Was hat Lehmann gegen Ribéry?
Der Sky-Experte Jens Lehmann zweifelt an der Professionalität des Bayern-Stars Franck Ribéry. Und mäkelt über Magath
München - Diese Klasse hat Seltenheitswert. Und eine Menge Unterhaltungswert. Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann wird demnächst in Köln die zehnmonatige Ausbildung für den Trainerschein machen. „Mit mir im Kurs werden auch Mehmet Scholl, Stefan Effenberg und Oliver Kahn sein“, erzählte der 41-Jährige am Montagabend, „da bin ich mal gespannt, wer da wen abschreiben lässt.“ Fragt sich nur, wer sich die TV-Rechte für diese Klasse sichert.
Was Lehmann, früher Schalker, Dortmunder, beim FC Arsenal und bis 2010 zuletzt Stuttgarter, bei einem "Sky"-Termin am Isartor sonst noch sagte über...
das Duell Inter gegen Bayern: „Die Mannschaft, die zuvor ein Duell verloren hat wie Bayern im Finale 2010, ist meist noch motivierter. Ein kleiner Vorteil für die Münchner.“
die aktuelle Form: „Ich habe Zweifel, was die Defensive betrifft. Sie spielen nach vorne schnell und organisiert. Aber hinten haben sie in dieser Saison zu viele Gegentore kassiert. Aber Trainer van Gaal hat sich etwas dabei gedacht, den erfahrenen Timoschtschuk in der Innenverteidigung gegenüber dem jungen Breno vorzuziehen.“ über Thomas Kraft: „Er kann froh sein, dass ihm Louis van Gaal die Chance gibt, sein Können zu zeigen. Es wird ihn weiterbringen – egal, wie es ausgeht. Für jeden Torhüter, der jung ist und auf diesem Niveau beginnt, ist es normal, dass er gewisse Situationen noch nicht so gut einschätzen kann, weil da die Erfahrung fehlt. Aber seine Präsenz, sein Linienspiel ist schon mal sehr gut.“
Franck Ribéry: „Was man so hört, ist bei ihm immer ein Fragezeichen hinter seine Professionalität zu setzen. Wenn jemand so häufig verletzt ist und immer wieder in der Zeitung steht mit Dingen, die nichts mit dem Fußball zu tun haben, ist das nicht gut. Riberý muss nun zeigen, dass er da ist und angreifen will. Dann kann er auch ein großer Spieler werden. Konstant gute Spieler wie Gomez, Müller oder Schweinsteiger sind wichtiger für die Mannschaft - Ribéry muss jetzt mal zeigen, wie gut er wirklich spielen kann.“
den Meistertitel: „Die Wahrscheinlichkeit, dass der FC Bayern noch Meister wird, ist gering, aufgrund des Vorsprungs der Dortmunder und der eigenen Defensivleistung. Den Rückstand mal eben so aufzuholen, weil man nun in Form ist, sehe ich als nicht möglich an. Dazu kommen die ganzen Streitereien zwischen van Gaal und Hoeneß. Ob van Gaal nächstes Jahr noch Trainer ist? Wenn er die Champions League gewinnt, nicht. Wenn nicht - dann: warum nicht?“
Michael Ballack: „Tja, man wird nicht jünger. Den Kampf muss er selbst ausfechten. Wenn er die Fitness im Vergleich zu den jüngeren hat, wird er es schwer haben.“
seinen Ex-Verein FC Schalke: „Die Beruhigungspille für die Schalker ist die Champions-League-Saison, in der Liga aber spielen sie weit unter ihren Möglichkeiten. Felix Magath hat die Mannschaft mittlerweile so umgekrempelt, dass die Fans bis auf Manuel Neuer keine Identifikationsfigur mehr haben.“
den Facebook-Auftritt von Magath: „Das ist eine kurze Beruhigung der Massen. Der Fan soll denken, man ist doch wichtig. Aber im Grunde ist es dann doch ein Eingeständnis, dass man etwas hätte besser machen können.“