Wie Ex-Pressechef des FC Bayern Markus Hörwick Niko Kovac hilft und lenkt

München – 35 Jahre lang war er ein Gesicht des FC Bayern. Als erster Pressesprecher eines Bundesliga-Vereins überhaupt bestimmte Markus Hörwick das Bild des Klubs in der Öffentlichkeit entscheidend mit. Vor zwei Jahren verabschiedete er sich als Mediendirektor, im Hintergrund mischt Hörwick aber noch immer kräftig mit – unter anderem als PR-Berater von Ex-Sportvorstand Matthias Sammer und Bayern-Trainer Niko Kovac. In der "Zeit" gibt Hörwick nun Einblicke in seine Arbeit und spricht über:
Niko Kovacs Wechsel zum FC Bayern: Ein wenig dazu ermutigt habe er ihn zwar "schon. Aber ansonsten hatte ich mit diesem Wechsel nichts zu tun. Der Verein war ohne mein Zutun überzeugt, dass Niko einen guten Job macht. Und seine Handynummer brauchten sie auch nicht von mir."
Seine Aufgaben für Kovac: "Ich helfe ihm, sich medial richtig aufzustellen. Ich kümmere mich um seine öffentliche Darstellung, bereite ihn auf Interviews und Pressekonferenzen vor. Damit am Ende Vereine wie zum Beispiel auch Bayern München sehen, das ist ein guter Typ, eine Persönlichkeit. Ich rede niemandem in seine Taktik rein, aber ich kann auch helfen, was Teamführung betrifft."
Hörwick: "Kovac muss immer Kovac bleiben"
Ratschläge an Kovac: "Ich stelle ihm Fragen, um sich manchmal auch selbst zu hinterfragen. Und ich helfe ihm dabei, authentisch zu bleiben. Kovac muss immer Kovac bleiben. Ich sage meinen Leuten, verzichtet auf Social Media. Ein Trainer muss seriös sein, er wird von den Meinungsmachern anders gesehen als Spieler. Kovac muss keine Fotos vom Abendessen oder aus seinem Urlaub unter die Leute bringen."
Die Trainer, die er begleitet hat: "Felix Magath hat das mit Druck gemacht. Es gab die Menschenfänger Ottmar Hitzfeld und Jupp Heynckes. Es gab das Genie, den charismatischen Pep Guardiola, der visionärste und faszinierendste Trainer, den wir bei Bayern je hatten. Ähnlich wie Hitzfeld und Heynckes zeigt Kovac Empathie, auch für ihn kommt Mentalität vor Qualität."