Wechselfehler des FC Bayern: Die Erfolgsaussichten des Freiburger Einspruchs

Experten sehen kaum Chancen auf einen erfolgreichen Einspruch des SC Freiburg gegen die 1:4-Niederlage gegen den FC Bayern.
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Bleibt die Freiburger Niederlage trotz des Münchner Wechselfehlers bestehen?
Bleibt die Freiburger Niederlage trotz des Münchner Wechselfehlers bestehen? © Silas Stein/dpa

Berlin/München – Die Erfolgschancen des Freiburger Einspruchs gegen die Wertung der 1:4-Heimniederlage gegen den deutschen Meister FC Bayern München sind nach Expertenmeinung "außerordentlich" gering.

Der Schwerpunkt des Verschuldens beim Wechselfehler der Münchner liege bei den Schiedsrichtern, wofür nicht der Bundesligist bestraft werden könne. Der beantragte Wechsel der Münchner sei völlig legal gewesen. Zudem passierte nichts Spielentscheidendes. Die Breisgauer legten am Montag gegen die Wertung des Spiels Einspruch ein, weil der Tabellenführer in der Partie am Samstag vorübergehend zwölf Spieler auf dem Platz hatte.

FC Bayern gegen Freiburg wenige Sekunden mit zwölf Spielern auf dem Platz

Die Bayern waren kurz vor dem Ende beim Stand von 3:1 für wenige Sekunden mit zwölf Spielern auf dem Platz, ehe Schiedsrichter Christian Dingert die Begegnung unterbrach. Zuvor war bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman durch die Münchner Teammanagerin die falsche Rückennummer angezeigt worden.

Der Franzose fühlte sich wohl nicht angesprochen und ging bei einem Doppelwechsel zunächst nicht vom Feld. Zuständig für die korrekte Abwicklung von Auswechslungen sind aber ausschließlich die Referees. Der Fall liegt nun in der Zuständigkeit des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes.

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FC Bayern sieht Freiburgs Protest gelassen

Die juristische Begründung der Freiburger ist nach Angaben des Klubs beim DFB eingegangen. Nun gelte das laufende Verfahren, sagte ein Sprecher des Vereins der Deutschen Presse-Agentur. Aus diesem Grund werde man sich von Seiten des Sport-Clubs auch vorerst nicht weiter äußern und es bei der Stellungnahme vom Montag belassen. Darin hieß es, man befinde sich in einem unverschuldeten Dilemma. Der Verein habe weder Anteil noch Einfluss auf die Geschehnisse rund um den Wechselvorgang, sei aber formal in der aktiven Rolle, die Vorgänge rechtlich überprüfen zu lassen.

Der FC Bayern München hatte gelassen auf den Freiburger Protest reagiert. Der Tabellenführer rechnet nicht mit einem Punktabzug. "Wir sind nicht überrascht, dass der SC Freiburg Einspruch eingelegt hat. Die Angelegenheit liegt nun in den Händen der Sportgerichtsbarkeit, der wir voll vertrauen", teilte Vorstandschef Oliver Kahn am Montagabend auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Dingert auch bei Wolfsburgs Wechselfehler im August 2021 Schiedsrichter 

Dass die Freiburger Einspruch einlegten, sei richtig und legitim. Auch, um unter anderem mit Blick auf Sponsoren und Fans die Interessen des Vereins zu wahren.

Im deutschen Fußball gab es schon einige Wechselfehler, die erfolgreich zu Spielumwertungen geführt haben. Zum Beispiel wechselte Bayern Münchens Trainer Giovanni Trapattoni am 15. April 1995 bei Eintracht Frankfurt den späteren Nationalspieler Dietmar Hamann als vierten Vertragsamateur ein, erlaubt waren aber nur drei. Das 5:2 der Bayern wurde annulliert und das Spiel ging mit 2:0 an die Frankfurter.

Der letzte folgenschwere Fauxpas passierte dem VfL Wolfsburg in der Saison 2021/2022. Im Pokal-Erstrundenspiel am 8. August 2021 bei Preußen Münster wechselte Coach Mark van Bommel sechs Spieler ein statt der erlaubten fünf. Zwar gewannen die Niedersachsen 3:1 nach Verlängerung, aber Münster legte erfolgreich Einspruch ein und zog nach einer 2:0-Wertung für Preußen in die nächste Runde ein. Schiedsrichter bei der Begegnung war ausgerechnet Dingert.

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  • Südstern7 am 06.04.2022 14:08 Uhr / Bewertung:

    Egal wie es ausgeht. Ich werde mich immer gerne an dieses Spiel erinnern und behaupte sogar, dass es die beste Leistung der Rückrunde war (trotz 3:2 gegen Leipzig).

    Sicher, das war kein Feuerwerk an Brillanz, aber wie die Mannschaft dieses Mal wenig nach hinten zuließ weil man ausnahmsweise mal hochkonzentriert und diszipliniert zu werke ging, kommt meiner Vorstellung von Mannschaftssport sehr nahe. Als nach 1 Stunde die taktischen Fesseln bei beiden Teams aufweichten und man mehr Raum hatte, konnten die Münchner dann auch ihre Technik ausspielen, geradlinige Angriffe starten und schöne Tore schießen, während die Freiburger, zuvor ebenbürtig, keine Schippe mehr drauflegen konnten. Dieser Eindruck wird bleiben, auch wenn die Punkte aberkannt werden sollten.

    Man liest in den Medien soviel über die Konsequenten, dass ich nicht weiß wie entschieden wird. Aber ich bin der Letzte der sich beschwert, falls die Punkte abgezogen werden, auch wenn der Gegner keinen Nachteil hatte.

  • Fußball-Fan am 05.04.2022 19:41 Uhr / Bewertung:

    Liebe AZ, ihr habt die Entscheidung doch schon vorweggenommen: "Zwar gewannen die Niedersachsen 3:1 nach Verlängerung, aber Münster legte erfolgreich Einspruch ein und zog nach einer 2:0-Wertung für Preußen in die nächste Runde ein. Schiedsrichter bei der Begegnung war ausgerechnet Dingert." So wird es kommen. Und wenn es so nicht kommt, kam es halt anders. Die Bayern sollen nicht vorher schon jammern. Noch ist nichts entschieden. Und wenn es zum Punktabzug kommt, dann sind eben 3 Punkte und 2 Tore weg. Was solls, es geht nur um Fußball.

  • Südstern7 am 06.04.2022 09:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Was? Es geht "nur" um Fußball? Und das aus der Feder des Chefkritikers und Humanisten unter den Kommentatoren?

    Ja hast du denn nicht erkannt, dass die Bayern schon wieder mauscheln und tricksen? Das mit dem 12. Mann war Absicht, denn wie sonst hätte man das 3:1 bis Ende halten sollen? Die dachten das merkt keiner, wie immer wenn sie Spiele verschieben und kaufen. Da haben sie sich aber dieses Mal geschnitten. Unter 9 Punkten Abzug sollten sie aus dieser Untersuchung nicht rauskommen. Mindestens 9.

    Dass bei der Wolfsburger Annullierung ein ganz anderer Sachverhalt vorlag ist unerheblich. Man sollte Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenigstens das hast du deutlich angesprochen. Aber ansonsten kann ich deinen liberalen Beitrag "es geht nur um Fußball" nicht nachvollziehen. Wo ist dein Biss geblieben? Da sehnst du das Ende des Vereins herbei und dann ist er greifbar und du machst einen Rückzieher.

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