Weiß Heynckes noch, was zu tun ist?

Sogar Beckenbauer wundert sich, wie locker Jupp Heynckes die Basel-Pleite nimmt. Denn dem Bayern-Trainer läuft derzeit manches aus dem Ruder.
Thomas Becker |
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Hohn und Spott von der Schweizer Presse - Ungläubiges Staunen bei den deutschen Kollegen. Lesen Sie die Reaktionen auf die FC-Bayern-Niederlage in Basel!
dpa 29 Hohn und Spott von der Schweizer Presse - Ungläubiges Staunen bei den deutschen Kollegen. Lesen Sie die Reaktionen auf die FC-Bayern-Niederlage in Basel!
Auch "stern.de" lässt kaum ein gutes Haar an den Bayern: "Das gesamte Umschaltverhalten war mangelhaft, die Defensivleistung vor allem in der ersten Hälfte geradezu katastrophal."
AZ-Screenshot 29 Auch "stern.de" lässt kaum ein gutes Haar an den Bayern: "Das gesamte Umschaltverhalten war mangelhaft, die Defensivleistung vor allem in der ersten Hälfte geradezu katastrophal."
Die "Welt" analysiert das Spiel: "Basels Stärken kamen zum Vorschein, mit denen die Schweizer in der Vorrunde schon Manchester United ausgeschaltet hatten – kompakte Defensive und ein enorm kreatives Angriffsspiel. Die Münchner hingegen waren nach gutem Beginn ins alte Muster zurückgefallen: viel Ballbesitz, wenig klare Aktionen. Der schlechte Rasen trug dazu bei, dass viele Pässe ungenau waren, und Spielgestalter Toni Kroos gelang nichts."
AZ-Screenshot 29 Die "Welt" analysiert das Spiel: "Basels Stärken kamen zum Vorschein, mit denen die Schweizer in der Vorrunde schon Manchester United ausgeschaltet hatten – kompakte Defensive und ein enorm kreatives Angriffsspiel. Die Münchner hingegen waren nach gutem Beginn ins alte Muster zurückgefallen: viel Ballbesitz, wenig klare Aktionen. Der schlechte Rasen trug dazu bei, dass viele Pässe ungenau waren, und Spielgestalter Toni Kroos gelang nichts."
Die "Süddeutsche Zeitung" stellt eine Rechnung auf: "240 Minuten sind die Münchner nun ohne Pflichtspieltor - bei einem einzelnen Stürmer würde man wohl noch nicht beginnen, die Minuten zählen. Aber bei einer ganzen Mannschaft?"
AZ-Screenshot 29 Die "Süddeutsche Zeitung" stellt eine Rechnung auf: "240 Minuten sind die Münchner nun ohne Pflichtspieltor - bei einem einzelnen Stürmer würde man wohl noch nicht beginnen, die Minuten zählen. Aber bei einer ganzen Mannschaft?"
Laut "Sport1" haben die Basler zurecht gewonnen: "Der Sieg Schweizer Meisters war alles andere als unverdient, denn das Team von Trainer Jupp Heynckes agierte wie schon während des Großteils der Rückrunde defensiv nicht sattelfest und offensiv meist ideenlos."
AZ-Screenshot 29 Laut "Sport1" haben die Basler zurecht gewonnen: "Der Sieg Schweizer Meisters war alles andere als unverdient, denn das Team von Trainer Jupp Heynckes agierte wie schon während des Großteils der Rückrunde defensiv nicht sattelfest und offensiv meist ideenlos."
Mahnende Worte bei "Spiegel Online": "Erst eine Nullnummer beim Tabellenletzten, jetzt die Champions-League-Pleite beim FC Basel: Für Bayern München sind es ernüchternde Tage. Einige Spieler versuchen, die blamable Niederlage auch noch schönzureden. Doch der Rekordmeister droht seine Saisonziele zu verpassen."
AZ-Screenshot 29 Mahnende Worte bei "Spiegel Online": "Erst eine Nullnummer beim Tabellenletzten, jetzt die Champions-League-Pleite beim FC Basel: Für Bayern München sind es ernüchternde Tage. Einige Spieler versuchen, die blamable Niederlage auch noch schönzureden. Doch der Rekordmeister droht seine Saisonziele zu verpassen."
"Bayern kassiert Pleite in Basel" heißt es bei "ran".
AZ-Screenshot 29 "Bayern kassiert Pleite in Basel" heißt es bei "ran".
Die "Passauer Neue Presse" sah: "Fröhliche Mienen beim FC Basel, hängende Köpfe beim FC Bayern."
AZ-Screenshot 29 Die "Passauer Neue Presse" sah: "Fröhliche Mienen beim FC Basel, hängende Köpfe beim FC Bayern."
Die österreichischen Kollegen von "oe24.at" beobachteten: "Sowohl die optisch überlegenen Bayern als auch die aus Kontern immer gefährlichen Basler schienen sich mit dem Remis zufriedenzugeben, bis der eingewechselte Stocker in der 86. Minute zuschlug."
AZ-Screenshot 29 Die österreichischen Kollegen von "oe24.at" beobachteten: "Sowohl die optisch überlegenen Bayern als auch die aus Kontern immer gefährlichen Basler schienen sich mit dem Remis zufriedenzugeben, bis der eingewechselte Stocker in der 86. Minute zuschlug."
Die "Neue Zürcher Zeitung" führt auch das Fehlen von Bastian Schweinsteiger an: "Im ausverkauften St.-Jakob-Park trat der FC Bayern München nicht in Bestbesetzung an. Die Offensivkraft Bastian Schweinsteiger fiel aus. Das Team schien ob des verpatzten Rückrundenstarts leicht verunsichert, in Topform war dafür aber der französische Nationalspieler Ribéry."
AZ-Screenshot 29 Die "Neue Zürcher Zeitung" führt auch das Fehlen von Bastian Schweinsteiger an: "Im ausverkauften St.-Jakob-Park trat der FC Bayern München nicht in Bestbesetzung an. Die Offensivkraft Bastian Schweinsteiger fiel aus. Das Team schien ob des verpatzten Rückrundenstarts leicht verunsichert, in Topform war dafür aber der französische Nationalspieler Ribéry."
Beim "kicker" heißt es: "Der Rasen im St.-Jakob-Park war sehr holprig, die Anfangsphase das genaue Gegenteil: Beide FCBs kamen in der ersten halben Stunde zu einer Handvoll Großchancen, ein kleines Wunder, dass es torlos in die Pause ging."
AZ-Screenshot 29 Beim "kicker" heißt es: "Der Rasen im St.-Jakob-Park war sehr holprig, die Anfangsphase das genaue Gegenteil: Beide FCBs kamen in der ersten halben Stunde zu einer Handvoll Großchancen, ein kleines Wunder, dass es torlos in die Pause ging."
Die "Basler Zeitung" hält den Sieg des FC Basel für verdient: "Es war das spektakuläre Ende einer Partie, die beste Unterhaltung geboten hatte. Der FCB verdiente sich den Sieg gegen den haushohen Favoriten dank einer kämpferisch einwandfreien und solidarischen Leistung. Einem Torerfolg waren die Basler bereits in der ersten Halbzeit zweimal sehr nahe gekommen, als sie jeweils nur die Torumrandung getroffen hatten."
AZ-Screenshot 29 Die "Basler Zeitung" hält den Sieg des FC Basel für verdient: "Es war das spektakuläre Ende einer Partie, die beste Unterhaltung geboten hatte. Der FCB verdiente sich den Sieg gegen den haushohen Favoriten dank einer kämpferisch einwandfreien und solidarischen Leistung. Einem Torerfolg waren die Basler bereits in der ersten Halbzeit zweimal sehr nahe gekommen, als sie jeweils nur die Torumrandung getroffen hatten."
Bei "BBC" heißt es: "Nicht zum ersten Mal in dieser Saison hat Basel in der Champions League überrascht: Heiko Vogels Dreh nahm Manchester United in der Gruppenphase vier Punkte weg. Aber wenn die Bayern Sommers Leistung betrachten, werden sie sich wundern, wie sie dieses Spiel verloren haben."
AZ-Screenshot 29 Bei "BBC" heißt es: "Nicht zum ersten Mal in dieser Saison hat Basel in der Champions League überrascht: Heiko Vogels Dreh nahm Manchester United in der Gruppenphase vier Punkte weg. Aber wenn die Bayern Sommers Leistung betrachten, werden sie sich wundern, wie sie dieses Spiel verloren haben."
Die "Basellandschaftliche Zeitung" freut sich riesig: "Ein Wahnsinn. 1:0 gegen Bayern München. Was ist jetzt noch möglich? Alles? Auf jeden Fall sehr viel. Wer erst Manchester United aus der Champions League wirft und dann zu Hause gegen Bayern München 1:0 gewinnt, ohne dabei den Deutschen ihren Dusel zu stehlen, erntet absolute Hochachtung. Und das weltweit."
AZ-Screenshot 29 Die "Basellandschaftliche Zeitung" freut sich riesig: "Ein Wahnsinn. 1:0 gegen Bayern München. Was ist jetzt noch möglich? Alles? Auf jeden Fall sehr viel. Wer erst Manchester United aus der Champions League wirft und dann zu Hause gegen Bayern München 1:0 gewinnt, ohne dabei den Deutschen ihren Dusel zu stehlen, erntet absolute Hochachtung. Und das weltweit."
Bei "Eurosport" werden die Bayern-Spieler in die Mangel genommen: "Zu harmlos waren die Bayern jedoch. Nur in der Anfangsphase war der deutsche Rekordmeister gefährlich, vergab durch Ribéry aber beste Chancen. Die Defensive wackelte indes gehörig. Weder Jerome Boateng noch Holger Badstuber erreichten Champions-League-Format - Rafinha erst recht nicht. Auch Philipp Lahm agierte ungewohnt schwach."
AZ-Screenshot 29 Bei "Eurosport" werden die Bayern-Spieler in die Mangel genommen: "Zu harmlos waren die Bayern jedoch. Nur in der Anfangsphase war der deutsche Rekordmeister gefährlich, vergab durch Ribéry aber beste Chancen. Die Defensive wackelte indes gehörig. Weder Jerome Boateng noch Holger Badstuber erreichten Champions-League-Format - Rafinha erst recht nicht. Auch Philipp Lahm agierte ungewohnt schwach."
Die "FAZ" fragt, wie es für den Bayern weitergehen wird: "Von wegen Befreiungsschlag – der FC Bayern München hat am Mittwoch seine Serie von Rückschlägen fortgesetzt. Das 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Basel bedeutet zwar nicht das Ende aller Hoffnungen auf den Einzug ins Viertelfinale. Doch der Zustand der Mannschaft berechtigt nicht zu allergrößter Hoffnung, dass sie den Rückstand noch aufholt."
AZ-Screenshot 29 Die "FAZ" fragt, wie es für den Bayern weitergehen wird: "Von wegen Befreiungsschlag – der FC Bayern München hat am Mittwoch seine Serie von Rückschlägen fortgesetzt. Das 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Basel bedeutet zwar nicht das Ende aller Hoffnungen auf den Einzug ins Viertelfinale. Doch der Zustand der Mannschaft berechtigt nicht zu allergrößter Hoffnung, dass sie den Rückstand noch aufholt."
Der "Focus" pflichtet dem Präsidenten bei: "Uli Hoeneß hatte recht. Die Bayern verloren in einem prall gefüllten Fußballstadion und nicht etwa in einer Erziehungsanstalt für junge Damen. Die Münchner gingen tatsächlich in einer euphorisch feiernden Kulisse unter, die mit einem solchen Triumph nie und nimmer gerechnet hatte. Darum bejubelten die Fans des FC Basel ihren Verein derart ausgiebig, dass sie auf die kleinen Münchner Streitigkeiten gar nicht achten konnten."
AZ-Screenshot 29 Der "Focus" pflichtet dem Präsidenten bei: "Uli Hoeneß hatte recht. Die Bayern verloren in einem prall gefüllten Fußballstadion und nicht etwa in einer Erziehungsanstalt für junge Damen. Die Münchner gingen tatsächlich in einer euphorisch feiernden Kulisse unter, die mit einem solchen Triumph nie und nimmer gerechnet hatte. Darum bejubelten die Fans des FC Basel ihren Verein derart ausgiebig, dass sie auf die kleinen Münchner Streitigkeiten gar nicht achten konnten."
"Goal.com" beschreibt die Stimmung im Stadion: "Dann die 87.: Der eingewechselte Zoua am Sechzehner mit dem genauen Pass in den Lauf von Stocker, Rafinha lässt ihn gewähren, und der Joker trifft ins lange Eck zum 1:0 – Riesenjubel in Basel! Bayern rannte danach an, warf alles nach vorn, doch konnte nichts mehr ausrichten – bittere 0:1 Niederlage am Aschermittwoch!"
AZ-Screenshot 29 "Goal.com" beschreibt die Stimmung im Stadion: "Dann die 87.: Der eingewechselte Zoua am Sechzehner mit dem genauen Pass in den Lauf von Stocker, Rafinha lässt ihn gewähren, und der Joker trifft ins lange Eck zum 1:0 – Riesenjubel in Basel! Bayern rannte danach an, warf alles nach vorn, doch konnte nichts mehr ausrichten – bittere 0:1 Niederlage am Aschermittwoch!"
Der Webauftritt des Fußball-Magazins "11 Freunde" kommentierte das Tor in der 86. Minute so: "Holle Honig, Buchstaben A bis D....TOOOOOOOOOOR!!!! 1:0 für den FC Basel! Valentin Stocker bekommt den Ball, völlig frei vor dem Tor von Manuel Neuer, aus fünf Metern knüppelt der Stocker dem Neuer den Ball durch die Beine. Tor! Und Uli Hoeneß würgt das Reh von heute Mittag aus."
AZ-Screenshot 29 Der Webauftritt des Fußball-Magazins "11 Freunde" kommentierte das Tor in der 86. Minute so: "Holle Honig, Buchstaben A bis D....TOOOOOOOOOOR!!!! 1:0 für den FC Basel! Valentin Stocker bekommt den Ball, völlig frei vor dem Tor von Manuel Neuer, aus fünf Metern knüppelt der Stocker dem Neuer den Ball durch die Beine. Tor! Und Uli Hoeneß würgt das Reh von heute Mittag aus."
Die "Augsburger Allgemeine" lästert: "Eindimensionalität hat einen Namen: Robben. Der Niederländer zeigte einmal mehr, dass er offenbar nicht viel mehr kann als den berüchtigten Robben-Knicks: Rechts die Linie lang, einknicken, Ball mit links irgendwo hinschießen. Hat früher öfter mal geklappt, weswegen Robben fälschlicherweise in die Weltklasse einsortiert wurde. Seit die Gegner wissen, dass er nur diese eine Finte draufhat, kommt kaum mehr etwas von ihm."
AZ-Screenshot 29 Die "Augsburger Allgemeine" lästert: "Eindimensionalität hat einen Namen: Robben. Der Niederländer zeigte einmal mehr, dass er offenbar nicht viel mehr kann als den berüchtigten Robben-Knicks: Rechts die Linie lang, einknicken, Ball mit links irgendwo hinschießen. Hat früher öfter mal geklappt, weswegen Robben fälschlicherweise in die Weltklasse einsortiert wurde. Seit die Gegner wissen, dass er nur diese eine Finte draufhat, kommt kaum mehr etwas von ihm."
Die Westschweizer Tageszeitung "24 heures" feiert die "große Leistung des FC Basel".
AZ-Screenshot 29 Die Westschweizer Tageszeitung "24 heures" feiert die "große Leistung des FC Basel".
Die Schweizer Boulevardzeitung "Blick" lobt den zukünftigen Bayern-Kicker und Noch-Baseler Xherdan Shaqiri "Dann ist das Spiel aus: Shaq ballt noch einmal die Faust, ein verschmitztes Lächeln huscht über sein Gesicht. Kein ausgelassener Jubel – Shaq weiss: Es ist erst der erste Schritt auf dem Weg zum Fussballwunder."
AZ-Screenshot 29 Die Schweizer Boulevardzeitung "Blick" lobt den zukünftigen Bayern-Kicker und Noch-Baseler Xherdan Shaqiri "Dann ist das Spiel aus: Shaq ballt noch einmal die Faust, ein verschmitztes Lächeln huscht über sein Gesicht. Kein ausgelassener Jubel – Shaq weiss: Es ist erst der erste Schritt auf dem Weg zum Fussballwunder."
Betretene Gesichter nach der Pleite gegen Basel. Die Bilder
sampics 29 Betretene Gesichter nach der Pleite gegen Basel. Die Bilder
Betretene Gesichter nach der Pleite gegen Basel. Die Bilder
sampics 29 Betretene Gesichter nach der Pleite gegen Basel. Die Bilder
Betretene Gesichter nach der Pleite gegen Basel. Die Bilder
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dpa 29 Betretene Gesichter nach der Pleite gegen Basel. Die Bilder
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dpa 29 Betretene Gesichter nach der Pleite gegen Basel. Die Bilder
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dpa 29 Betretene Gesichter nach der Pleite gegen Basel. Die Bilder

Sogar Beckenbauer wundert sich, wie locker Jupp Heynckes die Basel-Pleite nimmt. Denn dem Bayern-Trainer läuft derzeit manches aus dem Ruder

BASEL - Franck Ribéry sah keinen Gesprächsbedarf. Als er um kurz nach zehn im St. Jakob-Park seinen Arbeitstag beendete, war ihm nicht nach Smalltalk, noch nicht mal nach einem flüchtigen Händedruck. Und so schritt der Franzose an seinem direkten Vorgesetzten vorbei, als sei der gar nicht da, wandte den Kopf nochmal Richtung Spielfeld, nur um seinen Coach nicht ansehen zu müssen. Und der? Schaut, schluckt und schweigt. Was soll er auch tun? Den Widerspenstigen zum Abklatschen zwingen? Sagen: ,Mon ami, alles easy, nimm’s nicht so schwer’?

Jupp Heynckes sagte vielmehr: „Ich weiß, was zu tun ist.” Doch ist das noch so? Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge stellte beim Bankett im Swissotel Le Plaza die Frage: „Was ist eigentlich passiert zwischen Weihnachten und heute, dass wir hier jetzt unzufrieden sitzen?” Und gab selbst die Antwort: Wach werden! Böse werden! Hart arbeiten! Aggressiv spielen! Ein Trainer-Satz nach dem anderen. Findet der Coach nicht die richtigen Worte? Muss ihm Rummenigge die Rhetorik vorgeben?

Einige Entwicklungen stimmen bedenklich:




Die Zweifel:

Am Montag vor dem Basel-Spiel sprach Rummenigge im Kino-Auditorium an der Säbener Straße zum Team. Klar, dies ist das gute Recht eines besorgten Chefs. Aber sind da vielleicht auch Zweifel an Heynckes’ Überzeugungskraft? Ex-Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld meinte: „Da läuten die Alarmglocken. Bayern ist ein sensibles Gebilde.” Philipp Lahms Satz, man reise nicht mit besonders viel Selbstvertrauen nach Basel ist für Hitzfeld ein Zeichen, „dass die Mannschaft im Moment so ein bisschen auseinanderfällt”. Franz Beckenbauer wunderte sich, wie Heynckes das 0:1 hinnahm: „Er war erstaunlich locker. Ich hätte gedacht, er ärgert sich mehr.” Später attestierte Beckenbauer dem Team noch Lethargie und Bewegungslosigkeit. Härter kann Kritik nicht ausfallen.




Die Systemtreue:

4-2-3-1 und sonst nichts. „Ich werde auf keinen Fall das Spielsystem ändern”, hatte Heynckes vor der Partie gesagt – und das nach dem 0:1 bestätigt. Folge: Bayern ist ausrechenbar, vermag Gegner nicht zu überraschen. Das auf Ballbesitz ausgelegte Spiel Louis van Gaals hat Heynckes nicht entscheidend weiter entwickelt; es wirkt oft statisch, zuweilen öde. Torwart Manuel Neuer meinte: „So stellen wir uns unseren Fußball nicht vor.” Seit fünf Halbzeiten hat Bayern kein Tor mehr erzielt. Toni Kroos sagt: „Es fehlt die Leichtigkeit, das Selbstverständnis, ein Tor zu machen.” Ein Reißer-Typ wie Ivica Olic darf selten länger als 20 Minuten ran, selbst wenn Konkurrent Mario Gomez wie gegen Basel praktisch unsichtbar bleibt. Ein Spielsystem mit zwei Stürmern kommt aber offenbar nicht in Frage.




Die beleidigten Stars:

Natürlich bleibt es in einem Nobelkader wie dem des FC Bayern nie aus, dass prominente Namen auf der Bank sitzen müssen. Doch allein das allwöchentliche Mittelfeld-Roulette „drei aus vier” dürfte Heynckes viel Energie kosten. Wen trifft es am Sonntag gegen Schalke? Chef-Schmoller Arjen Robben, den Handschlag-Verweigerer Franck Ribéry oder Immer-Spieler Thomas Müller? Und im Sommer kommt noch der freche Xherdan Shaqiri dazu. Wenn Heynckes es tatsächlich schafft, all diese Dribbelkönige glücklich zu machen, kann er wirklich einen Diplomatenpass beantragen.


Das Selbstvertrauen:

Ist weg. Mia san mia? Schon lang nicht mehr. Ottmar Hitzfeld weiß, wie so etwas passiert: „Wenn man nervös wird und die Erwartungen nicht erfüllt und dann noch die Kritik dazu kommt. Das Schlimmste ist ja, dass Dortmund wegzieht, das strahlt aus auf das Selbstbewusstsein.” Heynckes sieht die Defizite woanders. Seiner Ansicht nach habe „die Mannschaft läuferisch und kämpferisch alles gegeben”, so der Bayern-Coach: „Uns fehlt das Selbstverständnis, die Ruhe, manchmal die taktische Disziplin.”

86 Tage vor dem Champions-League-Endspiel in der Allianz Arena droht dem Triple-Aspiranten eine weitere titellose Saison. Spätestens dann ist er da, der Gesprächsbedarf.

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