Wie beim Triple-Triumph des FC Bayern: Wird Kimmich beim DFB auf rechts zur Königslösung?

Joshua Kimmich rückt beim 7:1-Schützenfest gegen Lettland auf den rechten Flügel und weiß sofort wieder voll zu überzeugen. Wird der Star des FC Bayern dort bei der Europameisterschaft zur Königslösung?
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Joshua Kimmich rückte gegen Lettland auf den rechten Flügel.
Joshua Kimmich rückte gegen Lettland auf den rechten Flügel. © IMAGO / ULMER

Düsseldorf/München - Als Joshua Kimmich am Dienstag ins EM-Abenteuer startete, hatte er die schmeichelnden Worte von Joachim Löw noch im Ohr. "Der Jo", befand der Bundestrainer, "hat das Format eines Philipp Lahm." Ein größeres Lob kann es aus Löws Mund kaum geben. Es mache Kimmichs Klasse aus, sagte er, "sich sofort auf seine Aufgaben einstellen zu können".

Die Aufgabe, die ihm Löw beim 7:1-Schützenfest gegen Lettland abverlangte, löste in Kimmich allerdings zwiespältige Gefühle aus. Der 26-Jährige beackerte mangels hochklassiger Alternativen die von ihm inzwischen ungeliebte rechte Außenbahn. Dabei sieht Führungsspieler Kimmich seinen Platz auch in der Nationalmannschaft im Zentrum. Nicht nur sein ehemaliger Bayern-Trainer Hansi Flick traut ihm auf dieser Position zu, "Weltfußballer zu werden".

Kimmich über seine Position: "Der Bundestrainer muss entscheiden"

Doch da Flick die DFB-Auswahl erst nach der EM übernimmt, muss sich Kimmich wohl auch für den Kracherstart gegen Weltmeister Frankreich mit seiner neuen, alten Rolle anfreunden. "Ich bin keiner, der sich dagegen wehrt, dem Team zu helfen", hatte er schon vor der erfolgreichen Turnier-Generalprobe gesagt. Der Bundestrainer müsse entscheiden, "wo ich der Mannschaft am besten weiterhelfen kann".

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Seine Entscheidung teilte Löw dem ehrgeizigen Kimmich am Abend vor dem Lettland-Spiel in einem Vier-Augen-Gespräch mit. Rechts hatte Kimmich in der Nationalmannschaft zuletzt beim Confed-Cup-Triumph 2017 gespielt. Doch völlig ungewohnt ist die Situation für ihn nicht: Als Flick beim Champions-League-Finalturnier 2020 in Lissabon ebenfalls große Not auf dieser Position hatte, half Kimmich aus und bereitete von dort im Endspiel das Siegtor von Kingsley Coman vor.

Joshua Kimmich bereitet Werner-Treffer auf

Auch gegen Lettland habe er "es sehr gut gemacht", sagte Löw. Kimmich hatte zwar unübersehbare Anlaufschwierigkeiten, doch in der zweiten Halbzeit erfüllte er Löws Auftrag immer besser. "Druck erzeugen, Tempo reinbringen, spielerische Akzente setzen", hatte der Bundestrainer gefordert. Kimmich legte unter anderem Timo Werner einen Treffer stark auf.

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Dennoch tummelt er sich lieber in der Zentrale. Dort kann er mehr Einfluss nehmen. Doch Löw hat durch Toni Kroos, Ilkay Gündogan und den derzeit noch nicht vollständig fitten Leon Goretzka ein Überangebot von Top-Spielern für diese Position. Rechts drückt hingegen der Schuh - Kimmich bringt alle Qualitäten als Königslösung mit. 

Kimmich: "Mein Ziel ist es, Europameister zu werden"

Es sei "ein Test" gewesen, so Löw. Richtung Frankreich gebe es "schon noch ein paar Überlegungen". Doch der Bundestrainer dürfte auch die WM 2014 im Kopf haben. Titelreif wurde seine Mannschaft in Brasilien erst, als er Lahm ab dem Viertelfinale vom defensiven Mittelfeld auf die rechte Seite stellte. "Der konnte alle Positionen ohne Trainingseinheiten spielen", sagte Löw. Das gilt auch für Kimmich.

Letztlich steht der Erfolg der Mannschaft ganz oben. "Wir haben die Leute die letzten Jahre nur enttäuscht. Wir können uns nicht immer verstecken und sagen, dass wir viel Qualität haben. Jetzt sind wir gefragt", sagte Kimmich in einer ZDF-Dokumentation und ergänzte: "Mein Ziel ist es, Europameister zu werden." Dafür würde er auch die dauerhafte Verschiebung für die EM akzeptieren. Auch wenn es ihm schwerfällt.

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  • HarryPotterMuc am 08.06.2021 14:12 Uhr / Bewertung:

    Der Bundesjogi hat schon immer seine eigenen Ansichten, und beraubt die Spieler, Ihre Stärken

    Bei Müller hat er es eingesehen, und setzt ihn nun gezielt dort ein, wo er am stärksten ist...
    Doch Jo gehört ins Zentrum, entweder mit Leon oder Ilkay...

    und "Querpass-Toni" kann er wieder nach Hause schicken,
    dann wird es vielleicht etwas, mit einer guten EM....

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