Vor FC Bayern - FC Sevilla: Toni Polster über seinen Ex-Verein

Toni Polster spricht vor dem Duell zwischen dem FC Bayern und dem FC Sevilla im Champions-League-Viertelfinalein mit der AZ über seinen Ex-Klub: "Die Sevillanos sind heißblütig"
von  Maximilian Koch
Toni Polster spielte von 1988 bis 1991 für Sevilla.
Toni Polster spielte von 1988 bis 1991 für Sevilla. © imago/Eibner/W.Fleischhacker

München - Toni Polster (54) stürmte unter anderem für Austria Wien, den FC Sevilla und den 1. FC Köln. Er trainiert den SC Wiener Viktoria.

AZ: Herr Polster, der FC Bayern tritt an diesem Dienstag im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Ihrem früheren Klub FC Sevilla an. Sind die Bayern Favorit in diesem Duell?
TONI POLSTER: Ja, doch. Auch wenn es sicher kein Spaziergang wird: Bayern ist klarer Favorit. Aber wer wie Sevilla Manchester United im Achtelfinale aus dem Wettbewerb wirft, der wird sich auch gegen den deutschen Meister Chancen ausrechnen.

Sie haben selbst von 1988 bis 1991 beim FC Sevilla gespielt, sind eine Ikone des Klubs. Auf was für eine Atmosphäre muss sich Bayern im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán einstellen?
Es wird ganz sicher ein sehr stimmungsvolles Ambiente sein. Die Sevillanos sind heißblütig. Der Verein und die Fans sind gleichzeitig sehr fair, man wird die Bayern gut empfangen. Insgesamt wurde bei Sevilla in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet, immer wieder wurden Talente aus dem Ausland geholt, die dann teuer weiterverkauft wurden.

Wie eng ist Ihr Konktakt zum FC Sevilla noch?
Ich komme nicht mehr so oft nach Sevilla, da ich ja selbst Trainer bin (beim SC Wiener Viktoria, Anm.d.Red.). Ein paar Spieler von früher sind im Verein eingebunden, zu denen habe ich noch eine gute Beziehung.

Feiern die Sevillanos ihren früheren Torjäger Toni Polster denn noch, wenn Sie durch die Stadt gehen?
Ja, klar. Ich bin bis heute einer der besten Sevilla-Torschützen in der Geschichte (56 Treffer in 106 Partien, d.Red.). Natürlich kennt man mich noch. Es ist zwar ein paar Jahre her, dass ich für den Klub gespielt habe. Aber ich bin nach wie vor ein Idol der Fans.

Die Bayern-Spieler auf dem Weg nach Sevilla

War Sevilla die schönste Station Ihrer Karriere?
Mit der Zeit beim 1. FC Köln zusammen war Sevilla das Highlight. Die Leute haben mich respektiert, verehrt, geliebt. Es war fantastisch, ich war einer von ihnen. Was Schöneres kann man gar nicht erleben. Ich habe versucht, es den Leuten mit Toren zurückzugeben. Und ich habe sogar ein Lied für den FC Sevilla in Spanisch aufgenommen: Noche del Verano.

Sie waren damals so erfolgreich, dass sogar Real Madrid angeklopft hat.
Das stimmt, aber es war früher schwieriger, zu wechseln, weil nur wenige Ausländer pro Verein erlaubt waren. Deshalb gestaltete sich das mit Real kompliziert.

Kommen wir noch mal zum FC Bayern. Ist Robert Lewandowski für Sie aktuell der beste Mittelstürmer der Welt?
Wenn man bedenkt, dass Cristiano Ronaldo mehr über den Flügel kommt, Lionel Messi mehr aus der Tiefe, ist Lewandowski wahrscheinlich der Beste, vor allem im Strafraum. Sollte er Bayern verlassen im Sommer, wäre das ein schwerer Schlag. Einen solchen Spieler kann man nichts eins zu eins ersetzen.

Wie glücklich ist man eigentlich in Österreich, dass David Alaba unter Bayern-Trainer Jupp Heynckes wieder aufblüht?
Doch sehr. Alaba ist ein außergewöhnlicher Spieler, er hat zuletzt auch im Nationalteam herausragend gespielt. Wir setzen große Hoffnungen in ihn, und er wird eine wichtige Rolle dabei spielen, beim nächsten Großereignis wieder dabei zu sein.

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