Wer wird Tuchel-Nachfolger beim FC Bayern in München? So schlagen sich die potenziellen Kandidaten im AZ-Check

München - Jetzt ist es offiziell: Der FC Bayern München und Thomas Tuchel gehen im Sommer getrennte Wege. Doch wer kann ihm nachfolgen? Seit Tagen geistert an der Säbener Straße ein Name umher, intern wie extern wird über sein Comeback beim FC Bayern spekuliert: Hansi Flick. Doch würde sich der einstige Erfolgscoach, der in nur 19 Monaten sieben (!) Titel mit den Münchnern gewann, wirklich auf diese extrem schwierige Aufgabe einlassen?
Lothar Matthäus über Hansi Flick: "Wollen es denn beide Seiten?"
"Das ist eine schwierige Frage", sagt Lothar Matthäus, der frühere Bayern-Leitwolf und Flick-Vertraute, im Gespräch mit der AZ: "Wollen es denn beide Seiten? Weiß der FC Bayern einstimmig, was er will?"
Die Performance war unter Tuchel insgesamt nicht überzeugend. In bislang 44 Pflichtspielen gewann sein Team nur 28 Mal. Zum Vergleich: Flick war mit Bayern in 86 Partien 70 (!) Mal erfolgreich. Dennoch deutet sich aktuell keine Flick-Rückkehr an. Der Coach, der mit Pini Zahavi einen neuen Berater hat, tendiert dem Vernehmen nach eher zu einem langfristigen Engagement und nicht zu einem Notfalleinsatz bei Bayern. Der FC Barcelona ist stark an Flick interessiert. Zudem sollen bei Bayern nicht alle von seinem Comeback überzeugt sein.
Zinedine Zidane hätte die Autorität, ihm fehlt aber eine wichtige Vorrausetzung
Daher könnte sich der Blick der Münchner doch auf andere Trainer richten. Die AZ erklärt, wer von den derzeit gehandelten Kandidaten der aussichtsreichste ist: Von wild bis Wunschlösung.
Interessante Optionen: In verschiedenen internationalen Medien wurde seit dem 2:3 der Bayern in Bochum über Zinedine Zidane als künftigen Coach spekuliert. Der Franzose gewann mit Real Madrid dreimal die Champions League, er wäre die größtmögliche Lösung, eine absolute Autoritätsperson für die Bayern-Stars. Einziger Nachteil: Er beherrscht die deutsche Sprache nicht. Doch in diesem Punkt könnte sich Zidane noch bis Sommer vorbereiten. So lange will Bayerns Führungsetage – falls irgendwie möglich – ohnehin mit Tuchel weitermachen.

Eine Übergangslösung im Falle einer vorzeitigen Trennung könnte Arsène Wenger sein. Der 74-Jährige flirtete in der Vergangenheit schon mehrmals mit Bayern, zu einer Zusammenarbeit kam es nie. Wenger spricht deutsch, er ist aber jetzt schon etwas länger raus aus dem Geschäft.
Xabi Alonso hingegen ist mittendrin. Der Spanier steuert mit Bayer Leverkusen bei acht Punkten Vorsprung auf Bayern klar auf die erste Meisterschaft der Klubgeschichte zu. Er hat mit Karl-Heinz Rummenigge einen großen Fürsprecher bei Bayern, wäre eindeutig die Wunschlösung. Aber: Auch der FC Liverpool und Real Madrid, die beiden anderen Ex-Klubs Alonsos, würden den Coach gern verpflichten.

Ole Gunnar Solskjaer würden die FC-Bayern-Fans wohl ablehnen
Außenseiter-Kandidaten: Auch ein ganz wilder Name wird gehandelt: Ole Gunnar Solskjaer, der Manchester United 1999 im Champions-League-Finale in letzter Sekunde gegen Bayern zum Titel schoss. Wie aber sollte man diesen Trainer den Bayern-Fans verkaufen – zumal er als Coach von ManUnited nur überschaubaren Erfolg hatte? Unvorstellbar. Auch ein sehr defensiv denkender Trainer wie der Italiener Antonio Conte würde wohl kaum für Jubelstürme in der Südkurve sorgen.

Stuttgarts Sebastian Hoeneß, der Sohn von Dieter und Neffe von Uli Hoeneß, hat den VfB zum Topteam geformt. Für ihn käme Bayern aber noch zu früh. Ähnliche Versuch mit Niko Kovac oder Julian Nagelsmann scheiterten zuletzt.