Vor Spiel gegen Borussia Dortmund: Gründe für den Erfolg des FC Bayern München unter Jupp Heynckes

In nur sechs Spielen polt Heynckes den Verein wieder auf Erfolg – und peilt gegen Dortmund seinen siebten Sieg in Folge an. Die AZ erklärt vor dem Topduell den Heils- und Punktebringer.
Patrick Strasser |
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Dortmund - Ist denn scho’ wieder Clásico? Und wie! Das Dauerbrenner-Duell des deutschen Fußballs steht an, der germanische Klassiker mit weltweiter Strahlkraft. Die Partie Borussia Dortmund gegen Bayern (18.30 Uhr im AZ-Liveticker) wird live in mehr als 200 Länder übertragen. Zehn internationale TV-Sender berichten vor Ort über den 25. Vergleich zwischen Borussen und Bayern seit November 2011.

Und selten schien die Sache in den letzten sechs Jahren so deutlich. Hier die K-Dortmunder Krisen-Kicker, die zuletzt in der Champions League in zwei Duellen keinen Erfolg gegen die Zyprer aus Nikosia schafften (je 1:1) und in der Liga in drei Partien nur einen Punkt (bei 6:9 Toren!) holten, dort die J-Bayern. J wie Jupp, J wie Jubel.

Bayern-Trainer Heynckes strebt seinen siebten Erfolg im siebten Einsatz seiner Out-of-Rente-Mission an. Gewinnt er auch sein fünftes Ligaspiel seit dem Hilferuf von Präsident Uli Hoeneß, hätten die revitalisierten Bayern sehr lebhafte sechs Punkte Vorsprung auf Dortmund, das für Heynckes immer noch "ein Favorit auf die Meisterschaft" ist.

Vor wenigen Wochen sah das alles ganz anders aus. Die Dortmunder wirkten nach zwei Jahren der peniblen Regentschaft von Thomas Tuchel befreit und losgelöst, spielten sich unter dem neuen Coach Peter Bosz mit begeisterndem Fußball an die Tabellenspitze – mit fünf Punkten Vorsprung auf Abo-Meister Bayern. Bis Jupp wiederkam – und die Tabellenspitze zurückeroberte.

Der Heynckes-Effekt und seine sieben Gründe

Die Stabilität: Nur ein Tor kassierte der FC Bayern in sechs Pflichtspielen unter Heynckes aus dem Spiel heraus, das zweite war ein Elfmeter beim Pokal-Duell in Leipzig. Das A und O seiner Arbeit ist die defensive Stabilität, "ein Hausbau beginnt ja auch mit dem Fundament, dann kommt der Keller", so Architekt Heynckes.

Der Realismus: Heynckes träumt nicht, bezeichnet sich als Realist und Optimist. Vor dem Duell mit dem BVB sagte er: "Man darf nicht so naiv dahin fahren und sagen, die Borussia schwächelt und man macht das mit links. Gegen Bayern verzeiht das Dortmunder Publikum seinen Spielern alles."

Die Atmosphäre: Die Spieler kommen morgens mit einem Lächeln auf den Lippen zum Frühstück vor dem Training an die Säbener Straße", berichtet Heynckes voller Stolz und Zufriedenheit. Teamgeist, gegenseitiger Respekt und die "soziale Kompetenz der Spieler in einer Gruppe" sind für ihn die höchsten Güter.

Das Training: Heynckes nennt es "Hausaufgaben machen" und verfährt nach dem Motto: "Wie man trainiert, so spielt man auch." Vor jeder Einheit müssen sich die Profis 15 Minuten aufwärmen – und nicht mehr nur drei bis fünf wie unter Egalotti – pardon – Ancelotti. Bei den Übungen wird das kleine Einmaleins trainiert, jeder Kurzpass, jeder Spannstoß muss sitzen.

Die Ansprache: Der 72-Jährige sucht den direkten Draht zu allen Spielern, erklärt die Rotation, will Vertrauen schaffen. Wie 2013 im Triple-Jahr. "Dieser Zusammenhalt, diese Bereitschaft, dass jeder dem anderen hilft, müssen wir wieder erreichen." Arjen Robben, der Teilzeit-Kapitän, schwärmt: "Jupp spricht die Sachen an und ist da ganz klar."

Die Javi-Rochade: Von der Innenverteidigung zurück auf die Sechser-Position, 2013 reloaded. Javi Martínez ist Heynckes’ Schlüsselspieler, "ganz wichtig in unserem Spiel", sagt Heynckes, "wie Busquets in den stärksten Zeiten beim FC Barcelona". Javi sei "zweikampfstark, sehr laufstark, erstklassig im Kopfball und kann auch Fußball spielen".

Die Schonung: Wie im Fall von Torjäger Robert Lewandowski schützt Heynckes seine Spieler vor Überbelastung, lässt sie, etwa bei Celtic (2:1), pausieren – auch, um Verletzungen zu verhindern. "Robert hat gut trainiert, überhaupt keine Beschwerden, ist wieder bei Kräften und hochmotiviert." Auch Mats Hummels und Jérôme Boateng sind fit.

Klingt alles nicht gut für Dortmund. Heynckes hat die Bayern-Welt verändert. "Nur mit Handauflegen geht das nicht", betont er. Dennoch gilt für den Heils- und Punktebringer: Und am siebten Spieltag will er den Dreier beim BVB (er-)schaffen.

Lesen Sie hier: Zu alt für Bayern? Rummenigge zählt Ribéry an

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