Welches Versprechen an Mama Traudel Hansi Flick einlöste

Hansi Flick schenkt seiner Mutter drei Punkte zum Geburtstag - und wagt Taktikexperimente.
von  Patrick Strasser
Bayern-Trainer Hansi Flick schenkte seiner Mutter zum Geburtstag einen Sieg.
Bayern-Trainer Hansi Flick schenkte seiner Mutter zum Geburtstag einen Sieg. © imago images / Poolfoto

München/Wolfsburg - Versprochen ist versprochen. Und wenn es um die eigene Mutter geht, sollte man seinen Worten auch Taten folgen lassen. Hansi Flick benötigte dafür allerdings etwas Hilfe von seinem Kapitän Manuel Neuer. Nach dem 2:1 gegen den VfL Wolfsburg sprach der Bayern-Trainer erleichtert: "Ich hatte meiner Mutter, die heute Geburtstag hat, drei Punkte versprochen."

Die Reaktion der sicher stolzen Mama Traudel, die in Bammental im Rhein-Neckar-Kreis (Baden-Württemberg) lebt, ist allerdings nicht überliefert. Abgesehen von der Tatsache, dass Sohnemann Hansi verriet, dass in seiner Familie alle Bayern-Fans seien, "jetzt aktuell mehr als vorher". Beim nächsten Heimatbesuch in Bammental wird Flick sicher wieder seinen Lieblingskuchen, einen Schmandkuchen, gebacken bekommen.

Manuel Neuer rettet Bayern den Sieg

Die drei Punkte für Traudel nach dem erneuten Rückstand (zum sechsten Mal in Folge in der Bundesliga!) hat "Manu festgehalten", wie Flick erklärte, "von daher bin ich sehr zufrieden". Und guter Dinge: "Für das stehst du ja drin", habe der 55-Jährige seiner Lebensversicherung im Tor, der zwei Mal Weltklasse gegen Bartosz Bialek parierte, nach Spielende gesagt. Bayerns Cheftrainer zeigte sich über den Erfolg im letzten Heimspiel des Jahres deshalb so erleichtert, weil seine Experimente in Sachen Taktik aufgegangen waren. Als da waren:

Niklas Süle als Rechtsverteidiger

Flick setzte Süle (r.) in Wolfsburg als Rechtsverteidiger ein.
Flick setzte Süle (r.) in Wolfsburg als Rechtsverteidiger ein. © Peter Schatz / Pool

Weil 2018er-Weltmeister Benjamin Pavard zuletzt formschwach agierte und der für ihn als Backup geholte Stellvertreter Buona Sarr noch nicht den Anforderungen entspricht, nominierte Flick überraschend Innenverteidiger Niklas Süle für die Rechtsverteidiger-Position.

"Wir wollen mit einem Dreier-Aufbau agieren gegen zwei gegnerische Stürmer, dadurch einen Mann mehr in der Restverteidigung und Kompaktheit in der Defensive haben", erläuterte Flick. Bei Ballbesitz bildeten Süle, Jérôme Boateng und David Alaba (von rechts nach links) eine Dreierkette, in der Rückwärtsbewegung machte Linksaußen Lucas Hernández daraus eine Viererkette.

Kingsley Coman und Leroy Sané als defensive Aushilfen

Kingsley Coman agierte wie Leroy Sané gegen Wolfsburg defensiver als sonst.
Kingsley Coman agierte wie Leroy Sané gegen Wolfsburg defensiver als sonst. © sampics/Augenklick

Auf der rechten Seite teilten sich Leroy Sané und Kingsley Coman die "Hernández-Rolle" und liefen abwechselnd nach hinten. Flick: "Der Plan war nicht schlecht. Wir müssen im Augenblick kreativ sein. Deshalb die Überlegung, die Dinge asymmetrisch aufzubauen."

Thomas Müller als verkappter Sechser

Thomas Müller lief an der Seite von Corentin Tolisso auf.
Thomas Müller lief an der Seite von Corentin Tolisso auf. © sampics/Augenklick

Weil mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Javi Martínez lauter Kandidaten fürs defensive Zentrum fehlten, bot Flick neben Corentin Tolisso den stets lauffreudigen und agilen Thomas Müller auf. Auch der Plan war nicht schlecht. Und sehr kreativ.

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