Wer stürmt? Gomez? Pizarro? Beide!

HANNOVER Es kann wohl nur einen geben für das Duell mit Barca am Dienstag: entweder Mario Gomez oder Claudio Pizarro. Wer ersetzt den gesperrten Mario Mandzukic im Bayern-Sturm? Wer gibt die Nervensäge bei Barcas Spielaufbau, wer den Killer bei eigenen Angriffen?
Wirklich nur einer? Plötzlich erscheint auch die Variante mit beiden für möglich. Wie plausibel und praktikabel das Duo Gomez und Pizarro ist, zeigte sich am Samstag beim 6:1 in Hannover. Beide trafen doppelt, ein Wettballern um den Job für das Spiel des Jahres. Vielleicht muss aber einer gar nicht enttäuscht sein, vielleicht stürmen sie gar als Duo: Gomez als Stoßstürmer, Pizarro dahinter. „Ich habe gesehen, dass Claudio die Rolle gut interpretieren kann”, sagte Trainer Heynckes über den Peruaner.
Die AZ zeigt, was die der drei Varianten bedeutet, wo Vor- und Nachteile liegen. Und für welche Lösung sich Heynckes entscheiden wird.
VARIANTE 1: MARIO GOMEZ
Sechs Treffer in drei Partien an acht Tagen sind Bewerbung genug. Eins gegen Nürnberg (4:0), der Sechs-Minuten-Dreierpack im Pokal-Halbfinale gegen Wolfsburg (6:1) und nun die beiden Treffer in Hannover. Nun steht Gomez bei 137 Bundesliga-Toren, hat HSV-Legende Uwe Seeler eingeholt. Für den 27-Jährigen sprechen: 25 Champions-League-Tore und das souveräne Stillhalten während seiner bitteren Bank-Zeiten hinter Sommer-2012-Neuzugang Mario Mandzukic. Auch in Hannover wollte Gomez nicht sprechen. Sein Abschied zum Saisonende ist trotz laufenden Vertrags wahrscheinlich. Mit einer großen Stunde gegen Barca könnte der Mann mit spanischen Wurzeln allen beweisen, was er noch drauf hat.
VARIANTE 2: CLAUDIO PIZARRO
Der 34-Jährige ist gerade in Bestform. Vier Treffer gegen den HSV, der Doppelpack in Hannover. „Für mich war es wichtig, beiden Stürmern Spielpraxis zu geben”, sagte Heynckes am Samstag, „ich werde meine Entscheidung am Montag oder Dienstag fällen.” Für Pizarro? Unwahrscheinlich trotz sechs Torschüssen und vier Vorlagen. Pizarro ist laufstärker und passsicherer, Gomez kopfballstärker, bulliger im Zweikampf. Sportvorstand Matthias Sammer meinte: „Der eine spielt von Beginn an, der andere, der reinkommt entscheidet vielleicht dann das Spiel. Beide haben hart gearbeitet und ernten jetzt die Tore.” Trend: Gomez fängt an, Pizarro kommt später.
VARIANTE 3: GOMEZ UND PIZARRO
Dann müsste Heynckes einen seiner offensiven Mittelfeldspieler opfern – entweder Arjen Robben oder Thomas Müller, die verabredungsgemäß beide in Hannover nur eine Halbzeit spielten. Kaum vorstellbar. Doch Müller war zuletzt nicht in Top-Form, seine Unberechenbarkeit jedoch könnte ein Pluspunkt gegen Barca sein. Robben auf die Bank? Wäre kurzfristig wohl gefährlich für die interne Harmonie, da er wie keiner auf das Duell hinfiebert: „Wir können uns alle Freude, das sind Superspiele.”
„Jupp Heynckes wird wie in der ganzen Saison die richtige Entscheidung treffen", sagt Sammer.