"Wahrscheinlichkeit hoch": Bayern-Legende Thomas Müller wird wohl nicht mehr für Deutschland spielen

Die 1:2-Viertelfinalniederlage gegen Spanien könnte der letzte DFB-Auftritt von Thomas Müller gewesen sein. Das bestätigte der Bayernprofi nach der Partie.
von  AZ
Neben Toni Kroos wird auch Bayern-Spieler Thomas Müller (rechts) wohl nicht mehr für die DFB-Elf auflaufen.
Neben Toni Kroos wird auch Bayern-Spieler Thomas Müller (rechts) wohl nicht mehr für die DFB-Elf auflaufen. © Augenklick/GES-Sportfoto

München - Tränen kullerten Thomas Müller (34) nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen die Spanier aus den Augen. Mit leerem Blick schaute der Bayernprofi in die Kurve voller konsternierter Deutschland-Fans. War es das mit der DFB-Karriere von Müller? Verlässt neben Toni Kroos (34) eine weitere Legende die Bühne der Nationalmannschaft? "Realistisch kann es schon sein, dass es mein letztes Länderspiel heute war", sagte der Routinier in seinem womöglich letzten Pressegespräch im DFB-Trikot.

Müller über mögliches Karriereende beim DFB: "Werde mich mit dem Bundestrainer austauschen"

Ob ihm bei diesen Aussagen seine einmalige Laufbahn, die 2010 in Südafrika begann, durch den Kopf ging? Der Moment, als ihn Argentiniens Lichtgestalt Diego Maradona auf seiner ersten Pressekonferenz im DFB-Dress nicht erkannte und sich deshalb irritiert aus dem Staub machte, bevor sie überhaupt beginnen konnte. Doch, dass jener damals 20-Jährige einmal eine solche Karriere in der Nationalmannschaft hinlegen würde, die mit dem WM-Titel 2014 gekrönt wurde, konnte selbst "El Pibe de Oro" nicht ahnen.

Und, dass sie womöglich mit solch einer bitteren Niederlage endet, auch nicht. Doch die Tür ganz zumachen wollte Müller noch nicht. "Ich werde mich mit dem Bundestrainer in den nächsten Tagen privat austauschen und dann werden wir schauen, wie es weitergeht", erklärte der 34-Jährige. "Ich habe schon im Vorfeld gesagt: Dass ich ausschließe, für Deutschland zu spielen, das wird es von mir nicht geben. Aber natürlich kann es sein, dass der Trainer und ich festlegen, dass es vielleicht die sinnvollere Variante ist."

Müller hat beim FC Bayern noch einen Vertrag bis 2025

Denn der deutete wenige Meter daneben auf der Pressekonferenz an, dass es schon im September gegen Ungarn und die Niederlande eine Verjüngungskur geben wird: "Wir haben schon einen Kader, der nicht extrem jung ist. Wir werden uns in Ruhe Gedanken machen, was für die Nations League das Richtige ist." Auch gilt es für Nagelsmann, bereits jetzt eine Mannschaft zu bauen, die in zwei Jahren in den USA um den WM-Titel spielen kann. 

Die Identifikationsfiguren des FC Bayern unter sich: Thomas Müller und Uli Hoeneß.

Sicher ist aber: Den Bayern-Fans wird er mindestens noch eine weitere Saison erhalten bleiben, sein Vertrag läuft noch bis 2025. Doch wie es dann für Müller weitergeht, ist noch unklar. Spekuliert wird aber schon eifrig. Kroos sieht den Urbayer an der Seitenlinie: "Ich glaube, dass er Trainer wird, weil er das Spiel versteht und weil er Bock auf Fußball und Erfolg hat." 

Hoeneß über Müller: "Gibt kaum besseren Botschaft für unseren Verein" 

Beim FC Bayern sieht man den gebürtigen Weilheimer in einer anderen Rolle. Wohl auch weil der Trainerstuhl beim Rekordmeister zuletzt einem Schleudersitz glich und man Müller gerne länger an der Säbener Straße behalten würde. Wie die AZ bereits berichtete, sehen ihn einige wichtige Personen im Klub eher als Führungskraft, als Boss der Zukunft im Vorstand oder Präsidium. Einer, der in die Fußstapfen von Klub-Patron Uli Hoeneß (72) treten könnte.

"Es gibt kaum einen besseren Botschafter für unseren Verein, und auch für den gesamten deutschen Fußball ist er ein grandioser Botschafter", schwärmte der 72-Jährige bereits in der Vergangenheit von Müller. Dass der Stürmer ein Händchen für gute Geschäfte hat, stellt er bereits unter Beweis. Neben der Pferdezucht mit seiner Frau Lisa investiert Müller erfolgreich in Start-Ups. 

Müller könnte Karriere als TV-Experte starten

Doch was will Müller selbst? "Na, ich werde auf jeden Fall Experte und werde es all den Spielern, die mich in meiner Karriere genervt haben, so richtig auf das Brot schmieren", scherzte der Bayern-Spieler vor dem Spiel gegen die Spanier. "Mit der Keule werde ich kommen." Ob sich die Expertenfraktion um Lothar Matthäus und Didi Hamann schonmal warm anziehen muss, wenn "Radio Müller" nach seiner Karriere beim FC Bayern auf Sendung geht? 

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