„Wenn 1860 raus will, sollen sie uns eine Frist nennen“

Bayern-Manager Hoeneß hat Zweifel am Investor, bietet dem Zweitligisten den Arena-Auszug an – und empfiehlt den Ausbau des Grünwalder Stadions.
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Unzufrieden mit Nationalspieler Bastian Schweinsteiger: Manager Uli Hoeneß.
firo/Augenklick Unzufrieden mit Nationalspieler Bastian Schweinsteiger: Manager Uli Hoeneß.

MÜNCHEN - Bayern-Manager Hoeneß hat Zweifel am Investor, bietet dem Zweitligisten den Arena-Auszug an – und empfiehlt den Ausbau des Grünwalder Stadions.

Er war bester Laune. Allerbester sogar. Schließlich hatten seine Bayern mit dem 3:1 gegen Dortmund soeben den Abstand auf Spitzenreiter Hoffenheim auf einen mickrigen Punkt verkürzt. Uli Hoeneß erzählte lächelnd, dass „die Mannschaft sich 100000 Torchancen erarbeitet habe“ und dass der Sieg hochverdient sei, „wenn man die Torchancen von München durch die Torchancen von Dortmund dividiert“. Doch plötzlich war’s vorbei mit dem kleinen Fußball-Einmaleins. Das Lächeln verschwand. Der Bayern-Manager war nach Stadion-Untermieter TSV 1860 und dessen neuem Investor gefragt worden – und den Folgen für den FC Bayern.

Als „Anfang vom Ende von 1860“ hatte Hoeneß den Einstieg des Immobilienhändlers Nicolai Schwarzer unter der Woche bezeichnet. „Da bleibe ich dabei“, sagte er nun, „ich habe da meine Zweifel, wenn solche Investoren einsteigen, die mit dem Verein nichts zu tun haben.“ Doch damit nicht genug. Hoeneß legte nach: „Wir haben immer gesagt, wenn 1860 aus dem Stadion raus will, dann sollen sie eine Frist nennen, dann werden wir konstruktiv darüber nachdenken.“

Die Löwen raus aus der Allianz Arena? Auch Hoeneß waren die Gerüchte zu Ohren gekommen, dass Schwarzer bei Abschluss des Vertrages darauf gedrungen hatte, dass der Zweitligist sein jährliches strukturelles Defizit von rund drei Millionen Euro verringert – und zwar auch, indem möglicherweise die Stadionverträge mit dem FC Bayern neu verhandelt werden (AZ berichtete). Dass es hierfür seitens des Rekordmeisters keine Verhandlungsbereitschaft gibt, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bereits am Dienstag exklusiv in der AZ erklärt: „Man muss nicht glauben, dass wir da irgendwelche Dinge neu verhandeln werden, nur weil ein Investor bei 1860 einsteigt. Es ist kein Thema, dass am Mietvertrag in der Allianz Arena etwas modifiziert wird. Das kann ich total ausschließen.“

Denn Abschied der Blauen aus der Fröttmaninger Arena hingegen wollen die Bayern eben nicht ausschließen. Hoeneß, und dabei kehrte das Lächeln zurück, hatte sogar Ausweichmöglichkeiten für den chronisch klammen Zweitligisten parat. „Es gibt doch das Olympiastadion! Es gibt doch das Grünwalder Stadion! In ihrem Aufsichtsrat haben sie doch den Bürgermeister (Christian Ude, d. Red.) – und der halbe Stadtrat ist doch hinter dem Verein. Dann sollen sie sich doch das Grünwalder Stadion ausbauen! Da habe ich kein Problem mit!“

Wasser auf die Mühlen der Anhänger des alt gedienten Sechzger Stadions – und das vom verhassten Bayern-Manager. Cleverle Hoeneß weiß eben, wie man die Fans der Blauen reizt: Kann man das nun noch gut finden, wenn sogar Erzfeind Hoeneß den Ausbau fordert?

Jochen Schlosser

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