"Warum Lehmann mein Vorbild ist"

Der Nationaltorwart verrät, was er wirklich über Bayern denkt, wie er die Fans erobern will und welche Rolle seine Freundin spielt
WIEN Nach dem 2:1-Sieg beim Länderspiel in Östereich war Manuel Neuer in Plauderlaune, gab diverse Interviews und sprach viel über seinen künftigen Klub, den FC Bayern. Manuel Neuer über:
seinen Einstieg bei Bayern: „Man unterhält sich darüber, fragt, was da abgeht. Sie haben mir alle versichert, dass es mir gefallen wird. Es kommt mir entgegen, dass alles auf Neuanfang steht.”
seine Dialekt-Kenntnisse: „Ich weiß, was „Koan Neuer” bedeutet. Außerdem habe ich Verwandte im Süden, gehe also nicht völlig ahnungslos nach München.”
das Ausland, speziell Manchester United: „Ich will als Nationaltorwart bei der besten deutschen Mannschaft spielen. Ich finde die Bundesliga klasse und wollte auch weiter in Deutschland leben.”
den Einfluss seiner Freundin: „Für den Wechsel war ich allein verantwortlich. Sie hat Einfluss auf die Wohnungssuche, weil sie sich besser auskennt. Wir haben aber noch keine. Ich hoffe, dass die Immobilienpreise jetzt nicht nach oben gehen.”
Oliver Kahns Fußstapfen: „Zu ihm habe ich aufgeschaut. Es hat mich beeindruckt, wie er Spiele für sein Team gewonnen hat. Ich hatte auch schon einige Drucksituationen, zuletzt durch die Bekanntgabe des Wechsels, außerdem als junger Kapitän auf Schalke. Aber ich bin stabil genug, um damit richtig umzugehen.”
die Schlussoffensive von Schalke-Boss Tönnies: „Er hat alles versucht, das muss man ihm lassen. Aber für mich hat Geld nie eine Rolle gespielt. Die sportliche Komponente war entscheidend. Bei Bayern habe ich die besten Chancen auf viele Titel.”
Geld: „Ich lasse mich davon nicht beeinflussen, habe nach wie vor dieselben Freunde, werde in München sicher einige dazu bekommen. Das wird mich aber ebenso wenig verändern wie das Geld.”
Jens Lehmann: „Er war neben Edwin van der Sar mein Vorbild. Er ist dann von Schalke über Mailand ausgerechnet zu Dortmund gewechselt. Ich habe weiter zu ihm gestanden, seinen Weg verfolgt, mich an ihm orientiert. Ich war nicht glücklich über seine Wechsel, habe ihn aber nicht gehasst dafür, sondern verstanden, dass er etwas Neues ausprobieren wollte.”
seine Ziele bei Bayern: „Ich will mit den Bayern Meister werden und möglichst auch ins Champions-League-Finale, das ja in München stattfindet. Diesen Anspruch müssen wir haben. Es ist gut, dass wir viele deutsche Nationalspieler haben. Da können wir eine Achse bilden und eine gute Mannschaft aufbauen.”
die Ressentiments einiger Bayern-Ultras: „Das liegt an mir und der Mannschaft. Wenn wir Erfolg haben, wird es wenige geben, die sich negativ äußern. Ich werde vor der Saison versuchen, mit den Fans ein offenes Gespräch zu führen, unter der Leitung des Fan-Beaufragten Raimund Aumann. Ich möchte ihnen erklären, weshalb ich früher bei Schalke in der Fan-Kurve stand und es mich nun zu Bayern gezogen hat.”
die Wut einiger Schalke-Fans: „Ich lasse das nicht allzu sehr an mich heran. Fans sind Menschen, die ich sehr schätze, zu denen ich aber privat keinen engen Bezug habe. Anders wäre es, wenn mich mein Bruder beleidigen und sagen würde: Du Penner! Das würde mir wehtun.”
seinen Eckfahnen-Jubel einst gegen Bayern: „Das war pure Freude, keine Aktion gegen Bayern oder Kahn. Ich habe da hinten als Torhüter fast nie einen, mit dem ich jubeln kann. Oder soll ich mir einen Balljungen schnappen?”