Warum der FC Bayern den Umbruch perfekt gemeistert hat
Es ist also vollbracht! Als Kapitän Manuel Neuer den Henkelpott in den Lissabonner Nachthimmel reckte, war die Krönung der neuen Könige Europas perfekt. Die Magie dieses besonderen Abends im Estádio da Luz wird die bayerischen Triple-Helden ganz sicher noch lange begleiten. Die Bosse der Münchner müssen – bei aller Freude über diesen historischen Moment – deutlich schneller wieder in den Analyse-Modus umschalten. Schließlich kann es nicht schaden, ein paar Dinge zu identifizieren, die in dieser nicht nur wegen der Corona-Krise sehr speziellen Saison besonders gut funktioniert haben...
Wer hätte gedacht, dass sich der Weggang der Bayern-Legenden Arjen Robben und Franck Ribéry mit Serge Gnabry, Kingsley Coman und Ivan Perisic intern gleich so schnell kompensieren lässt? Und jetzt kommt als weitere Flügelwaffe auch noch Leroy Sané dazu.
Bayerns Triple-Geheimnis: Der ständige Wandel
Wer hätte außerdem geahnt, dass der Abschied von Vereinspatriarch Uli Hoeneß, abgesehen von dem gelegentlichen Grollen vom Tegernsee, absolut reibungslos und harmonisch verläuft – und die Chefetage des Rekordmeisters mit der Beförderung von Hasan Salihamidzic zum Sportvorstand, Neuzugang Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer sogar noch an Format und Mia-san-mia-Identität dazugewinnt.
Und zu guter Letzt: Wer hätte ernsthaft geglaubt, dass es nach der Trennung von Niko Kovac seinem Co-Trainer Hansi Flick quasi über Nacht gelingt, aus einem verunsicherten Haufen mit viel Einfühlungsvermögen und taktischen Verständnis die beste Mannschaft Europas zu formen? Offensichtlich nicht mal die Bayern-Bosse, sonst hätten sie ihrem Triple-Trainer nicht nur scheibchenweise befördert.
An der Säbener Straße war es also eine Saison des Umbruchs – was insofern paradox klingt, da gerade Konstanz und Kontinuität im Fußball als unabdingbare Grundlage von Erfolg gelten. Aber die zahlreichen Veränderungen und vor allem Bayerns höchst professioneller Umgang damit lassen ein klares Muster erkennen: den ständigen Wandel als Triple-Faktor.