Wegen Harry Kane und Thomas Tuchel: FC-Bayern-Star zeigt sich aktuell in Weltklasse-Form

Endlich schöpft Leroy Sané beim FC Bayern sein Potenzial aus. "Wenn ich Leroy seit Wochen anschaue, da lacht einem das Herz im Leibe", sagt Uli Hoeneß. Neuzugang Harry Kane spielt dabei ein wichtige Rolle.
von  Maximilian Koch
Harry Kane (l.) und Thomas Tuchel vom FC Bayern.
Harry Kane (l.) und Thomas Tuchel vom FC Bayern. © IMAGO/Laci Perenyi

München - Bei Leroy Sané (27) kommt derzeit sogar Uli Hoeneß (71) nicht mehr raus aus dem Schwärmen. "Wenn ich Leroy seit Wochen anschaue, da lacht einem das Herz im Leibe", sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern am Rande des traditionellen Wiesn-Besuchs im Käfer-Zelt.

Beim 7:0 gegen den VfL Bochum seien die Zuschauer "begeistert" gewesen, ergänzte Hoeneß: "Mit dem Kader, den wir haben, kann man erwarten, dass man so einen Fußball zelebriert. Denn das war Fußball von allerhöchster Qualität."

X-Faktor Harry Kane: Leroy Sané blüht beim FC Bayern auf

Seit Saisonbeginn ist dabei Sané jener Bayern-Star, der aus dem Kollektiv herausragt. Vier Tore in fünf Bundesliga-Partien hat der Außenstürmer bereits erzielt, auch in der Champions League beim 4:3 gegen Manchester United traf er. Sané ist in absoluter Weltklasse-Form, in der besten Verfassung, seit er 2020 für knapp 50 Millionen Euro von Manchester City nach München wechselte.

Sané wirkt wie befreit, wie wachgeküsst. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einer davon: Das Zusammenspiel mit Mittelstürmer Harry Kane (30) klappt nahezu perfekt. "Sané profitiert von Kane", sagte Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg bei Sport1.

Thomas Tuchel schwärmt vom Zusammenspiel zwischen Kane und Sané

Kane würde nicht im Strafraum auf Pässe warten, sondern oft wie ein Spielmacher agieren, die Teamkollegen bedienen. "Das sieht dann eher aus wie ein Achter, der die Bälle perfekt spielen kann und auch die Mitspieler einsetzt", erklärte Effenberg. Die Statistik gibt ihm recht: Kane hat Sané schon drei Tore vorgelegt. Ein Top-Wert.

Auch Bayern-Trainer Thomas Tuchel (50) gefällt das Zusammenspiel zwischen Sané und Kane. "Es ist eine gute Kombination", sagte der Coach vor der Erstrundenpartie im DFB-Pokal bei Drittligist Preußen Münster. "Es hilft, dass Leroy Englisch spricht, fast wie eine zweite Muttersprache. In der Kommunikation ist das sehr einfach. Harry macht als Persönlichkeit und Fixpunkt andere Spieler besser. Leroy hat eine gute Körpersprache und aktuell ein gutes Mindset."

"Kann sprinten ohne Ende": Auch in Sachen Körpersprache zeigt Sané ein anderes Gesicht

Genau dieser Punkt, Sanés Auftreten auf dem Platz, sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für Diskussionen. Inzwischen aber werden die Momente immer seltener, in denen Sané teilnahmslos wirkt. Diese Kritik hatte unter anderem der neue Bundestrainer und ehemalige Bayern-Coach Julian Nagelsmann (36) intern häufig kritisiert. "Jetzt ist Sane wirklich angekommen. Bei ihm merkt man es extrem an seiner Körpersprache", sagte Effenberg: "Wenn man sich Bilder aus dem vergangenen Jahr vor Augen führt, wo die Körpersprache schlecht war – das hat sich geändert."

Das ist ein Glücksfall für Bayern. Jetzt bleibt zu hoffen, dass Sané so weitermacht – auch mit Blick auf die Europameisterschaft in Deutschland nächstes Jahr. "Bei Leroy bin ich sehr zuversichtlich. Weil das, was er macht, ist das, was er kann", sagte Tuchel, der nicht zuletzt von Sanés Physis angetan ist: "Er ist körperlich eine Maschine. Er kann sich an einem Limit ausbelasten, das nicht für alle das Limit ist. Da hat er ein anderes Limit als andere von den körperlichen Gegebenheiten."

Sané, so Tuchel weiter, könne "intensive Läufe provozieren ohne Ende, er kann sprinten ohne Ende." Übrigens: Auch Tuchel selbst hat seinen Anteil daran, dass Sané so stark aufspielt. Tuchel trage "einen großen Teil dazu bei, weil er ihm das Vertrauen gibt und ihn immer wieder aufstellt", sagte Effenberg. Sané zahlt dieses Vertrauen mit Topleistungen zurück, er wirkt wie ein gereifter Spieler. Endlich.

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