Was treibt Robben?

Noch kein neuer Vertrag: Der Holländer hält den FC Bayern hin. Und der Ärger der letzten Wochen verhilft ihm nun zu einer besseren Verhandlungsposition. Milan will ihn
Patrick Strasser |
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Noch kein neuer Vertrag: Der Holländer hält den FC Bayern hin. Und der Ärger der letzten Wochen (mit Ribéry und Franz) verhilft ihm nun zu einer besseren Verhandlungsposition. Milan will ihn

MÜNCHEN Es ist sein Spiel. Auf ihrer Homepage bewerben die Bayern das Robben-Spiel als „Fußball Van-tastisch”. Der FC Bayern trifft auf die Niederlande, ein „einzigartiges Spiel zum Saisonabschluss”, dieser Kick am 22. Mai (20.30 Uhr).

Es wird Katerstimmung herrschen: Entweder taumeln siegestrunkene Champions-League-Helden oder deprimierte Final-Verlierer über den Platz. Mittendrin: Arjen Robben, im Holland-Trikot. Gegen seine Teamkollegen. Gegen den FC Bayern. Einst nach dem Ärzte-Streit infolge von Robbens Verletzungsposse im Zuge der WM 2010 als Kompensationsmatch geplant, könnte es sein Abschiedsspiel werden. Und: Nicht, dass sich einer verletzt, wenn Robben auf Ribéry trifft.

Gekränkt ist man ja schon – bei den Robbens, bei Arjen und Vater Hans, zugleich Berater. Vor ein paar Wochen schien die Vertragsverlängerung bis 2015 mit dem sportlich wie launisch unberechenbaren Rechtsaußen durch, er selbst hatte den Deal nur noch als „eine Formalie” bezeichnet. Das war einmal. „Warten wir ab”, sagte der 28-Jährige nun kühl im „kicker”. Und: „Es sind in letzter Zeit viele Dinge passiert.” Etwa der Faustschlag in der Kabine von Franck Ribéry? „Auch. Franck weiß, dass er nicht machen kann, was er gemacht hat. Das sind alles Sachen, die nicht positiv, nicht schön sind. Deswegen musst du über alles gut nachdenken”, begründete Robben seine Zurückhaltung.

Geld oder Liebe? Es scheint ums Geld zu gehen. Die Robbens haben eine gute Ausgangsposition, ihre Verhandlungsbasis hat sich in den letzten Wochen verbessert. Die Bosse könnten ihre Absichtserklärungen kaum zurückziehen – das haben sie nur im Fall Michael Ballack gemacht, damals war das ablehnende Fanvotum eindeutig. Präsident Uli Hoeneß tat auf der Party in Madrid gar so unwissend, als er sagte: „Ich weiß nur, dass er kurz vor einer Unterschrift stand und dass das jetzt etwas verschoben wurde.”

Was treibt Robben? Zockt er? Fünf Problemfelder, fünf Anti-Läufe hat Robben. Hatte er. Nun helfen ihm all die Ärgernisse. Als da wären:



Der Zoff mit Ribéry: Nach dem handgreiflichen Vorfall im Halbfinal-Hinspiel gegen Real verhielt sich Robben vorbildlich. Trotz offensichtlichem Veilchen unter dem rechten Auge tat er vor Kameras so, als wäre nichts gewesen. Auch verbal trat er nicht nach. Er blieb besonnen, obwohl er – man vergleiche mit den Rechten eines jeden normalen Arbeitnehmers – allen Grund zur Klage gehabt hätte.




Die Rummenigge-Aussage:
Die Chefs brummten dem allseits beliebten und gehätschelten Ribéry lediglich eine Geldstrafe auf. Eine öffentliche Rüge blieb aus. Vorstands-Boss Rummenigge sagte: „Diese Explosion hat für eine Zündung, für einen Schub gesorgt.” Merci, Ribéry – fürs Veilchen? Für Robben ein Argument mehr im Vier-Augen-Gehaltspoker.




Der Streit mit Franz: Nach den lässig dahergesagten Sprüchen zu Robbens verschossenen Dortmund-Elfer von Ehrenpräsident Franz Beckenbauer kartete Robben nach. „Ich bin nicht immer zufrieden mit dem, was er sagt, manchmal muss man ein bisschen nachdenken.” Sollte der Kaiser sich entschuldigen?




Der Spitzname: „Aleinikow”, so sollen Mitspieler ihn einst angeblich getauft haben – wegen seiner Alleingänge. Damals mussten die Bosse dementieren, er selbst hat das immer bestritten. Jetzt können die Bosse nicht plötzlich sagen: Doch, das stimmte.




Die gescheiterten Transfers: Supertalent Mario Götze verlängerte in Dortmund, Gladbachs Marco Reus wechselt zum BVB. Sie wären Alternativen zu Robben gewesen – gescheitert. Nun muss Bayern das Flügel-System mit Robbéry durchziehen. Neuzugang Shaqiri ist noch zu unbedarft.
Vielleicht geht Robben zum AC Mailand. Dort will man ihn, schließlich soll sich K.P. Boateng verabschieden. 

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