Vor Villarreal: Drei heiße Startelf-Duelle beim FC Bayern
München - Um 16 Uhr hebt an diesem Dienstag der Sonderflieger des FC Bayern vom Münchner Airport Richtung Ostspanien ab, wo die Stars um Kapitän Manuel Neuer angenehmes Wetter mit bis zu 15 Grad Außentemperatur erwartet.
Ziel der bayerischen Reisegruppe ist der Flughafen Castellón-Costa Azahar unweit der Mittelmeerküste, etwa 60 Kilometer entfernt vom Mannschaftshotel Luz Castellón und knapp 20 Kilometer südlich vom Estadio de la Cerámica, der Spielstätte des FC Villarreal.
Dort treffen die Münchner am Mittwochabend (21 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) auf das "Gelbe U-Boot", wie Villarreal aufgrund seiner grellgelben Spielkleidung genannt wird. Doch an einen Untergang im Champions-League-Viertelfinale glaubt bei den Bayern niemand – ungeachtet der Unruhen nach dem Wechselfehler beim 4:1-Sieg in Freiburg.
Nagelsmann stehen wieder fast alle Spieler zur Verfügung
"Wir wollen ins Halbfinale kommen – so fliegen wir da hin", sagte Trainer Julian Nagelsmann. Und das, obwohl Villarreal ein "tougher, guter Gegner" sei, "der im Achtelfinale Juventus Turin ausgeschaltet hat." Für Nagelsmann ist die Partie "etwas Besonderes", wie er klarstellte: "Wenn ich das Gefühl habe, dass ein Champions-League-Spiel Routine ist, höre ich auf." Bis dahin wird es noch dauern...
Positiv für den Coach und sein Team: Vor der heißen Phase in diesem April hat sich die Personallage deutlich entspannt, fast alle Stars stehen für den Trip ans Mittelmeer zur Verfügung. Was Nagelsmann schwierige Entscheidungen beschert. Die AZ erklärt die drei kniffligsten Startelf-Duelle.
Niklas Süle gegen Tanguy Nianzou

Abwehrchef Süle gab in Freiburg sein Comeback nach Muskelfaserriss, er wurde in der 85. Minute eingewechselt. Vertreter Nianzou durfte hingegen zum zweiten Mal in Folge starten und agierte erneut überzeugend. Der 19-jährige Franzose, von Nagelsmann für seine "unglaubliche Aggressivität und Winner-Mentalität" gelobt, wird immer sicherer.
Dennoch: In dieser hitzigen Atmosphäre eines Champions-League-K.o.-Spiels dürfte der Bayern-Coach dem erfahrenen Süle den Vorzug geben.
Leon Goretzka gegen Jamal Musiala

Der wohl härteste Fall für Nagelsmann. Goretzka präsentierte sich bei seiner Rückkehr nach fast vier Monaten Pause wegen Problemen an der Patellasehne ganz stark, traf zur Führung in Freiburg. "Leon bringt Elan und Gier rein. Joshua Kimmich und ich sind sehr froh, dass er wieder da ist", sagte Nagelsmann.
Goretzka soll behutsam aufgebaut werden. "Die Grundidee ist es, ihn nicht alle drei Tage aufs Feld zu jagen. Ich bin aber froh, dass wir mit ihm eine zusätzliche Alternative wieder haben", erklärte Nagelsmann.
Eine Alternative zu ihm: Jamal Musiala. Der 19-Jährige agierte zuletzt im DFB-Team und bei Bayern derart herausragend, dass Nagelsmann ihn kaum draußen lassen kann. "Eine Einsatzgarantie kriegt er nicht", sagte Nagelsmann, er lobte aber Musialas Entwicklung als Sechser in den höchsten Tönen. Der Youngster sei "unfassbar aggressiv, sehr clever, mit einem guten Körpergefühl. Jamal macht das sehr gut."
Tendenz: Musiala startet gegen Villarreal neben Kimmich, der mittlerweile zum dritten Mal Vater geworden ist und für die Partie zur Verfügung steht.
Serge Gnabry gegen Leroy Sané

Mit einem Tor und einer Vorlage war der eingewechselte Gnabry Bayerns Matchwinner in Freiburg. Der 26-Jährige, der gerade um eine Vertragsverlängerung pokert, ist im Vergleich zu Sané der bessere Joker. Lässt Nagelsmann Gnabry deshalb auch gegen Villarreal zu Beginn noch draußen?
Unwahrscheinlich: Sané befindet sich aktuell nicht gerade in Bestform, das Duo Gnabry/Kingsley Coman verspricht auf den Außenbahnen mehr Gefahr.