Wichtiges Detail vergessen! Lewandowski-Wechsel stand wohl auf der Kippe

Am Mittwoch wurde Robert Lewandowski vom FC Barcelona als Neuzugang vorgestellt. Doch eine möglicherweise folgenreiche Panne hätte dies beinahe noch verhindert.
von  André Wagner
Robert Lewandowski im Trainingslager des FC Barcelona in Florida.
Robert Lewandowski im Trainingslager des FC Barcelona in Florida. © IMAGO / Agencia EFE

München/Barcelona - Nach wochenlangem Transfertheater wurde Ex-Bayern-Star am Mittwoch von seinem neuen Verein, dem FC Barcelona, offiziell vorgestellt. Gut gelaunt begrüßte der polnische Weltfußballer die Journalisten und überraschte sie mit einer Darbietung seiner, zugegeben noch ausbaufähigen, Spanisch-Kenntnisse.

Doch beinahe wäre es vielleicht gar nicht dazu gekommen. Zwar hatten sich die Katalanen vergangenen Samstag mit dem FC Bayern München auf einen Wechsel des Stürmers geeinigt.

45 Millionen Euro fixe Ablöse plus weitere fünf an möglichen Bonuszahlungen ist Lewandowski dem spanischen Topklub wert. Doch warum hat man sich nach dem ewig währenden Transfer-Hickhack dann noch vier Tage Zeit gelassen, den neuen Weltstar vorzustellen.

Wurde etwa die Reichensteuer vergessen?

Wie die spanische Zeitung "Mundo Deportivo" berichtet, wurde bei den Vertragsverhandlungen wohl ein wichtiges Detail vergessen, welches den Wechsel vielleicht noch verhindert hätte: Robert Lewandowski muss in Barcelona nämlich Reichensteuer bezahlen.

In Katalonien herrscht ein anderes Steuersystem als beispielsweise in Madrid, demnach muss der polnische Weltfußballer in Barcelona 2,5 Prozent Extra-Steuern für Reiche berappen. Dies hatte man wohl bei den Vertragsverhandlungen mit dem Stürmer wohl übersehen.

Laut des "Mundo Deportivo"-Artikel wurde erst ein Freund Lewandowskis auf diesen teuren Fauxpas aufmerksam. Doch an diesem Fehler wäre der Transfer vom FC Bayern fast noch gescheiter, wie das Blatt schreibt.

Mehreren Berichten zufolge war der Pole bereit, auf Gehalt zu verzichten, um in die Primera Division zu wechseln. Aber dann noch mal 2,5 Prozent mehr Steuern zu bezahlen, dazu soll Lewandowski wohl nicht bereit gewesen sein.

Lewandowski verdient bei Barcelona weniger als in München

Wie die spanische "Sport" schreibt, soll der Weltfußballer bei den Katalanen neun Millionen Euro netto im Jahr verdienen. Bei den Bayern soll er drei Millionen netto pro Jahr mehr bekommen haben. Also durchaus verständlich, dass Lewandowski durch extra Steuerzahlung nicht noch weniger Gehalt bekommen wollte.

Vor seiner offiziellen Vorstellung wurde mit Hochdruck an einer Lösung für dieses Problem gearbeitet. Ob Lewandowski nun doch auf noch mehr Gehalt verzichtet oder der FC Barcelona dem Polen doch noch mehr bezahlt, ist nicht bekannt.

Klar ist aber, dass der Stürmer am frühen Sonntagmorgen ( 5 Uhr deutscher Zeit) erstmals im Barca-Trikot spielen wird und das ausgerechnet im Test gegen den Erzrivalen Real Madrid, denn Lewandowski einst als seinen Traumverein bezeichnete.

Ob der Pole auch beim Liga-Start am 13. August gegen Rayo Vallecano auflaufen kann, ist momentan noch nicht sicher. Aus finanziellen Gründen wurde Lewandowski von der spanischen Liga noch keine Spielberechtigung erteilt.

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