans zum Chemnitz-Trumpf werden?
Die Unterstützung der Fans ist in dieser Saison großartig. Das wird auch am Samstag so sein.
Und nach dem Spiel dann ein Rotwein mit Carlo Ancelotti?
Man sollte sich vor den Bayern auch nicht zu kleinmachen. Ancelotti hat sicher eine tolle Leistung in seiner Trainerkarriere gebracht, viele Erfolge gefeiert, gibt gute Statements ab. Aber einen Wein besorge ich ihm nicht.
Auf welchen Bayern-Star Freude Sie sich am meisten?
Bei Bayern gibt es keinen, der mir nicht gefällt. Das ist ein tolles Team, das tollen Fußball spielt. Thomas Müller gefällt mir am besten mit seiner Art und Weise. Der ist bodenständig geblieben, das sieht man an seinen Aussagen.