Wackel-Auftritt von Bayern-Youngster Nianzou – Nagelsmann ist trotzdem zufrieden

Bayern-Youngster Tanguy Nianzou zeigt gegen Stuttgart eine mäßige Leistung. Trainer Julian Nagelsmann ist trotzdem zufrieden – aus einem ganz bestimmten Grund.
von  Michael Schleicher
Tanguy Nianzou (r.) hatte mit der Stuttgarter Offensive so seine Probleme.
Tanguy Nianzou (r.) hatte mit der Stuttgarter Offensive so seine Probleme. © imago/Jan Huebner

München - Bayern-Trainer Julian Nagelsmann verwehrte Niklas Süle bei seinem letzten Heimspiel für die Münchner einen Platz in der Startelf. Weil auch Lucas Hernández gegen den VfB Stuttgart (2:2) nur auf der Bank saß, durfte stattdessen – vielleicht etwas überraschend – Youngster Tanguy Nianzou neben Dayot Upamecano beginnen.

Für weitere Startelf-Einsätze empfehlen konnte sich der junge Franzose allerdings nicht. Im Gegenteil: Vor allem die erste halbe Stunde war alles andere als überzeugend (AZ-Note 5). Das sah auch Nagelsmann so: "Dass Tanguy das die ersten 25 Minuten nicht berauschend gemacht hat, da brauchen wir glaube ich nicht großartig drüber sprechen", stellte der Bayern-Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel klar.

Nianzou mit Wackel-Vorstellung in der Bayern-Abwehr

Alles in allem lässt sich Nianzous Auftritt gegen die Schwaben als wacklig, vielleicht gar chaotisch, beschreiben – bei beiden Gegentoren der Stuttgarter war der 19-Jährige zu spät. Das unrühmliche Highlight gab es bereits nach sechs Minuten: Nianzou sah die Gelbe Karte – fürs unnötige Ballwegschlagen.

Zu spät: Stuttgarts Kalajdzic (r.) köpft zum 2:2 ein – Nianzou hat das Nachsehen.
Zu spät: Stuttgarts Kalajdzic (r.) köpft zum 2:2 ein – Nianzou hat das Nachsehen. © imago/Sportfoto Rudel

Nagelsmann erklärte nach dem Spiel, weshalb Nianzou den Vorzug vor Süle bekommen hatte. "Es geht darum, die Spieler auch perfekt bewerten zu können. Tanguy hat jetzt nicht ganz wenige Chancen gekriegt, aber zu wenige, um ihn perfekt für die neue Saison bewerten zu können", erklärte der Bayern-Trainer. "Es geht immer auch darum, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen – was passt wie perfekt zusammen und was passt vielleicht nicht so gut zusammen."

Nianzou zeigte bei seinem sechsten Startelfeinsatz in der Liga über weite Strecken, dass es noch nicht so gut zusammenpasst – zumindest mit Landsmann Dayot Upamecano. Die Bayern, allen voran Sportvorstand Hasan Salihamidzic, halten jedoch weiterhin große Stücke auf ihn. Gut möglich, dass es nach dem Süle-Abgang in der kommenden Saison noch mehr Startelfeinsätze für Nianzou werden.

Nagelsmann über Nianzou: "Er hat sich wieder gefangen"

Und trotz der überschaubaren Leistung (Nianzou wurde nach 63 Minuten ausgewechselt): Nagelsmann war nach der Partie zufrieden mit seinem Schützling. "Was mich gefreut hat, ist, dass er sich wieder gefangen hat, er hat sich stabilisiert. Er hat dann auch viele gute Bälle ab da ins Mittelfeld gespielt", so der Trainer.

Das sei in der ersten Hälfte der Saison und nach Einwechslungen in der Rückrunde laut Nagelsmann ganz anders gewesen, dort wirkte Nianzou "immer so ein bisschen nervös". Gegen Stuttgart sei das nach den wenig glanzvollen ersten 30 Minuten nicht so gewesen. "Das ist auch wichtig für einen jungen Spieler – mal Fehler zu machen, aber dann wieder ins Spiel zurückzukommen."

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