Warum Flick beim FC Bayern nichts falsch machen kann
München - "Fußball ist keine One-Man-Show", lautet eine der Standard-Aussagen, die Hansi Flick am Freitag wiederholte. Man nimmt es ihm ab. Der neue Cheftrainer hob seinen "kleineren" Trainerstab hervor. Da übernimmt der Torwarttrainer neue Aufgaben. "Toni Tapalovic hilft uns in der Videoanalyse sehr", berichtet Flick. Der Vertraute von Kapitän Manuel Neuer schaut nun Danny Röhl, dem im Sommer vom FC Southampton weggelockten Video-Spezialisten, über die Schulter. Alle würden "tolle Arbeit leisten", nach den Vorgaben des Interimserfolgstrainers Flick.
Stellt Flick neuen Start-Rekord bei Bayern ein?
Vier Spiele, vier Siege, 16:0 Tore. Nur wenn der FC Bayern gegen Leverkusen mindestens 5:0 gewinnt, stellt Flick einen neuen Rekord als "Rocketman" auf, als bester (Durch-)Starter. Und würde - kaum zu glauben! - Carlo Ancelotti ablösen. Der Italiener gewann ab Saisonbeginn 2016/17 die ersten fünf Pflichtspiele mit 20:0-Toren. Kein Witz.
Die (Auf-)Forderung von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, bis Weihnachten "an der Spitze des Baumes" zu stehen, hat Flick verstanden. Übernächsten Samstag, beim Spiel in Mönchengladbach, "hätten wir die Möglichkeit, aber das ist erstmal nicht wichtig", sagte Flick: "Wichtig ist, dass jeder alles bringt und sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt."
Gegen Leverkusen rotiert Flick wieder
Klingt nach Jupp Heynckes (74), ist aber Hansi Flick. Von 1987 bis 1990 arbeiteten sie in München zusammen. "Jupp war mein bester Trainer. Wie er mit den Spielern umgegangen ist, damals schon, das war einfach gut", erzählte Flick und lobte seinen ehemaligen Coach: "Er ist einer der erfolgreichsten und besten Trainer, die es gibt. Deswegen mag ich mich mit ihm nicht vergleichen." Man habe zuletzt "ein paar Mal telefoniert", verriet Flick. Daher juppt's bei Bayern. Wer so einen Mentor am Hörer weiß, darf sich glücklich schätzen: Hansi im Glück.
Gegen Leverkusen wird wieder rotiert. Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Thomas Müller sowie David Alaba dürften für Thiago, Corentin Tolisso, Philippe Coutinho und Jérôme Boateng reinkommen. Auf vier Positionen hatte er das Team in Belgrad (6:0) verändert. "Jeder, der reinkam, hat Top-Leistung gebracht, so musst du auswärts erstmal spielen. Darüber habe ich mich sehr Freude", so Flick. Seine Wechsel erklärt er persönlich. Und ausführlich. "Das ist mein Ding, davon lasse ich mich nicht abbringen."
Diese Empathie loben die Spieler. Angesichts "der Top-Qualität im Kader" könne er bei der Aufstellung "eigentlich gar nichts falsch machen". Darauf ein: Flick! Flick! Flick!
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