Wettskandal: Rummenigge für "harte Strafen"

Bayern-Boss Karl-Heinz-Rummenigge hat Angst um Glaubwürdigkeit des Fußballs. Fifa-Boss Blatter unter Beschuss.
von  fil

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat Angst um Glaubwürdigkeit des Fußballs. Fifa-Boss Blatter unter Beschuss

München - Einen Tag nach Bekanntgabe des größten Sportwettbetrugs aller durch die europäische Polizeibehörde Europol haben Politiker und Fußballfunktionäre härtere Strafen gegen Spiel-Manipulatoren und ihre Hintermänner gefordert.

„Es geht um die Glaubwürdigkeit des Fußballs. Das ist das höchste Gut, glaube ich, das wir zu verteidigen haben”, sagte etwa Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Der Bayern-Boss forderte eine lückenlose Aufklärung und plädierte für eine „harte Bestrafung” überführter Betrüger. Das Thema schlage auch am Rande der aktuellen Vollversammlung der Europäischen Club-Vereinigung (ECA) in Katar „hohe Wellen”, sagte Rummenigge. „Wir müssen alle daran arbeiten, dass die Dinge, die von Europol behauptet wurden, lückenlos aufgeklärt werden. Sonst würde das Spiel in große Gefahr gebracht. Wenn die Leute ins Stadion gehen, müssen sie wissen, dass dort alles sauber und seriös vor sich geht”, erklärte Rummenigge, der gleichzeitig Vorsitzender der ECA ist und sich derzeit in Doha aufhält.

Europol hat rund 700 verdächtige Spiele im Zeitraum von 2008 bis 2011 registriert, darunter auch einige wenige Partien in der WM- und EM-Qualifikation sowie der Champions League. Mehr als 400 Personen aus dem Fußball sollen in die Wettmanipulationen involviert sein.

Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) forderte derweil einen eigenständigen Straftatbestand gegen Manipulation im Sport. „Die Entwicklungen zeigen, dass wir dringend über ein umfassendes Gesetz zum Schutz des Sports nachdenken müssen. Chancengleichheit und Fairness im Sport werden nicht nur durch Doping gefährdet. Auch die Bestechungsskandale der letzten Jahre erschüttern die Glaubwürdigkeit des Sports”, sagte Merk.

Auch wurde Kritik gegen den umstrittenen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter laut. Als „heuchlerisch” verurteilte die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion Viola von Cramon die Ankündigung von FIFA-Präsident Joseph Blatter, er wolle scharf gegen Korruption vorgehen. „Warum fängt er nicht bei sich selbst an?” Laut Cramon „stinkt der Fisch vom Kopf her”.

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