Wegrobben: Wann verlässt der Star die Bayern?

Der Star zeigt Abwanderungstendenzen und sorgt mit seiner Kritik an den Defensivkollegen für zusätzliche Unruhe bei den kriselnden Bayern. Nerlinger: "Unverkäuflich!"
Thomas Becker |
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Der Star zeigt Abwanderungstendenzen und sorgt mit seiner Kritik an den Defensivkollegen für zusätzliche Unruhe bei den kriselnden Bayern. Sportchef Nerlinger erklärt ihn jedoch für unverkäuflich und will Verteidiger holen.

München - Arjen Robben beißt auf die Zähne, kämpft sich durch, denn er weiß: Das muss jetzt sein. Also nochmal das Blendax-Lächeln angeknipst, den Sieger-Daumen nach oben und in die Kameras gestrahlt. Wie man das als Profi halt macht. Dabei ist dem Holländer gar nicht nach Grinsen zumute. Im Gegenteil: Die Wege von Robben und dem FC Bayern, sie könnten sich demnächst trennen.

PR-Termin für einen Sponsor. Robben ist da, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Holger Badstuber, Toni Kroos sowie einige Kollegen aus der Liga. TV-Spots, Fingerfood, entspannte Atmosphäre - Zeit für ein paar Fragen. Robbens Auftritt nach dem Mailand-Spiel hatte für einige Fragezeichen gesorgt. Vor dem Spiel sagte er: „Wenn ich weiß, dass wir nur Europa League spielen nächstes Jahr, dann kann ich mir das nur sehr schwer vorstellen.” Ganz neue Töne.

Auch nach der Partie konnte er den Frust nicht verbergen und schimpfte unverhohlen auf die Defensive: „Es kann nicht sein, dass wir zu Hause drei Tore kriegen. Die Abwehr genügt momentan nicht den hohen Ansprüchen. Wir machen zu einfache, individuelle Fehler.” Die Retourkutsche von Kapitän Philipp Lahm, seines Zeichens Abwehrspieler, folgte prompt: „Wir lassen im ganzen Spiel zwei große Chancen zu. Und offensiv haben wir sieben Chancen. Man macht es uns in der Abwehr nicht leicht, wenn man in der entscheidenden Phase nicht die Tore macht.” Teamspirit klingt anders.

Seit acht Jahren spielt Robben nonstop Champions League: mit Eindhoven, Chelsea, Real Madrid, dem FC Bayern - und kommende Saison womöglich gar nicht. Robben in der Europa League? „Nein, das kann ich mir nicht vorstellen”, sagte er der Bild-Zeitung, „das ist das Schlimmste, was passieren kann. Ich glaube, es ist besser, diese dann nicht zu spielen. Selbst wenn wir sie dann gewinnen sollten, sagt mir das gar nichts. Das ist nicht der Titel, den man gewinnen will. Das ist nicht mein Anspruch.”

Gar nicht spielen? Bedeutet das, den FC Bayern zu verlassen, Herr Robben? „Nein, ich möchte dazu nichts sagen”, blockte der Bayern-Star beim PR-Termin. Haben wir Sie also missverstanden am Dienstagabend? Kein Kommentar. Müssen die Fans fürchten, dass Sie den Verein vorzeitig verlassen? Kein Kommentar. Auch schweigend sagt Robben ziemlich viel. Es klingt nach: ,Wenn Bayern nächste Saison nicht Champions League spielt, bin ich weg.’

Angeblich will der im Winter vor van Gaal geflüchtete Ex-Kapitän Mark van Bommel seinen Landsmann zum AC Mailand locken, der sicher in der Champions League spielen wird. Mit van Bommel hatte Robben seinen dicksten Kumpel im Bayern-Team verloren, und wer den Holländer auf und neben dem Platz beobachtet, tut sich schwer, so etwas wie einen Robben-Spezl auszumachen. Mit seinem zuweilen arrogant wirkenden Verhalten hat er sich offenbar wenig Freunde in der Mannschaft gemacht. Thomas Müller ging er unlängst gar coram publico an die Gurgel, als dieser es gewagt hatte, seinen Unmut kund zu tun.

Robbens Marktwert ist bei Bayern gestiegen: von 28 auf 40 Millionen Euro. Für Christian Nerlinger ist er „unverkäuflich”, und auch Thomas Müller meint: „Ich sehe da keine Abwanderungsgedanken. Er weiß, was er hat und fühlt sich pudelwohl. Die Mannschaft ist sehr intakt.” Zudem verwies Müller auf langfristige Verträge des „Gerüsts der Mannschaft”. Sportdirektor Nerlinger kündigte derweil an, „dass wir hinten etwas tun müssen, weil deutlich wurde, dass man Titel nur mit einer stabilen Defensive gewinnt. Man sieht die Defensivproblematik ganz deutlich”. Nerlinger muss nur achtgeben, dass ihm sein Stürmer-Star nicht wegrobbt.

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