Vor Marseille: „Bastian ist schmerzfrei“
MARSEILLE - 22 Profis hat der FC Bayern im Kader, auch in der Champions League dürfen nur 18 Spieler für eine Partie nominiert werden, doch für die Reise ans Mittelmeer hieß es: alle Mann an Bord. Nur die verletzten Daniel van Buyten und Breno blieben in München. Unter den Top 20 war der komplette Kader vom 2:1 gegen Hannover plus Takashi Usami – und Bastian Schweinsteiger: Hoffnungsträger und bayerischer Patient der Saison in einem.
Erst der Bruch des Schlüsselbeins im November, dann der Außenbandriss im Sprunggelenk am Februar beim 2:0 im Pokal in Stuttgart. Seitdem kämpft der 27-Jährige um sein Comeback, erste Schritte machte er bei den Kantersiegen gegen Hoffenheim (7:0) und Basel (7:1) als Einwechselspieler. Danach folgte ein Rückschlag, erneute Schmerzen, Trainingspausen. Die Partien in Berlin, Gladbach und gegen Hannover fanden ohne ihn statt. Nun ist der Vize-Kapitän zurück. „Bastian hat am Montag einen Belastungstest gemacht, er ist schmerzfrei", sagte Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am Münchner Flughafen, „von meiner Seite ist die Behandlung abgeschlossen.“
Schweinsteiger ist spielfit. Doch einen Einsatz von Beginn an in Marseille wird Trainer Jupp Heynckes wohl nicht riskieren, zu frisch ist die Erinnerung an das missglückte Kurz-Comeback Anfang März. Doch für den Mittelfeld-Chef gilt: dabei sein ist alles. „Für ihn ist es wichtig, bei der Mannschaft zu sein, das tut ihm gut", sagte Kapitän Philipp Lahm der AZ, „man hat das Gefühl, dazuzugehören. Er muss nicht zu Hause bleiben und allein an der Säbener Straße trainieren. Denn man hat auf so einer Reise auch Zeit für Gespräche, man kann miteinander flachsen. Es wird ihm helfen.“
Und ein wenig Mittelmeerluft schadet nicht. „Bastian hatte in den letzten zwei Wochen keine Probleme mit seiner alten Verletzung, sondern mit anderen, kleineren Wehwehchen“, sagte Heynckes am Dienstag nach der Ankunft in Südfrankreich, „er ist nun beschwerdefrei, trainiert gut, wird am Mittwochfrüh hier in Marseille auch nochmal mit der Gruppe arbeiten und dann entscheide ich, ob er ins Aufgebot kommt.“
Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge meinte: „Wir brauchen Bastian für unsere Ziele.“ Ihn, den Marseille-Trainer Didier Deschamps, geplagt von Problemen mit der Aussprache, „Scheissneigère“ getauft hatte."