Wieder ein Systemabsturz beim FC Bayern: Joshua Kimmich stellt die Mentalitätsfrage

Bochum/München - "Oh, wie ist das schön" schallte es von den Rängen, ungläubige Zuschauer in Bochum machten eilig ein Foto von der Anzeigetafel – während die Stars des FC Bayern mit betretener Miene vom Rasen schlichen. Drei Gegentore in sieben Minuten kassierte der Bundesliga-Serienmeister beim kleinen VfL, mit dem Endstand von 2:4 (1:4) war das Star-Ensemble von Julian Nagelsmann am Ende einer turbulenten Woche noch gut bedient.
Mittelfeld-Chef Joshua Kimmich hinterfragte nach der bitteren Pleite beim Aufsteiger sogar die Mentalität der Mannschaft. "Wir haben alle Tugenden vermissen lassen. Uns passiert das nicht zum ersten Mal in der Saison", fügte der Nationalspieler mit Verweis auf das 0:5 in Mönchengladbach im DFB-Pokal hinzu. Jeder müsse sich nach der "schlechtesten Saisonleistung" fragen, "ob das die Mentalität ist, die der FC Bayern verkörpern will". Deutliche Worte von Kimmich!
Historisch schlechte erste Halbzeit für den FC Bayern
Für die Münchner hatte die Pleite im Pott gar historischen Charakter: Mehr als drei Treffer in den ersten 45 Minuten kassierte der deutsche Rekordmeister nämlich zuletzt am 22. November 1975. Damals stand es bei Eintracht Frankfurt zur Pause 0:5 – und am Ende 0:6.
"Das kenne ich aus der Vergangenheit so extrem nicht von uns, dass wir immer wieder Spiele drin haben, in denen wir vier, fünf Gegentore bekommen. Das darf uns auf diesem Niveau nicht passieren", meinte Kimmich weiter: "Zum Glück war das heute ein Bundesligaspiel und wir hatten vorher neun Punkte Vorsprung."
