Warten auf die Lewandowski-Tore

München - Es war ein Moment voller Fußballkunst. Robert Lewandowski nahm eine Flanke mit dem Kopf an, stoppte den Ball mit dem Fuß, legte ihn sich mit dem Kopf noch einmal vor und zog aus der Drehung mit links ab. Das ganze in einer Bewegung, flüssig, elegant. Es wirkte ohne große Anstrengung. Dass der Ball dabei knapp über den Querbalken strich, war nur ein kleiner Makel für Fußball-Ästhetiker.
Es war aber eine der seltenen Aktionen Lewandowskis, die flüssig, elegant, ins Spiel des FC Bayern integriert wirken. Auch im dritten Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart blieb der polnische Stürmerstar noch hinter den Erwartungen zurück. Noch ist er in Pep Guardiolas Offensivspiel nicht vollends integriert. Häufig fehlt noch die Abstimmung, ein Pass geht ins Leere, der Ball landet im Rücken. Der FC Bayern in der Einzelkritik: Robert Lewandowskis AZ-Note.
Aber es wird besser, zumindest sagt Lewandowski das: „Ich fühle mich hier gut integriert. Wir müssen uns noch weiter verbessern, aber es wird mit jedem Spiel besser.“ Das zeigte auch die Vorlage zum 2:0 durch Franck Ribéry. Den Pass in die Spitze nahm er im Lauf mit, passte in den freien Raum, in dem Ribéry wartete und der Franzose vollstreckte.
Für den FC Bayern kommt es in den nächsten Wochen zu den Wochen der Wahrheit, wie es so oft zitiert wird. Das weiß auch Pep Guardiola: "Dieser Monat wird ganz wichtig“, sagt der spanische Trainer. Und wichtig sind dabei Tore von Lewandowski.
Mit etwas mehr Glück hätte es fast zu seinem zweiten Bundesliga-Tor für den FC Bayern gereicht. Erst kam er in der 64. Minute einen Schritt gegen Sven Ulreich zu spät, einmal stand ihm der Pfosten im Weg. Nach dem Lattenkracher von Xabi Alonso reagierte der Stürmer in der 72. Minute am schnellsten, sein Nachschuss aus der Bedrängnis klatschte aber nur ans Aluminium. Es sollte einfach nicht sein. Weder mit große Fußballästhetik noch mit wilder Entschlossenheit.