Vor dem Pokal-Finale: Respekt und Sticheleien

Drei Tage vor dem Pokalfinale in Berlin erfolgte der erste verbale Schlagabtausch im Nord-Süd-Duell: "Es gibt nichts schöneres, als gegen Bayern zu gewinnen", stichelt Ex-Bayer Frings.
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Das alte Nord-Süd-Duell: Hier Martin Demichelis gegen Markus Rosenberg beim Bundesligaspiel 2008.
ap Das alte Nord-Süd-Duell: Hier Martin Demichelis gegen Markus Rosenberg beim Bundesligaspiel 2008.

BREMEN/MÜNCHEN - Drei Tage vor dem Pokalfinale in Berlin erfolgte der erste verbale Schlagabtausch im Nord-Süd-Duell: "Es gibt nichts schöneres, als gegen Bayern zu gewinnen", stichelt Ex-Bayer Frings.

Lemke gegen Hoeneß, arm gegen reich, Werder gegen Bayern – die alten Geschichten, Klischees oder Schlagworte beflügeln noch immer. „Es gibt nichts schöneres, als gegen Bayern zu gewinnen“, frotzelte Werder-Kapitän Torsten Frings vor dem Pokal-Endspiel am Samstag in Berlin und verweist auf die Millionen-Transfers der Münchener: „Man muss ja sehen, was Bayern zuletzt investiert hat.“ Der Werder-Antreiber mit Münchener Vergangenheit spricht mit großem Respekt von den Bayern, hat aber wie auch Nationaltorwart Tim Wiese offensichtlich Spaß an kleinen Sticheleien.

„Von uns redet keiner“, sagte Frings und schob genüsslich nach: „Das ist auch gut so. Umso mehr sind wir heiß auf dieses Spiel.“ Und dann erinnerte er an alte Zeiten, als noch Willi Lemke mit klassenkämpferischen Parolen den Nord-Süd-Konflikt anheizte und Uli Hoeneß zurückschoss. „Alle reden nur von Bayern, uns hat keiner auf dem Plan. Das war 1999 auch so, da war es auch nur ein Frage des Ergebnisses, wie hoch wie verlieren.“ Werder aber gewann das Pokal-Finale vor elf Jahren im Elfmeterschießen. Es war der erste Titel unter Trainer Thomas Schaaf. Damals war der Münchner Triple-Traum nach dem tränenreichen Champions-League-Finale von Barcelona gerade geplatzt.

Die Bremer sehen sich selbst als Außenseiter und überlassen den Münchenern gerne die Favoritenrolle. „Bayern ist momentan die beste Mannschaft“, sagte Werder-Keeper Wiese, um gleich nachzuschieben: „Aber wenn du vor der Saison 65 Millionen investierst, ist das auch kein Wunder.“ Die unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen scheinen auch für den Bremer Tormann eine zusätzliche Motivation: „Wenn wir gewinnen, ist es umso schöner.“

Natürlich sind die Bremer längst keine armen Schlucker mehr - weder die Spieler noch der Verein. Immerhin erwirtschaftete die Werder Bremen GmbH & Co KG aA im abgelaufenen Geschäftsjahr stattliche 120,7 Millionen Euro. Und sportlich haben sich die Bremer in den vergangenen Jahren als Nummer zwei hinter den Bayern etabliert, die zuletzt einen Umsatz von 268,7 Millionen Euro aufwiesen.

Nach der Krise im Winter hat der Pokalsieger des Vorjahres den Sprung in die Champions-League-Qualifikation noch geschafft. Vor allem diese Aufholjagd hat auch den Bayern imponiert. „Die haben im Saisonendspurt zu ihrer alten Stärke gefunden“, lobte Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger.

„Werder ist in einer sehr, sehr guten Form“, sagte Bayern-Stürmer Ivica Olic: „Das wird nicht einfach.“ Der kroatische Stürmer, der vergangenen Saison noch bei Werders Nordrivalen Hamburger SV spielte, hat mit den Bremern noch eine Rechnung offen und daher eine ganz eigene Motivation im Berliner Finale: „Letztes Jahr bin ich im Halbfinale gegen Bremen rausgeflogen. Jetzt habe ich die Chance, dass ich gewinne“, sagte der Angreifer, der noch auf sein erstes Pokaltor in dieser Saison wartet. Eine ganz besondere Geschichte verbindet Olic zudem mit Wiese, der ihn ein Jahr zuvor mit einem „Karate-Tritt“ verletzt hatte.

dpa

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