"Wenn Hummels Titel will, muss er zu Bayern gehen"

Wechselt Mats Hummels im Sommer zurück nach München? Was Vater und Berater Hermann dazu sagt, was ihm Thomas Helmer rät, was für und was gegen den FC Bayern spricht: Das erklärt die AZ hier.
Maximilian Koch |
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Wird in letzter Zeit häufiger mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht: Mats Hummels
firo/Augenklick Wird in letzter Zeit häufiger mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht: Mats Hummels

München - Hermann Hummels muss lachen, als ihn die AZ am Freitagnachmittag erreicht. Der Vater und Berater von Mats Hummels, der Mann, der mit seinen Aussagen die Gerüchte um einen Wechsel seines Sohnes im Sommer befeuert hat, berichtet von den unzähligen Anrufen, die er gerade auf seinem Handy entdeckt hat.„Ich könnte jetzt auch noch einen Spitzenverein aus Italien nennen, dann heißt es, Mats geht nach Italien“, sagt er. „Aber es gibt keinen neuen Stand.“

Vielleicht weiß über den Stand im Fall Mats Hummels aktuell nicht mal sein Vater und Berater Bescheid. Und vielleicht war Hermann Hummels nicht klar, welch hohe Wellen seine Sätze schlagen würden. Doch die Diskussion um die Zukunft seines Sohnes ist nun nicht mehr aufzuhalten: Verlässt Mats Hummels den BVB? Und wenn ja, wohin geht er? Zum FC Bayern?

Nach Informationen der „Bild“ hat es bereits Verhandlungen zwischen der Hummels-Seite und Bayern gegeben. Als Ablösesumme stehen 30 Millionen Euro im Raum. Hermann Hummels will das „nicht kommentieren“. Den Namen FC Bayern habe er in vorherigen Interviews „nicht bewusst platziert“, sagt er: „Nein, nein! Das würde ich nicht einmal tun, wenn wir konkret verhandeln würden.“
Zuletzt hatte er der „Sport Bild“ gesagt, dass Mats „nur zu einem der fünf, sechs Top-Vereinen“ wechseln würde: „Und zu diesen Klubs zählt selbstverständlich auch der FC Bayern.“ Die AZ erklärt, was für und gegen einen Wechsel zum FC Bayern spricht.

Pro Bayern: Sportlich, persönlich, finanziell – es gibt einige Argumente für eine Rückkehr zu Hummels’ Jugendverein. „Wenn er Titel gewinnen will, auch auf Dauer, muss er zu Bayern“, sagt Thomas Helmer, der 1992 von Dortmund zu den Bayern wechselte, der AZ. Seit dem Double 2012 hat Hummels keinen nationalen Pokal mehr gewonnen, den unbedeutenden Supercup (2014 und 2015) mal ausgenommen. Mit dem BVB verlor der 27-Jährige das Champions-League-Finale 2013 und die Pokal-Endspiele der vergangenen beiden Jahre gegen Bayern und Wolfsburg. Besonders ein Triumph in der Königsklasse dürfte für den Weltmeister reizvoll sein.

Wie passend, dass die Bayern im Sommer gern einen Innenverteidiger verpflichten würden. Der Zeitpunkt für das Comeback von Holger Badstuber (Sprunggelenksfraktur) ist ungewiss, Medhi Benatia steht nach schwachen Leistungen vor dem Abschied, ebenso Serdar Tasci. Und ob der neue Trainer Carlo Ancelotti mit Joshua Kimmich im Abwehrzentrum plant? Bleiben nur zwei zentrale Verteidiger: Javi Martínez, der auch im Mittelfeld spielen könnte, und Jérôme Boateng. Zu wenig. „Für Bayern macht es auf jeden Fall Sinn“, sagt Helmer: „Mit Boateng und Hummels hättest du die Innenverteidigung der Nationalmannschaft. Wenn du Hummels kriegen kannst, musst du das verfolgen.“

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Auch finanziell würde sich für Hummels ein Wechsel lohnen. Aktuell soll er beim BVB fünf Millionen Euro pro Jahr verdienen, bei den Bayern dürfte es doppelt so viel sein.

Ein weiteres Argument: Hummels’ Familie. Die Eltern Hermann und Ulla leben in München, genauso Bruder Jonas, der bei der SpVgg Unterhaching spielt. Und für Glamour-Ehefrau Cathy, gebürtig aus Dachau, dürften sich in München ebenfalls Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben als in Dortmund. „Die Familie ist ein zusätzlicher Pluspunkt“, sagt Helmer.

Dass Hummels, von 1995 bis 2006 in der Bayern-Jugend, einst für nicht gut genug befunden und 2009 zum BVB verkauft wurde, scheint keine Rolle mehr zu spielen. Ebenso wenig, dass sein Vater Hermann 2012 als Bayern-Jugendkoordinator entlassen wurde. „Es bleibt kein Groll zurück. Das nimmt man nicht mehr persönlich“, sagt Hummels senior: „Es ist letztlich ein Geschäft. Da wird es auch einmal rabaukig, dann ist es wieder gut.“

Contra Bayern: Im „Kicker“ erwähnte Hummels kürzlich, dass ihn eine Auslandserfahrung reizen würde. „Oft denke ich, dass ich auf jeden Fall mal ins Ausland möchte. Dann gibt es aber auch Tage, an denen ich sage, dass ich das nicht brauche. Grundsätzlich glaube ich aber, dass einem das Ausland sowohl in der fußballerischen wie auch der persönlichen Entwicklung guttun wird.“ Deshalb werde er wohl „irgendwann mal ins Ausland wechseln“ wollen. Der FC Barcelona soll stark interessiert sein, „auch ManCity kann eine sehr interessante Sache sein. Sie sind dieses Jahr nicht so gut, aber die werden nächstes Jahr Meister. Sie bekommen einen der besten Trainer der Welt“, sagt Vater Hermann.

Oder doch beim BVB bleiben und Legendenstatus erreichen? „Er hat sich viel aufgebaut in Dortmund. Er muss sich überlegen, ob er das aufgibt“, sagt Helmer. Fragen über Fragen für Mats Hummels. Und für seinen Vater.

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